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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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wieder da bist«, murmelte er in ihr Haar. Damit verließ er leise vor sich hin pfeifend den Raum.
    Der Erfinder kniete sich hin, um den Abstand zwischen ihrem Knie und der Stiefelspitze zu messen, wozu auch immer. Celaena räusperte sich, wartete, bis sie sicher war, dass Arobynn sich außer Hörweite befand. »Wenn ich dir ein Stück Spinnenseide geben würde, könntest du es in einen dieser Anzüge einarbeiten? Es ist klein, deshalb hätte ich es am liebsten in der Herzgegend.« Mit denHänden deutete sie die Größe des Stücks an, das ihr der Händler in der Wüstenstadt Xandria geschenkt hatte.
    Spinnenseide war ein geradezu legendäres Material, das von pferdegroßen stygischen Spinnen stammte – und so schwer zu bekommen war, dass man sich selbst zu ihnen in die Ruhnn Mountains aufmachen musste. Als Bezahlung nahmen sie kein Gold, nein, sie verlangten Träume und Erinnerungen und Seelen. Der Händler, dem Celaena begegnet war, hatte zwanzig Jahre seiner Jugend gegen zweihundert Meter Spinnenseide eingetauscht. Und nach einer langen, seltsamen Unterhaltung mit ihm hatte er ihr ein kleines Stück davon geschenkt. Als Erinnerung , hatte er gesagt. Dass alles seinen Preis hat .
    Der Meistererfinder hob die buschigen Augenbrauen. »Ich … ich glaube schon. Innen oder außen? Wohl besser innen«, sprach er weiter und beantwortete sich die Frage selbst. »Wenn ich es außen annähen würde, könnte das Schillern den Tarnkappeneffekt des schwarzen Stoffes ruinieren. Aber auch von innen wehrt es jede Klinge ab und es hat genau die richtige Größe, um das Herz zu schützen. Oh, was würde ich für zehn Meter Spinnenseide geben! Dann wärst du unbesiegbar.«
    Celaena lächelte verhalten. »Hauptsache, das Herz ist geschützt.«
    Sie ließ den Erfinder im Trainingsraum zurück. Ihr Anzug würde übermorgen fertig sein.
    Es wunderte sie nicht, auf dem Weg nach draußen Sam zu begegnen, denn in einer Ecke hatte sie die Schneiderpuppe mit dem für ihn bestimmten Anzug gesehen. Allein mit ihr im Flur, beäugte er ihren Anzug. Sie sollte ihn rasch ausziehen und dem Erfinder vor seinem Aufbruch wieder nach unten bringen, damit er die letzten Änderungen vornehmen konnte.
    »Schick«, sagte Sam. Sie wollte schon kokett die Hände auf dieHüften legen, bremste sich aber. Bis sie den Anzug beherrschte, musste sie mit ihren Bewegungen vorsichtig sein, sonst könnte sie jemanden aufspießen. »Noch ein Geschenk?«
    »Falls ja, wäre das ein Problem?«
    Gestern hatte sie Sam überhaupt nicht gesehen, hatte sich aber auch eher rar gemacht. Nicht dass sie ihm aus dem Weg ging; sie wollte ihn nur nicht unbedingt sehen, wenn das hieß, auch Lysandra zu begegnen. Hatte er eigentlich keinen Auftrag? Die meisten anderen Assassinen waren mit diversen Aufgaben unterwegs oder so beschäftigt, dass sie kaum zu Hause waren. Sam hingegen schien nur in der Villa herumzuhängen oder Lysandra und ihrer Madame zu helfen.
    Sam verschränkte die Arme. Sein weißes Hemd war so eng, dass sie die Bewegung der Muskeln darunter sehen konnte. »Überhaupt nicht. Mich wundert nur ein bisschen, dass du seine Geschenke annimmst. Wie kannst du ihm nach allem, was er getan hat, verzeihen?«
    »Ihm verzeihen! Ich bin nicht diejenige, die um Lysandra herumschwarwenzelt und sich zum Mittagessen einladen lässt und … und den ganzen anderen Mist, mit dem du den Sommer zugebracht hast!«
    Sam stöhnte leise. »Denkst du, mir würde irgendwas davon besonders Spaß machen?«
    »Immerhin hat man dich nicht in die Red Desert geschickt.«
    »Glaub mir, ich wäre lieber ein paar Tausend Kilometer weit weg gewesen.«
    »Ich glaube dir nicht . Wie soll ich dir auch nur ein Wort glauben?«
    Sams Brauen zogen sich zusammen. »Was ist denn jetzt los?«
    »Nichts. Jedenfalls nichts, was dich angeht. Ich will nicht darüber reden. Und schon gar nicht mit dir , Sam Cortland.«
    »Dann mal los«, erwiderte er leise. »Kriech zurück in Arobynns Arbeitszimmer und rede mit ihm . Lass zu, dass er dir Geschenke macht und dir über die Haare streichelt und dir die bestbezahlten Aufträge zuschanzt, die wir bekommen. Es wird nicht lange dauern, bis er sich dein Verzeihen erkauft hat, schließlich …«
    Sie schubste ihn weg. » Wag es bloß nicht, über mich zu urteilen. Wehe, du sagst noch ein Wort.«
    Sams Kiefermuskeln zuckten. »Kein Problem. Du würdest sowieso nicht zuhören. Celaena Sardothien und Arobynn Hamel: nur ihr beiden, unzertrennlich, bis ans Ende der Welt. Wir
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