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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby!
Autoren: Janet Evanovich
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Blick durch den Türspion. »Oh, nein!«
    »Wer ist es?«
    »Kitty Bergman.«
    »Diese Frau jagt mir eine Heidenangst ein«, sagte Julie.
    »Ich bin sicher, dass sie mit dem Teufel unter einer Decke steckt. Ich weiß, dass sie und Marty gut befreundet sind, aber diese Beziehung habe ich nie verstanden.«
    »Ich weiß, dass ihr dort drin seid«, schrie Kitty Bergmann durch die Tür. »Ich höre euch flüstern, und ich kann euch riechen!«
    Als Cate die Tür öffnete, kam Kitty hereingestürmt.
    »Wo ist er? Wo ist dieses elende, betrügerische Exemplar von einem Mann… oder einer Frau?«
    »Er ist auf Aruba.«
    »Aruba? Was zum Teufel macht er auf Aruba?«
    »Er war dort gestern Abend auf einer Privatparty gebucht.«
    »Ich werde ihn töten«, stieß Kitty Berman hervor. »Ich werde ihn finden und ihm die Eier abschneiden. Und dann bringe ich ihn um.«
    »Autsch«, flüsterte Julie.
    Kitty Bergman war 1,57 groß, wog nackt genau 50 Kilo und hatte einen so muskulösen Po, dass sie damit problemlos Walnüsse hätte knacken können. Sie war fünfundfünfzig Jahre alt und hatte sich von den besten Schönheitschirurgen Bostons liften und das Fett absaugen lassen. Kitty war mit Ronald Bergman verheiratet, dem zukünftigen Erben des Wellpappenschachtelimperiums Bergman.
    Die Bergmans besaßen eine Villa an der Commonwealth Avenue in Back Bay, und während Ronald unterwegs war, um auf seiner unersättlichen Jagd nach Zellstoff weitere unberührte Wälder abzuholzen, verbrachte Kitty ihre Tage damit, Spendengelder aufzutreiben. Sie scherte sich den Teufel um die verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen, die sie unterstützte, aber sie liebte es, ihre sechzigtausend Dollar teuren porzellanweißen Zahnkronen im Gesellschaftsteil des Boston Globe strahlen zu sehen.
    Kitty hatte sich breitbeinig vor ihnen aufgebaut und die Hände in die Hüften gehemmt. Ihr platinblondes Haar war im Nacken zu einem festen Knoten zusammengedreht, und ihre Füße steckten in hochhackigen Schuhen von Manolo. Sie trug ein aquamarinblau-kristallfarbenes Strickkostüm von St. John, und an ihrer Schulter baumelte eine Handtasche von Chanel. Mit zusammengekniffenen Augen beugte sie sich leicht vor und starrte Cate an.
    »Ich werde wie die Fliegen auf einem verdorbenen Hamburger an dir kleben, bis du deinen wertvollen Mitbewohner verpfeifst. Ich weiß, dass du da mit drinsteckst.«
    »Wo drin?«, fragte Cate. »Was meinen Sie damit? Wovon sprechen Sie?«
    Kitty richtete den Finger drohend auf Cate. »Versuch nicht, mich zu verschaukeln!«
    Biest drückte sich von hinten an Cates Beine und versuchte, sich so gut wie möglich vor Kitty Bergman zu verstecken. Er spähte an Cate vorbei und begann zu winseln.
    Kitty streifte ihn mit einem flüchtigen Blick und schnalzte angewidert mit der Zunge. Dahn drehte sie sich auf dem Absatz um, schwang ihren vom Stepper gestählten Po aus der Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Meine Güte«, stöhnte Julie.
    Cate tätschelte vorsichtig Biests Kopf. »Alles in Ordnung«, sagte sie zu dem Hund. »Sie ist weg.«
    »Sollte das nicht ein großer, mutiger Wachhund sein?«, erkundigte sich Julie.
    »So steht es zumindest in seinen Papieren. Es heißt, er sei zum Kampfhund ausgebildet worden.«
    »Vielleicht hat er heute seinen freien Tag«, meinte Julie.
    Sie kraulte Biest hinter dem Ohr, und er schenkte ihr ein Lächeln. »Aber vielleicht hat man dir nur vorgemacht, dass er ein Killerhund ist. Meiner Meinung nach sieht er aus wie ein herzensgutes Riesenbaby. Ich wette, er ist in der Hundeschule durchgerasselt. Wahrscheinlich hat er sich geweigert, Menschen anzufallen.«
    »Das soll mir recht sein«, erklärte Cate. »Ich will keinen Hund, der Menschen beißt. Aber es wäre nicht schlecht, wenn er furchterregend aussehen würde.«
    »Das könnte er wahrscheinlich auch«, sagte Julie.
    »Aber dazu müsstest du ihm sein Lächeln abgewöhnen. Ich habe noch nie einen Hund so grinsen sehen.«
    Biest wedelte mit dem Schwanz und fegte dabei eine Blumenvase aus Kristall von einem Beistelltisch. Als sie auf den Boden krachte, sprang er erschrocken hoch und stieß mit seinem Hinterteil den Tisch um.
    »Der arme Kerl fühlt sich sicher wie ein Elefant im Porzellanladen«, bemerkte Julie.
    Cate biss sich auf die Unterlippe, um ein hysterisches Kichern zu unterdrücken. Würde Biest jemand anderem gehören, hätte sie bei dieser komischen Ungeschicklichkeit laut losgelacht. Nur leider war er so etwas Ähnliches wie ihr
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