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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
Autoren: Chloe Neill
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gab ich dir ihren Namen und versuchte dich zu retten.«
    Trauer war etwas, was ich nur zu gut verstand, aber seine Bereitschaft, Gott zu spielen? »Indem du mich ohne mein Einverständnis zur Vampirin machen ließest? Indem du jemanden dafür bezahlt hast, mich anzugreifen?«
    »Ich habe niemals Geld bezahlt«, stellte er fest, als ob die Absichtserklärung nicht schon ausgereicht hätte. »Und ich habe versucht, dir die Unsterblichkeit zu geben.«
    »Du hast versucht, mir die Unsterblichkeit aufzuzwingen. Du hast gesagt, du hast niemanden bezahlt – aber es war Celinas Vampir, der mich angegriffen hat. Warum mich?«
    Er wich meinem Blick aus.
    Da ging mir ein Licht auf. »Als Ethan abgelehnt hat, hast du mit Celina gesprochen. Du hast Celina Geld angeboten, um mich zum Vampir zu machen.« Sie musste Ethan von dem Angebot erzählt haben, und deswegen hatte er gewusst, dass ich auf dem Universitätsgelände sein würde.
    Ethan hatte auf mich aufgepasst. Er hatte mir das Leben gerettet – zweimal. Erneut war ich von Trauer überwältigt.
    Mein Vater starrte auf mich herab. »Ich habe Celina nicht angeheuert. Allerdings stellte ich später fest, dass sie von meinem Angebot an Ethan erfahren hatte. Sie war … unzufrieden, dass ich ihr nicht dasselbe Angebot unterbreitet hatte.«
    Mir gefror das Blut in den Adern. »Celina schickte den Vampir aus, um mich zu töten, und sie sorgte auch dafür, dass noch andere Mädchen getötet wurden, die mir ähnlich sahen.«
    Endlich wurde mir alles klar. Celina war von einem Menschen zurückgewiesen worden, und sie hatte diese Demütigung an seiner Tochter ausgelassen – und an anderen, die wie sie aussahen. Ich schüttelte reumütig den Kopf. Ein arroganter Idiot und so viele zerstörte Leben.
    »Ich habe die richtige Entscheidung für meine Familie getroffen«, sagte mein Vater verteidigend, als könnte er meine Gedanken lesen.
    Ich war mir nicht sicher, ob ich auf ihn wütend sein oder ihn bemitleiden sollte – verstand er das unter Liebe?
    Ich stand auf. »Bedingungslose Liebe kann ich verstehen und achten. Liebe, die auf Partnerschaft basiert, nicht auf Kontrolle. Das ist keine Liebe.«
    Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging zur Tür.
    »Wir sind noch nicht fertig«, sagte er, aber es klang schwach, und er hatte keine Macht mehr über mich.
    Ich sah zu ihm zurück. »Für heute Abend auf jeden Fall.«
    Ob ich ihm jemals vergeben konnte, könnte nur die Zukunft zeigen.
    Die Sonne schien über mir, daher wusste ich, dass es ein Traum war. Ich lag auf kühlem, dichtem Gras, trug ein Tank-Top und Jeans, und über mir erstreckte sich der blaue Himmel. Die Sonne war warm und leuchtete golden. Ich schloss die Augen, reckte mich und genoss die Sonnenstrahlen, die meinem Körper so lange versagt gewesen waren. Ich hatte seit Monaten ohne Sonnenlicht auskommen müssen, und zu spüren, wie es meine Haut und meine Knochen erwärmte, war genauso gut wie ein wohliger Orgasmus.
    »Ist es so gut?«, fragte eine lachende Stimme neben mir.
    Ich drehte meinen Kopf zur Seite und stellte fest, dass mich grüne Augen anlächelten.
    »Hallo, Hüterin!«
    Selbst im Traum schossen mir die Tränen in die Augen, wenn ich ihn nur sah. »Hallo, Sullivan!«
    Ethan setzte sich auf und stützte seinen Kopf auf den Ellbogen. Er trug seinen typischen Anzug, und ich genoss es für einen Moment, seinen schlanken, groß gewachsenen Körper neben mir zu sehen. Als ich ihm schließlich wieder in die Augen sah, schenkte ich ihm ein Lächeln.
    »Ist das ein Traum?«, fragte ich.
    »Da wir noch nicht zu Asche zerfallen sind, gehe ich mal davon aus.«
    Ich schob ihm eine blonde Strähne aus dem Gesicht. »Das Haus ist einsam ohne dich.«
    Sein Lächeln verschwand. »Wirklich?«
    »Das Haus ist leer ohne dich.«
    »Hm!« Er nickte, legte seinen Kopf ins Gras und starrte in den Himmel. »Aber du vermisst mich natürlich kein bisschen?«
    »Nicht sonderlich«, antwortete ich leise, aber ich ließ es zu, dass er meine Hand ergriff.
    »Nun, ich glaube, wenn ich noch leben würde, dann wäre ich jetzt vermutlich arg verletzt.«
    »Ich glaube, wenn du noch leben würdest, kämst du damit gut zurecht, Sullivan.«
    Er lachte leise, und sein Lachen ließ mich grinsen. Ich schloss meine Augen wieder, als wir dort im Gras lagen, meine Hand in seiner, die Sonne über uns, die unsere Körper mit der Kraft des Nachmittags wärmte.
    Meine Augen waren noch geschlossen, als er meinen Namen schrie: Merit!
    Ich wachte keuchend auf.
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