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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)
Autoren: Mary Janice Davidson
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wirken, muss ich mich andauernd entschuldigen. Meine Schwestern hassen das.)
    » So jung und so schlecht ? Frauen für Zellenblock 9 ? Verbannt hinter Gittern ?«
    »Tut mir leid, wieder darauf hinweisen zu müssen.« Es tat mir wirklich leid! »Und vielleicht entsinnst du dich, dass ich dir das schon mal gesagt habe, aber mit dir ist wirklich etwas grundverkehrt.«
    Er bedachte mich mit einem Fluch. »Verdammt. Dann wenigstens Mädchen in Uniform ?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Welch schreckliche Dinge ich über dich erfahre, während ich in einer Zelle festsitze.«
    »Kaffee?«
    »Nein, danke. Ich steh nur auf Kakao.«
    »Ich habe gemeint, ob du mir einen Kaffee spendierst, du nutzlose Hyäne.« Er gähnte herzhaft und fuhr sich mit den Fingern – Pianistenfinger, Chirurgenfinger, Psychokillerfinger – hingebungsvoll durch die dichten schwarzen Haare. »Die gottverdammte Michaela hat mich in aller Herrgottsfrühe rausgeklingelt, und ich musste meinen knackigen, wunderschönen Hintern hierher bewegen, um dich aus dem Knast zu eisen. An meinem einzigen freien Tag muss ich früh aufstehen und deinen traurigen Arsch retten!«
    »Es ist zwei Uhr nachmittags.«
    »Halt’s Maul. Ich hatte vorher noch was zu erledigen.« Er rieb sich die Augen, die absolut grün waren. »Hey, ich hab Gott und Arsch in ein und demselben Satz gesagt. Gehen wir.«
    Ich wandte mich den drei Frauen zu, mit denen ich die vergangenen Stunden verbracht hatte. Zwei von ihnen drückten sich in die hintere linke Zellenecke. Die dritte kauerte neben der unteren Koje. Alle starrten mich an. Meine Güte, was für große Augen ihr habt, meine Zellengenossinnen. »War nett, mit euch zu reden.«
    »Bitte, tun Sie uns nicht mehr weh.«
    »Nein, nein«, beruhigte ich sie. »Natürlich nicht. Und, ähm, es tut mir sehr leid.« Was auch immer ich getan haben mochte.
    Falls ich raten müsste (und das war gar nicht nötig, denn ich wusste es ganz genau), dann würde ich darauf tippen, dass meine Schwester Shiro ihnen einen Besuch abgestattet hatte. Das war schon schlimm genug. Wäre jedoch meine jüngste Schwester Adrienne aufgetaucht, hätten die Folgen noch wesentlich schrecklicher ausfallen können.
    Natürlich konnte ich mich an nichts erinnern. Ein Umstand, an den ich gewöhnt war, der mir für gewöhnlich aber nichts ausmachte. Ich weiß noch, wie ich einmal vor Jahren Sybil von Flora Rheta Schreiber gelesen habe und nur dachte: Gott sei Dank, jemand hat’s begriffen, jemand hat’s wirklich begriffen, diese Frau schreibt über mich !
    Manchmal hasste ich die Art, wie sich meine Schwestern meines Körpers bemächtigten und ihn dazu brachten, alle möglichen seltsamen und unerträglichen Dinge zu tun, um ihn dann nach vollbrachten Schandtaten wieder meiner Obhut zu überlassen.
    Damit will ich sagen: Ich wusste nicht, welchen Blödsinn meine Zellengenossinnen angestellt hatten, und auch nicht, wie Shiro es ihnen heimgezahlt hatte, aber ich bin kein Mensch, der anderen etwas nachträgt.
    »Also. Ähem. War nett, euch kennenzulernen.«
    Das Mädel am Boden neben der Koje würde ein prächtiges Veilchen davontragen. Und was die anderen beiden anging – bereits in dem Moment, als ich meinen Körper zurückbekommen hatte, stillte ich mit großem Eifer ihr Nasenbluten. Ich möchte anderen ja nichts Übles nachsagen, aber ich glaube wirklich, sie haben diese ganze Angelegenheit übermäßig aufgebauscht.

3
    Cadence hat recht. Sie haben die Angelegenheit übermäßig aufgebauscht.

4
    » ... ihnen gemacht?«
    George trat beiseite, damit der Wachhabende die Zellentür aufschließen konnte. Officer Crayon (der Ärmste! Was für ein Name) war ebenfalls darauf bedacht, Sicherheitsabstand zu halten, als ich die Zelle verließ.
    »Wie war das bitte, George? Hab das nicht ganz mitbekommen.« Die meisten Leute würden so etwas wohl für eine kurze Zerstreutheit halten, oder als habe man nicht richtig zugehört . So was passiert mir aber nie. Blöde verflixte MP . Shiro hatte wohl wie üblich erneut das Ruder übernommen und sich darin gefallen, irgendeine blödsinnige, obskure Bemerkung abzusondern. Denn dass sie zum Vorschein kam, um mir zu helfen, passierte äußerst selten.
    Dennoch: Ich versuchte, mein inneres Gewinsel unter Kontrolle zu halten. Es hätte schlimmer kommen können. Es hätte viel schlimmer kommen können. Es gab wesentlich Schlimmeres als eine Shiro, die das Ruder übernahm.
    »Ich habe gefragt – und versuch doch mal eine halbe Minute lang in
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