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Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Titel: Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah Maas
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Celaena weiter und Dia sah mit leuchtenden Augen zu ihr auf. »Mein Mitstreiter spricht kein Eyllwe. Du musst zu dem anderen Schiff rudern und ihnen alles sagen, was ich euch gesagt habe. Und ihre Ketten aufschließen. Wir müssen jetzt an Land zurück, du musst also alleine fahren.«
    Dia atmete scharf ein, nickte aber. »Mache ich.«
    Nachdem er die Leute im Frachtraum angewiesen hatte, die bewusstlosen Wachposten in die Kapitänskajüte zu bringen, schlich er mit Celaena auf das leere Deck. Der Anblick der Wachen verstörte ihn, er ließ sich aber widerspruchslos Jons Umhang über die Schultern legen und die Kapuze übers Gesicht ziehen. Und nahm Jons Schwert und Messer entgegen.
    Sam wartete bereits an der Seite des Schiffs, die den weitblickenden Augen im Wachtturm verborgen war. Er half Dia in sein eigenes Ruderboot, bevor er ins andere kletterte und wartete, bis Celaena eingestiegen war.
    Auf Sams dunkler Tunika schimmerte Blut. Sie hatten beide frische Kleidung zum Wechseln dabei. Sam griff lautlos nach den Rudern, aber Celaena räusperte sich. Dia drehte sich noch einmal zu ihr um.
    Sie deutete mit dem Kinn nach Osten, zur Öffnung der Bucht. »Denkt daran: Ihr müsst bei Sonnenaufgang losrudern, selbst wenn die Kette oben ist. Jede Minute Verzögerung bedeutet, dass die Flut zurückgeht.«
    Dia packte die Ruder. »Wir werden bereit sein.«
    »Dann viel Glück«, sagte sie. Ohne ein weiteres Wort begann Dia zum anderen Schiff zu rudern. Für ihr Gefühl waren seine Ruderschläge einen Tick zu laut, aber nicht laut genug, um bemerkt zu werden.
    Sam ruderte ebenfalls los, steuerte in zwanglosem, unauffälligem Tempo um den Bug herum auf die Docks zu.
    »Nervös?«, fragte er. Seine Stimme war über dem gleichmäßigen Schmatzen der Ruder in der ruhigen Bucht kaum zu hören.
    »Nein«, log sie.
    »Ich auch nicht.«
    Vor ihnen funkelten die goldenen Lichter von Skull’s Bay. Übers Wasser schallte Gejohle und Gegröle. Sicher hatte sich herumgesprochen, dass es Freibier gab.
    Celaena lächelte schwach. »Mach dich bereit, die Hölle loszutreten.«

8
    O bwohl Rolfe und Sam von der Menge um sie herum lautstark angefeuert wurden, hatten sie die Augen geschlossen und tranken konzentriert mit auf- und abhüpfenden Adamsäpfeln ihr kühles Bier auf einen Zug. Celaena, die hinter ihrer Maske zusah, schüttete sich aus vor Lachen.
    Es fiel ihnen gar nicht so schwer, so zu tun, als wäre Sam betrunken, und sie beide würden sich prächtig amüsieren. In ihrem Fall half die Maske, aber Sam spielte seinen Part wirklich gut.
    Rolfe donnerte seinen Krug auf den Tisch, stieß ein zufriedenes »Ah!« aus und wischte sich mit dem Ärmel über die nassen Lippen, während die versammelte Menge Beifall klatschte. Celaena kicherte. Unter der Maske war ihr Gesicht schweißgebadet. Wie an jedem anderen Ort auf dieser Insel war es im Wirtshaus stickend heiß und bis in die letzte Ritze roch es nach Bier und ungewaschenen Körpern.
    Es war brechend voll. Eine Dreimannband mit Akkordeon, Geige und Tamburin schrammelte in der Ecke vor dem offenen Kamin. Piraten tauschten Geschichten aus und verlangten ihre Lieblingslieder. Bauern und zwielichtige Gestalten tranken bis zur Besinnungslosigkeit und zockten bei abgekarteten Glücksspielen. Huren schlenderten durch den Raum, strichen um die Tische und setzten sich auf Schöße.
    Rolfe saß ihr gegenüber und beobachtete grinsend, wie Sam seinen Krug leer trank. Das musste Rolfe zumindest annehmen. Bei den vielen Getränken, die verschüttet und verspritzt wurden, achtete niemand auf die Pfütze um Sams Krug. Das Loch, das er in den Boden gebohrt hatte, war zu klein, um aufzufallen.
    Die Menge zerstreute sich und Celaena hob lachend die Hand. »Noch eine Runde, meine Herren?«, rief sie und winkte der Bedienung.
    »Offen gestanden«, sagte Rolfe, »gefallt Ihr mir so viel besser, als wenn wir über Geschäftliches diskutieren.«
    Sam beugte sich vor, ein verschwörerisches Grinsen auf den Lippen. »Oh, mir auch. Die meiste Zeit ist sie unerträglich.«
    Celaena trat nach ihm – ziemlich hart, denn sie wusste, dass das nicht ganz gelogen war  – und Sam jaulte auf. Rolfe lachte in sich hinein.
    Als die Bedienung Rolfes und Sams Krug auffüllte, warf Celaena ihr eine Kupfermünze zu.
    »Werde ich denn jemals das Gesicht der legendären Celaena Sardothien zu sehen bekommen?« Rolfe beugte sich vor und legte die Arme auf den pitschnassen Tisch. Die Uhr über der Theke zeigte drei Uhr
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