Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buon Natale

Buon Natale

Titel: Buon Natale
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
Frohe Weihnachten, Marco!“ Simon blickt mich unsicher an und drückt mir ein kleines Päckchen in die Hand.
    Am liebsten möchte ich mich bei ihm mit einem innigen Kuss bedanken, doch ich will ihn nicht verschrecken. „Buon Natale“, erwidere ich deswegen nur und sehe ihm dabei zu, wie er den Mantel ablegt. „Dein Geschenk bekommst du aber erst am Dreikönigstag.“ Verblüfft blickt er mich an. „Das ist bei uns in Italien der Brauch“, erkläre ich ihm. „Und Geschenke bringt nicht das Christkind, sondern die Hexe Befana.“
    Endlich lächelt er und mein Herz beginnt zu flattern. „Ihr Italiener seid doch total verrückt!“
    Anstatt darauf etwas zu erwidern, grinse ich nur verschmitzt zurück. Si, veramente, verrückt nach dir! Simon ist überhaupt nicht mein Typ, obwohl er nicht schlecht aussieht. Er hat kurzes braunes Haar und bemerkenswert grüne Augen, doch seine Nase ist einen Tick zu lang und die Lippen viel zu schmal, dennoch ergibt alles in seiner Gesamtheit ein anziehendes Gesicht. Ein sehr maskulines Gesicht. Bis jetzt habe ich kräftigere, muskulösere Männer bevorzugt und Simon ist eher schmal gebaut, doch vielleicht ist es gerade das, nach was ich so lange gesucht habe: einen Mann, den ich unterwerfen kann, der sich meinem Willen beugt – nur im Bett natürlich. Der Gedanke daran treibt mir alles Blut in die unteren Regionen. Doch ich muss es langsam angehen lassen. Mio amico ist noch lange nicht so weit.
    Er folgt mir ins Wohnzimmer, das einzige Zimmer meiner kleinen Wohnung, wo ich leise Musik aufgelegt und den Tisch gedeckt habe. „Ich hoffe, du magst Pollo al Riso – Hühnchen mit Reis. Das Rezept ist von meiner Mamma.“
    „ Du kannst kochen?“ Simon schenkt mir bewundernde Blicke, während er sich setzt und ich ihm Wein einschenke. Ich habe wohl gerade einen Punkt bei ihm gemacht, und das ist gut so – denn heute möchte ich ihn verführen, ihn verwöhnen, und ihm zeigen, was er bis jetzt alles verpasst hat.
    „ Ich wollte nicht auf Mammas Köstlichkeiten verzichten, nachdem meine Eltern wieder nach Florenz gezogen sind.“ Ich muss zugeben, dass mir das Huhn heute besonders gut gelungen ist. „Aber den Panettone hab ich nicht selbst gebacken.“
    Während des Essens wandert Simons Blick durch meine Wohnung und bleibt an der Krippe hängen, die eine ganze Ecke des Raumes vereinnahmt. Bunte Figuren sind in eine detailreiche Marktszene eingebettet und mittendrin plätschert ein künstlicher Brunnen. „Wow, die sieht echt schön aus“, meint er und schiebt sich eine Gabel mit Reis in den Mund.
    Während ich ihn beim Essen beobachte, erkläre ich ihm, dass mein Großvater die Weihnachtskrippe gebaut hat.
    Seine Zunge leckt ein Reiskorn von der Lippe, worauf sich meine Hoden zusammenziehen. Wie gerne würde ich jetzt diese Zunge an meinem Schwanz spüren! Doch Simon hatte noch nie was mit einem Mann, während ich schon früh bemerkt habe, dass mich Frauen nicht interessieren. Santo cielo, wenn meine Eltern das wüssten! Sie sind streng katholisch und würden es nicht verstehen. Wo sie sich so sehr ein bambino , ein Enkelkind, wünschen, aber damit kann ich ihnen nicht dienen.
    Als Simon uns Wein nachschenkt, zittern seine Hände. Er ist aufgeregt, naturalmente . Aber er ist hier, bei mir, und er weiß, was ich von ihm möchte. In seinen grünen Augen sehe ich, dass er sich ebenso danach sehnt.
    Zwei Flaschen später wandern wir mit den Gläsern und unserem Nachtisch auf die Couch – oder besser gesagt: auf mein breites Bett, denn für ein Sofa ist in dem Zimmer kein Platz mehr.
    Der Alkohol tut seine Wirkung. Unsere Stimmung ist ausgelassen und so albern wir herum, reißen Witze und essen Panettone. Der Wein und Simons spitzbübisches Grinsen treiben mir die Hitze in die Adern, also ziehe ich den Pullover aus. Für einen kurzen Moment rutscht das T-Shirt nach oben und ich fühle seine brennenden Blicke auf meinem nackten Bauch.
    Während Simon sich die klebrigen Fingerspitzen ableckt, kann ich die Augen nicht von seinen Lippen nehmen. Ein Brösel klebt ihm am Mundwinkel, worauf ich mich ganz nah zu ihm beuge.
    „ Du hast da was ...“ Schon lecke ich den süßen Krümel von seiner Haut.
    Anstatt zurückzuweichen dreht er den Kopf ein Stück, bis sich unsere Lippen berühren. Ich kann nicht länger warten, ich muss ihn endlich spüren! Ungestüm drücke ich ihn zurück in die Kissen, lasse eine Hand unter sein Shirt gleiten und küsse ihn auf diesen wunderbar schmalen Mund. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher