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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte
Autoren: Annette Eickert
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zulassen. Deshalb bin ich zu dir gekommen und habe dich nach Ephis gebracht … besser gesagt, in den Palast … der einzige Ort, wo er dich niemals vermuten würde. Und das ist der Grund, warum ich dir nicht die Wahrheit sagte und warum du jetzt bei mir bist . «
    Allmählich begann ich seine Überraschungen zu hassen. Ehrlich gesagt wollte ich sie gar nicht mehr hören. Eine übertrumpfte die andere. Aber nun hatte er die sprichwörtliche Bombe zum Explodieren gebracht. Und gleichzeitig verstand ich gar nichts mehr.
    Wer war Er?
    Wer war Ich?
    Wer suchte mich?
    Wer hatte mich zum Selbstmord getrieben?
    Fragen über Fragen überschlugen sich in meinem Kopf. Dann fiel mir plötzlich das belauschte Gespräch von gestern ein.
»Uriel, er ist hier. Dieses Mal bin ich mir ganz sicher ... Keiner weiß irgendwas oder ahnt auch nur etwas. Ich habe ihn versteckt, wo ihn keiner vermutet.« Eljakim war ganz euphorisch gewesen.
    »Sag mir, mein Freund: Woher willst du wissen, dass er es ist? Du kennst den Fluch und auch seine Auswirkungen. Zwei Jahre sind eine verdammt lange Zeit, beinahe eine Ewigkeit«, antwortete Uriel.
    Hatten die beiden in jenem Moment von mir gesprochen?
    Je mehr ich über die Worte nachdachte, desto mehr ergaben sie auf erschreckende Weise Sinn. Aber Eljakim wusste nicht, dass ich gelauscht hatte.
    » Ich weiß es längs t« , meinte er, obwohl ich nichts laut ausgesprochen hatte, und sah mir daraufhin direkt in die Augen .» Ich bin dir deswegen nicht böse .« Dann zwinkerte er mir zu.
    Meine Miene war ein einziges großes Fragezeichen. Wieder hatte er es geschafft, ich war völlig konsterniert.
    » Damian, ich habe dir noch etwas verschwiege n« , fuhr er fort, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Sein schlechtes Gewissen schien sich damit gleichzeitig in Luft aufzulösen. Er schien wieder der Eljakim zu sein, den ich kennengelernt hatte. Fröhlich und ohne Makel .» Kannst du dich noch erinnern, als ich dir sagte, wir Engel sind in verschiedene Positionen eingeteilt? Es ist unsere Bestimmung, unser Schicksal. Manche von uns, aber nicht alle, besitzen darüber hinaus noch besondere Fähigkeiten. Die Erzengel … und ich bin trotz Aberkennung meines Titels immer noch ein Erzengel … besitzen solch eine Fähigkeit:Ich kann Gedanken lesen . «
    Ich kann Gedanken lesen , wiederholte ich stumm. Er kann Gedanken lesen. Na, wie praktisch. Dann weiß er immer, was ich …
    » WAS ?« , platzte es aus mir heraus, als mein Gehirn die ganze Tragweite seiner letzten Offenbarung verarbeitet hatte .» Du weißt, was ich denke? Du kannst meine Gedanken lesen? Du hast die ganze Zeit über gewusst, was ich denke? Du … du … das ist ein … Scherz. Stimmt’s ? «
    Plötzlich schämte ich mich. Er wusste , was ich dachte, was ich über ihn dachte. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Diese Neuigkeit stellte sogar seine bisherigen Lügen weit in den Schatten. Mein Gesicht lief puterrot an. Panisch schaute ich mich im Schlafzimmer um und suchte verzweifelt das tiefste Loch, in das ich mich verkriechen konnte.
    » Beruhige dich, Damia n« , hörte ich ihn wie aus weiter Ferne .» Ich kann meine Fähigkeit kontrollieren. Ich setze sie nur gezielt ein. Außerdem muss ich mich sehr stark konzentrieren, wenn ich die Gedanken von jemandem lesen möchte. Und das funktioniert auch nur, wenn ich mich in der unmittelbaren Nähe dieser Person befinde. Solange die Person mich abschirmt, kann ich gar nichts tun . «
    Ich schluckte einen größer werdenden Kloß herunter .» Das soll mich beruhigen ?« , krächzte ich und versuchte, meine Stimme und meine Contenance wiederzugewinnen. Ersteres war nach einem Räuspern erfolgreich, Zweiteres scheiterte kläglich an meiner wachsenden Angst. Angst, er würde meine Gedanken und Gefühle kennen, bevor ich sie überhaupt wahrnahm. Und Angst davor, dass er mehr von mir wusste als ich von ihm. »Du weißt doch längst alles«, giftete ich ihn an und sprang vom Bett.
    Zur Antwort lachte er fröhlich .» Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich wende meine Fähigkeit nur an, wenn ich glaube, mein Gegenüber lügt mich an. Oder wenn ich mir erhoffe, jemandem damit weiterzuhelfen . «
    » Helfen ?« Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Gleichzeitig versuchte ich,ihm nicht zu nahe zu kommen .» Du hast einen schlechten Humor. An der Pointe musst du unbedingt arbeiten. Warum hast du mir das nicht schon viel früher gesagt? Es ist schon
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