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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)
Autoren: Bronwyn Parry
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viel zum Thema Fortschritt.
    Sie stieß die Tür zum Vernehmungszimmer auf. » Da rein bitte, danke, Gil. Ich muss im Büro erst Platz schaffen, bevor ich ihn installieren kann. «
    Herrgott, ausgerechnet das Vernehmungszimmer. Wenn er irgendwo nie wieder hinwollte, dann hierhin. Er stellte den Karton auf den Tisch des kleinen Raums und ging sofort zur Tür hinaus, ohne sich zu vergewissern, ob es noch derselbe Holztisch war, auf dem man ihm das Gesicht zertrümmert hatte.
    Auf der Veranda sog er die frische, feuchte Luft ein.
    » Übernachten Sie im Hotel? « , fragte die Sergeantin von hinten. » Kann ich Ihnen später zum Dank für die Hilfe einen Drink ausgeben? «
    Er drehte sich um, und sie stand im Schein der Verandalampe in der Tür. Kein im strengen Sinne schönes Gesicht, doch auf seine Art anziehend, und die kleinen Fältchen um die Augen bezeugten, dass sich hinter der Aura entspannter Professionalität Spannungen und Sorgen verbargen. Wenn sie schon länger als ein knappes Jahr im Ort war, dann hatte sie mehr als genug an Anspannungen und Nöten abbekommen. Zwei Kindesentführungen und mehrere Morde mussten für jeden Polizisten eine Belastung darstellen, vor allem wenn derjenige über deutlich mehr Seele zu verfügen schien, als man dem ehemaligen Sergeanten je hatte nachsagen können.
    Kris Matthews. Eine Frau mit Namen und Geschichte, nicht bloß » die Sergeantin « , wie er sie im Stillen beharrlich nannte– schließlich wäre es völlig sinnlos gewesen, den Menschen in ihr zu sehen.
    » Ich bleibe nicht « , beschied er ihr.
    Sie trat heraus, direkt unter die Lampe, sodass ihre Haare rotgolden aufschimmerten, das Gesicht aber verschattet war.
    » Ach. Na dann, danke fürs Mitnehmen. Ich weiß es zu schätzen. Und passen Sie auf sich auf, wo immer Sie hinfahren. «
    Er hob zum Abschied die Hand, sprang in einem Satz die drei Stufen von der Veranda hinunter und stapfte auf den Wagen zu.
    Er fuhr auf die Hauptstraße zurück, vorbei an den leer stehenden Handwerksbetrieben und den wenigen Geschäften, die den Überlebenskampf noch nicht aufgegeben hatten, vorbei am kommunalen Depot und Pub, und scherte schließlich auf den Parkplatz des Truck Stop Cafés ein. Es war erst acht und die Fernfahrerkneipe hell erleuchtet, aber abgesehen von zwei Jugendlichen, die lachend hinter dem Tresen standen, war niemand dort. Gut möglich, dass Jeanie in der Küche war oder in der Wohnung im Obergeschoss.
    Er stieß die Tür auf, und die beiden Teenager schauten zu ihm. Das Mädchen, sie mochte um die sechzehn sein, trug eine blaue » Truck Stop « -Schürze über einer schwarzen Grufti-Kluft aus Rock und Top. Der Junge, der hinter der Tankstellenkasse fegte, war vielleicht ein, zwei Jahre älter. Jeanie setzte also die jungen Leute von Dungirri nach wie vor in Lohn und Brot.
    Das Mädchen lächelte. » Hallo. Die Küche hat leider schon zu, falls Sie etwas Warmes essen wollten, aber ich kann Ihnen Kaffee anbieten, und es sind noch Hackfleisch- und Wurstpasteten da. «
    Bei der Erwähnung von Essbarem schlug sein Magen einen unguten Salto. Die letzte Mahlzeit lag schon eine ganze Weile zurück, aber der Appetit war ihm auf der Straße nach Dungirri gründlich vergangen.
    » Danke, ich brauche nichts. Eigentlich wollte ich zu Jeanie Menotti. Ist sie da? «
    » Tut mir leid, aber heute Abend ist sie unterwegs. Es gibt ein Treffen für die letzten Vorbereitungen zum Ball. Sie wird erst spät zurückkommen. «
    Natürlich– der Ball, den die Sergeantin erwähnt hatte. So abwegig es sich auch anhörte, in Dungirri einen Ball zu veranstalten, wenn es aber einen gab, dann war Jeanie selbstverständlich beim Organisationsteam dabei.
    Das warf seine Absicht, noch heute Nacht von hier zu verschwinden, natürlich komplett über den Haufen. Er dachte kurz daran, den Teenies einen Umschlag für sie dazulassen, aber diese Idee verwarf er so schnell, wie sie ihm gekommen war. Jeanie wäre mehr als beleidigt, wenn er abhaute, ohne ihr hallo gesagt zu haben, und wenn es einen Menschen gab, der eine solche Behandlung nicht verdient hatte, dann Jeanie.
    » Wann macht sie denn morgens auf? « , wollte er von den beiden wissen.
    » Halb sieben. Morgen sperre ich auf, aber sie müsste kurz drauf auch da sein « , antwortete das Mädchen und lächelte dabei auf eine Art, die ihm irgendwie vertraut erschien. Wahrscheinlich die Tochter von jemandem, den er einmal gekannt hatte. Auch wenn zu seiner Zeit noch nicht eine Batterie von
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