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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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passieren würde, sie würde es nie bereuen.
    »Es ist nicht Celaenas Schuld«, warf Sam ein. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. »Wir dachten beide, es wäre …«
    »Lüg mich nicht an, Sam Cortland«, knurrte Arobynn. » Du bist in diese Sache nur verwickelt, weil sie sich dafür entschieden hatte – du hattest nur die Wahl, sie bei dem Versuch sterben zu lassen oder ihr zu helfen.«
    Sam wollte widersprechen, aber Arobynn hielt ihn mit einem scharfen Pfiff davon ab. Die Tür ging auf und Wesley, Arobynns Diener, steckte den Kopfherein. Arobynn ließ Celaena nicht aus den Augen, als er sagte: »Hol Tern, Mullin und Harding.«
    Das war kein gutes Zeichen. Celaena ließ sich jedoch nichts anmerken, schließlich beobachtete Arobynn sie weiterhin. In den langen Minuten, die folgten, wagten weder sie noch Sam etwas zu sagen. Sie versuchte nur ihr Zittern zu unterdrücken.
    Endlich marschierten die Assassinen herein – alle drei Männer, alle drei Muskelpakete und bis an die Zähne bewaffnet. »Mach die Tür zu«, sagte Arobynn zu Harding, der als Letzter eintrat. Dann an die anderen gewandt: »Packt ihn.«
    Sofort zerrten Tern und Mullin Sam vom Stuhl und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Harding machte mit geballter Faust einen Schritt auf ihn zu.
    »Nein«, flüsterte Celaena und sah Sam in die weit aufgerissenen Augen. Arobynn konnte nicht so grausam sein – sie zu zwingen, mit anzusehen, wie Sam zusammengeschlagen wurde. Ihre Kehle zog sich schmerzhaft zusammen.
    Aber sie hielt den Kopf hoch, selbst als Arobynn ruhig zu ihr sagte: »Das wird jetzt kein Vergnügen für dich. Du wirst es nie vergessen. Und genau darum geht es mir.«
    Ihr Kopf wirbelte wieder zu Sam, auf den Lippen die Bitte an Harding, ihn nicht zu verletzen.
    Den Schlag fühlte sie erst kommen, kurz bevor Arobynn sie traf.
    Sie fiel von ihrem Stuhl, und noch ehe sie richtig aufstehen konnte, packte er sie schon am Kragen und holte zu einem weiteren Kinnhaken aus. Licht und Dunkelheit verschwammen. Der nächste Schlag war so hart, dass sie, noch bevor sie den Schmerz fühlte, ihr Blut warm übers Gesicht laufen spürte.
    Sam schrie etwas, aber Arobynn prügelte weiter auf sie ein. Sie schmeckte Blut, schlug jedoch nicht zurück, das wagte sie nicht. Sam versuchte, sich von Tern und Mullin loszureißen, die ihn festhielten, während Harding ihm mit ausgestrecktem Arm warnend den Weg versperrte.
    Arobynn schlug sie – in die Rippen, aufs Kinn, in den Bauch. Und ins Gesicht. Wieder und wieder und wieder. Sorgfältig platzierte Schläge – Schläge, dieso viel Schmerz wie möglich zufügen sollten, ohne bleibenden Schaden anzurichten. Und Sam brüllte weiter, rief Worte, die Celaena bei all den Schmerzen kaum aufnehmen konnte.
    Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war ihr schlechtes Gewissen, als ihr Blut Flecken auf Arobynns edlen roten Teppich machte. Und dann Dunkelheit, wohlige Dunkelheit, und Erleichterung darüber, dass sie nicht hatte mit ansehen müssen, wie er Sam fertigmachte.

3
    C elaena zog sich die schönste Tunika an, die sie mitgebracht hatte. Eigentlich war sie gar nichts Besonderes, aber das Mitternachtsblau und Gold brachte die Türkistöne ihrer Augen zur Geltung, die sie noch zusätzlich schminkte. Das restliche Gesicht ließ sie, wie es war. Auch jetzt nach Sonnenuntergang hielt die Hitze an, und wenn sie etwas auf ihre Haut auftrug, würde es ohnehin nur abperlen.
    Ansel holte sie wie versprochen vor dem Abendessen ab und löcherte sie auf dem Weg zum Speisesaal mit Fragen über ihre Reise. Es gab Bereiche, wo Ansel normal sprach, an anderen hingegen senkte sie die Stimme zu einem Flüstern oder gab Zeichen, still zu sein. Celaena konnte nicht erkennen, warum bestimmte Räume völligem Schweigen unterlagen und andere nicht – sie kamen ihr alle gleich vor. Trotz des Nickerchens immer noch müde und unsicher, ob sie sprechen durfte, hielt Celaena ihre Antworten kurz. Sie hätte auch nichts dagegen gehabt, das Abendessen ganz ausfallen zu lassen und einfach bis zum Morgen durchzuschlafen.
    Als sie den Speisesaal betraten, musste sie ihren ganzen Willen aufbieten, um wachsam zu bleiben. Trotz ihrer Erschöpfung analysierte sie instinktiv den Raum. Es gab drei Ausgänge – die große Tür, durch die sie hereingekommen waren, und zwei Dienstboteneingänge an beiden Enden. Der Saal war von Wand zu Wand mitlangen Holztischen und Bänken vollgestellt, an denen Menschen aller Altersstufen und Nationalitäten saßen. Es
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