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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly
Autoren: Cathy McAllister
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Schüsse waren zu hören. Sie meinte, ihr Herz würde jeden Augenblick stehen bleiben.
    „Amano!“, schrie sie erschrocken auf und rannte aus dem Schlafzimmer.  
    Amano lag blutüberströmt und reglos auf der Couch. Ein Schrei glitt über ihre Lippen.
    „Hallo, Schwesterchen“, ließ eine Stimme sie verstummen.
    Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie hob langsam den Blick. Steven stand mit der Waffe in der Hand, flankiert von zweien seiner Bodyguards, keine fünf Schritte von ihr entfernt. Auf Stevens Kopfnicken hin löste sich einer der Männer von seiner Seite und kam auf sie zu.
    „Was hast du getan“, sagte sie voller Grauen. „Du hast ... du hast ihn ...“
    „Sorry, Schwesterchen, aber er hatte etwas, was mir gehört. – Dich.“
    „Du Bastard!“, schrie sie und wollte auf ihn losgehen, doch dann explodierte ein heftiger Schmerz an ihrem Hinterkopf und ihre Welt wurde schwarz.

    ***

    Charly erwachte mit furchtbaren Kopfschmerzen. Sie stöhnte und öffnete die Augen. Das Blut schien in ihren Adern zu gefrieren, als sie sah, wo sie sich befand. Ihr schlimmster Albtraum war wahr geworden. Und es war diesmal kein Traum, so viel verriet der dröhnende Schmerz in ihrem Schädel. Sie befand sich genau dort, wo sie die drei schrecklichsten Monate ihres Lebens verbracht hatte. Sie brauchte nicht lange, um festzustellen, dass dieselbe Kette sie an dasselbe Rohr fesselte wie damals.
    „Nein“, flüsterte sie. „O Gott, bitte nicht!“
    „Ich glaube nicht, dass Gott dir helfen wird, Schwesterherz“, erklang Stevens Stimme. „Und auch dein Stecher wird hier nicht auftauchen. Es sei denn, er steht von den Toten auf.“
    Charly wandte den Kopf und sah ihren Bruder in der Ecke, gegen die Wand gelehnt, stehen. Sein Grinsen und der gemeine Ausdruck in seinen grünen Augen jagten ihr eiskalte Schauer über den Leib. Langsam drang es in ihr Bewusstsein. Amano war tot. Tränen fingen an, aus ihren Augen zu quellen und ihre Wangen hinabzulaufen. Sie hatte den Mann verloren, der ihr alles bedeutete. Er war tot und sie war schuld. Wären sie nicht in ihre verdammte Wohnung gefahren, dann würde er noch leben. Ihr Herz schmerzte so sehr, dass sie glaubte, jemand hätte es in einem Schraubstock zerquetscht.
    Ihr Bruder lachte.
    „Sie weint! Die kleine Schlampe weint“, sagte er.
    „Warum?“, schluchzte sie. „Warum hast du das getan? Warum konntest du mich nicht endlich in Ruhe lassen? Hast du mir noch nicht genug angetan?“
    „Du hättest dir schon damals alles ersparen können. Wenn du nur nicht so verdammt hochnäsig gewesen wärst. Du hättest nur für mich arbeiten müssen. In der Familie unterstützt man sich schließlich gegenseitig.“
    Charly lachte freudlos.
    „Du kennst die Bedeutung des Wortes Familie gar nicht. Ein normaler Bruder verlangt nicht von seiner Schwester, für ihn anzuschaffen!“
    „Du hättest gut verdient. Und Sam hätte sich um dich gekümmert.“
    „SAM!“, spie sie ihm entgegen. „Dein sauberer Freund ist ein perverses, sadistisches Arschloch!“
    „Er hätte dich besser behandelt, wenn du seine Frau geworden wärst, wie es geplant war. Ich fürchte, die Tatsache, dass du ihm ins Gesicht gespuckt hast, hat nicht unbedingt seine beste Seite hervorgebracht. Aber er hat dir jetzt verziehen. Er will dir noch eine Chance geben.“
    „Was?“, rief Charly entsetzt aus. „Das ... das ist nicht dein Ernst?“
    „Ich finde ja auch, dass du keine Chance verdient hast, doch Sam hat gesagt, dass er dich noch immer will. Er ist hier.“
    Angst machte sich in ihrem Inneren breit und sie begann zu zittern. Er war hier? Der Mann, der ihr Leben in die Hölle auf Erden verwandelt hatte?
    „Sam!“, rief ihr Bruder. „Du kannst jetzt reinkommen.“
    Die Tür öffnete sich und ein großer gut aussehender Mann Mitte dreißig betrat den Raum. Seine blonden Haare waren kurz geschnitten, der graublaue Anzug saß perfekt und betonte seine breiten Schultern und schmalen Hüften besonders vorteilhaft. Sam Broker war ein Mann, dem die Frauenherzen zuflogen. Zumindest solange sie nicht wussten, was hinter der gepflegten Fassade steckte. So beschafften sie die Mädels für Stevens Bordell. Sam verdrehte ihnen den Kopf und machte sie abhängig, dann zwang er sie zum Anschaffen. Wer nicht spurte, der verschwand. Für immer. Charly vermutete, dass sie nicht die erste und letzte Frau gewesen war, die in diesem Kellerloch gelitten und geblutet hatte. Wie viele Frauen hatte er hier zu
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