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Chancen, Risiken, Folgen 3

Chancen, Risiken, Folgen 3

Titel: Chancen, Risiken, Folgen 3
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Agnes, ob sie mit dir die Kabine tauscht, dann wäre es erträglich“, zischt meine Freundin und ich höre ihr plötzlich genau zu. „Wie soll ich das sonst aushalten, noch sechs Nächte auf diesem Dampfer zuzubringen? Ich geh rüber und frag sie.“
    Simone stöckelt ungeschickt an mir vorbei, die Tür wird zugeknallt.
     
    „Meinst du, wir kriegen das hin?“
    Bernhard beobachtet mich, während ich den Inhalt meines Koffers in den Schrank sortiere. Es ist knapp eine Stunde her, dass Simone mich praktisch aus dem Zimmer geworfen hat. Agnes hat gleich freudig zugestimmt und ich durfte meine Sachen packen, nun bin ich in Bernhards Kabine und ein Gefühl tiefer Erleichterung durchströmt mich, während ich ein Kleidungsstück nach dem anderen in die Hand nehme.
    „Klar, warum nicht? Ich bin handzahm und stubenrein, falls du das meinst.“
    Bernhard lacht und lehnt sich auf dem Balkon im Stuhl zurück. Die Sonne strahlt auf seine dunklen Locken und ein zufriedenes Lächeln liegt auf seinen Lippen. Ich stocke in der Bewegung, glotze ihn an, bis ich dessen gewahr werde. Schnell räume ich den Rest meiner Sachen weg, schließe den Koffer und schubse ihn unters Bett. So. Jetzt ist endlich Urlaub.
    „Lust auf eine Runde schwimmen?“, fragt Bernhard und kommt hereingeschlendert.
    „Klar.“
    Ich schnappe mir eine Badehose und verziehe mich in die Nasszelle. Es erscheint mir irgendwie nicht richtig, mich vor ihm umzukleiden, obwohl er ein Mann ist. Auch in Schwimmbädern oder Turnhallen habe ich so meine Skrupel, mich nackt vor anderen zu zeigen, keine Ahnung warum das so ist.
    Als ich zurück ins Zimmer komme, schlüpft Bernhard gerade in eine Badeshorts und ich gucke genau auf seinen nackten Hintern, ein Anblick, der mich irritiert. Mein neuer Kabinengenosse scheint derartige Probleme nicht zu kennen, denn er dreht sich um und lächelt mich unbefangen an.
    „Dann lass uns mal den Pool stürmen.“ Bernhard greift nach einem Handtuch und verlässt vor mir dir Kabine.
     
    Auf dem Oberdeck tummeln sich zahlreiche Passagiere am Schwimmbecken, auch Agnes und Simone haben es sich auf Liegen bequem gemacht. Bernhard winkt den beiden zu, wirft sein Handtuch auf eine Bank und springt ins Wasser. Ich mache es ihm nach und für einen Moment zieht sich alles in mir zusammen, als mein Körper sich an die Kälte gewöhnen muss. Natürlich ist das Nass nicht kühl, sondern nur meine Haut von der Sonne erhitzt.
    „Ich frage mich immer noch, warum ich mich zu diesem Mist hier habe überreden lassen“, knurrt Bernhard, der neben mir aufgetaucht ist.
    „Wem sagst du das?“ Mir entfährt ein Seufzer und ich gucke rüber zu Simone, die in ihrem signalroten Bikini die Blicke vieler Männer auf sich zieht. „Wenn ich geahnt hätte, wie das hier eskaliert, hätte ich die Finger davon gelassen.“
    Nebeneinander schwimmen wir ein paar Bahnen, bis sich Bernhard aus dem Wasser hievt und auf den Poolrand setzt. Ich geselle mich zu ihm und wir gucken eine Weile in die Gegend, stumm, aber es ist ein angenehmes Schweigen, wie es eben nur zwischen Männern herrschen kann.
    „Es tut mir leid, dass es mit dir und Simone nicht klappt.“ Bernhard wirft mir einen kurzen Blick zu. „Ihr wart ein schönes Paar.“
    „Mhm, das sagen alle.“
    „Du hörst dich an, als wenn es dich nicht sonderlich stört.“
    Wieder schaue ich zu meiner Exfreundin hinüber und fühle dabei lediglich ein vages Bedauern, keinen Kummer oder Schmerz.
    „Ich glaube, es hat sowieso nicht gepasst. Es war nur noch Gewohnheit und irgendwie wusste ich das auch, war aber zu feige, es mir einzugestehen“, gebe ich für meine Verhältnisse freimütig zu.
    Bernhard lacht leise und klopft mir kumpelhaft auf die Schulter.
    „Ich bin froh, dass du keinen Liebeskummer hast. Bin kein guter Tröster.“
     
    Der Tag vergeht mit Faulenzen, Schwimmen, Essen und einem abendlichen Tennismatch. Bis auf die Mahlzeiten halten wir uns von Simone und Agnes fern, die sich auch ohne uns prächtig unterhalten. Mit gefällt Bernhards Gesellschaft immer mehr und wir stellen fest, dass wir den gleichen Humor haben und viele Interessen teilen. In ihm habe ich einen guten Freund gefunden und ich beginne, die Reise zu genießen.
     
    Später am Abend begeben wir uns in den Nachtclub, um dort vor dem Schlafengehen noch einen Schlummertrunk zu nehmen. Aus einem Drink werden zwei, es folgt ein weiterer und der Nebel in meinem Kopf wird immer dichter.
    „Simone meint, du hättest sie mit einem
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