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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde
Autoren: Simon Scarrow
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Narcissus auf der Insel Capreae Bericht erstattet hatten, nach Ostia geschickt, um dort auf Befehle zu warten. Eine neue Verschwörung zur Entmachtung des Kaisers war aufgedeckt worden, und der kaiserliche Sekretär brauchte Macros und Catos Hilfe, um der Bedrohung zu begegnen. Die Befehle, die sie von Narcissus erhalten hatten, waren eindeutig. Sie sollten unter falschem Namen in der Taverne in Ostia bleiben, bis sie weitere Anweisungen erhielten. Der Wirt war ein freigelassener Sklave, der in Rom im Kaiserpalast gearbeitet hatte, bis man ihn mit seiner Freiheit und einer kleinen Zuwendung belohnt hatte, die ausgereicht hatte, um die Kaschemme zu eröffnen. Er erhielt vom kaiserlichen Sekretär den Auftrag, sich um die beiden Gäste zu kümmern und keine Fragen zu stellen. Es war entscheidend, dass ihre Anwesenheit niemandem in Rom bekannt wurde. Narcissus hatte Julia Sempronia nicht ausdrücklich erwähnen müssen. Cato hatte sehr wohl verstanden, was er meinte, und seine Enttäuschung die ersten paar Tage im Zaum gehalten. Doch dann wurde aus den Tagen ein Monat, schließlich zwei, und noch immer war von Narcissus keine Nachricht eingetroffen. Der Geduldsfaden des jungen Offiziers war zum Zerreißen gespannt.
    Die einzige Information, die Narcissus ihnen gegeben hatte, lautete, dass die Intrige gegen den Kaiser von einer geheimen Organisation von Verschwörern ausging, die die Macht an den Senat zurückgeben wollten. Demselben Senat, der nach der Ermordung Julius Caesars daran schuld gewesen war, dass die Republik in einen jahrzehntelangen blutigen Bürgerkrieg versunken war, dachte Macro erbittert. Den Senatoren durfte man keine Macht in die Hände geben. Sie neigten zu politischen Tricksereien und achteten kaum auf die Folgen ihrer Machtspielchen. Natürlich gab es ein paar ehrenwerte Ausnahmen, überlegte Macro. Männer wie Julias Vater Sempronius und Vespasian, der den Befehl über die Zweite Legion geführt hatte, in der Macro und Cato während des Britannienfeldzugs gedient hatten. Beide waren gute Leute.
    Macro widmete einen letzten Blick den Sklaven, die auf dem Wellenbrecher arbeiteten, und schlug die Kapuze seines Militärumhangs hoch. Er drehte sich um und ging über den Küstenweg zur Hafenstadt zurück. Auch hier waren viele Hinweise auf den neuen Entwicklungsschub in Ostia zu sehen; hinter dem neuen Kai waren mehrere große Lagerhäuser aus dem Boden geschossen, und dort, wo das alte Hafenviertel niedergerissen worden war, um Platz für die neuen Projekte zu schaffen, waren weitere Lagerhallen im Bau. Macro konnte sehen, dass bei Beendigung der Arbeiten ein schöner, neuer Hafen entstanden sein würde. Ein weiterer Beweis für Roms Reichtum und Macht.
    Der Pfad stieß auf die Straße, die zur Hafenstadt führte, und die Beschlagnägel an den Sohlen von Macros Armeestiefeln hallten auf dem gepflasterten Boden laut wider. Er nickte dem Wachtposten nur zu, als er das Stadttor passierte, denn der war klug genug, von einem Legionär keinen Stadtzoll zu verlangen. Einer der Vorteile des Soldatenlebens war die Befreiung von einigen der kleinlichen Regeln, die das Leben der Zivilisten regierten. Was nach Macros Meinung nur gerecht war, da erst die Opfer der Soldaten den Frieden und Wohlstand des Imperiums ermöglichten. Wobei er natürlich nicht an die Faulenzer dachte, die in befriedeten Zonen wie Griechenland eine ruhige Kugel schoben, und auch nicht an diese eingebildeten Arschlöcher in der Prätorianergarde. Macro runzelte die Stirn. Sie erhielten den anderthalbfachen Legionärssold, hatten aber nichts anderes zu tun, als sich gelegentlich für eine Zeremonie in Schale zu werfen und die als Feinde des Kaisers verurteilten Todeskandidaten zu beseitigen. Die Wahrscheinlichkeit, aktiv kämpfen zu müssen, war für sie gering. Macro hatte die Prätorianer allerdings einmal in Aktion gesehen, damals in Britannien während der Stippvisite des Kaisers, mit der er den Erfolg des Feldzugs für sich hatte verbuchen wollen. Damals hatten sie durchaus tapfer gekämpft, wie Macro widerwillig zugeben musste.
    Die drei oder vier Stockwerke hohen Wohnblocks entlang der Straße schlossen das ohnehin matte Tageslicht noch weiter aus und tauchten den Weg ins Innere der Stadt in eine kalte Düsternis. Als er die Kreuzung erreichte, von der aus die Straßen in die anderen Viertel Ostias abgingen, bog Macro nach rechts in die Hauptstraße ein, die mitten durch die Hafenstadt führte. Dort drängten sich die Haupttempel, die
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