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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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mussten mindestens siebzig Leute sein. Während Ansel auf einen Tisch an der Stirnseite des Raums zusteuerte, wurde Celaena von niemandem beachtet. Sie schien diesen Leuten egal zu sein, selbst wenn sie wussten, wer sie war. Celaena versuchte sich ihren Unmut nicht anmerken zu lassen.
    Ansel setzte sich an einen Tisch und deutete auf den leeren Platz neben sich. Die in der Nähe sitzenden Assassinen, die sich zum Teil leise unterhalten hatten, sahen von ihren Tellern auf, als Celaena vor ihnen stand.
    Ansel deutete in Celaenas Richtung. »Celaena, das sind die anderen. Ihr anderen, das ist Celaena. Aber ihr Klatschtanten wisst sicher sowieso schon alles über sie.« Sie sprach gedämpft und obwohl sich manche Assassinen im Saal unterhielten, schienen alle in ihrer Nähe sie gut zu hören. Sogar das Klappern ihres Bestecks wirkte gedämpft.
    Celaena blickte in die Gesichter um sich herum; man schien sie mit wohlwollender, wenn nicht gar amüsierter Neugier zu beobachten. Sich jeder ihrer Bewegungen nur zu bewusst, nahm sie langsam auf der Bank Platz. Auf dem Tisch standen Platten mit gegrilltem, duftendem Fleisch, Schüsseln voller gewürzter, runder Getreidekörner, Obst, Datteln sowie jede Menge Wasserkrüge.
    Während Ansel sich bediente, funkelte ihre Rüstung im Schein der verschnörkelten Glaslaternen, die von der Decke hingen. Anschließend lud sie das Gleiche auf Celaenas Teller. »Fang einfach an zu essen«, flüsterte sie. »Es schmeckt alles gut und nichts ist vergiftet.« Um ihre Worte zu unterstreichen, schob Ansel ein Stück Lammfleisch in den Mund und kaute. »Siehst du?«, sagte sie mit vollem Mund. »Lord Berick will uns vielleicht umbringen, aber er hütet sich, es mit Gift zu versuchen. Wir sind viel zu clever, um aufso etwas hereinzufallen. Stimmt’s?« Die Assassinen um sie herum grinsten.
    »Lord Berick?«, fragte Celaena und starrte nun auf ihren Teller und das ganze Essen, das darauf lag.
    Ansel verzog das Gesicht und lud sich safrangelbe Getreidekörner auf die Gabel. »Unser Bösewicht hier in der Gegend. Oder vielleicht sind wir seine Bösewichte, je nachdem, wer die Geschichte erzählt.«
    » Er ist der Bösewicht«, sagte ein kraushaariger junger Mann mit dunklen Augen, der Ansel gegenübersaß. Eigentlich war er attraktiv, nur sein Lächeln erinnerte Celaena viel zu sehr an Captain Rolfe. Er konnte höchstens fünfundzwanzig sein. »Egal, wer die Geschichte erzählt.«
    »Jetzt ruinierst du meine Geschichte, Mikhail«, sagte Ansel, lächelte ihn dabei jedoch an. Er warf eine Weintraube nach ihr, die sie mühelos mit dem Mund auffing. Celaena hatte ihr Essen noch nicht angerührt. »Wie auch immer«, sprach Ansel weiter und lud Celaenas Teller noch voller, »Lord Berick herrscht über die Stadt Xandria und behauptet, ihm würde auch dieser Teil der Wüste gehören. Das sehen wir natürlich ein bisschen anders, aber … Um eine lange und schrecklich öde Geschichte abzukürzen: Lord Berick will uns schon seit vielen Jahren töten. Der König von Adarlan hat ein Embargo über Xandria verhängt, nachdem sich Lord Berick nicht an der Niederschlagung eines Aufstands in Eyllwe beteiligt hatte. Seither versucht Berick verzweifelt, die Gunst des Königs wiederzuerlangen, und hat es sich irgendwie in seinen Dickschädel gesetzt, dass er das erreichen kann, wenn er uns alle umbringt – und den Kopf des Stummen Meisters auf einem Silbertablett nach Adarlan schickt.«
    Ansel aß noch ein Stück Fleisch, bevor sie weitersprach. »Er probiert es immer wieder mal mit einer neuen Taktik: Er schickt unsKörbe mit Schlangen oder sendet Soldaten in Gestalt unserer geliebten ausländischen Würdenträger.« Sie deutete auf einen Tisch mit exotisch gekleideten Menschen am anderen Ende des Saals. »Oder er schickt bei Nacht und Nebel Truppen, die brennende Pfeile auf uns abschießen … Und vor zwei Tagen haben wir ein paar seiner Männer dabei erwischt, wie sie einen Tunnel unter unseren Mauern gruben – ein Unternehmen, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.«
    Auf der anderen Seite des Tischs lachte Mikhail in sich hinein. »Bis jetzt hat nichts funktioniert«, sagte er. Am Nachbartisch drehte sich ihnen eine Assassinin zu, den Finger an die Lippen gelegt, um sie um Ruhe zu bitten. Mikhail zuckte entschuldigend mit den Achseln. Der Speisesaal, so schloss Celaena, war offenbar einer der Orte, an denen Schweigen zwar nicht vorgeschrieben, aber erwünscht war.
    Während Ansel Celaena und sich selbst
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