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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant
Autoren: K. H. Scheer
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ist.« Er sprach nun lei­den­schafts­los und ru­hig, als ob er von dem ro­ten Leuch­ten gar nicht di­rekt be­trof­fen sei. »Zu­nächst kommt es zu ei­ner to­ta­len Geis­tes­ver­wir­rung und dann zu ei­nem tief­schla­f­ähn­li­chen Zu­stand, aus dem es kein Er­wa­chen mehr gibt. Das Ent­setz­li­che da­bei ist, daß die Art des or­ga­ni­schen Scha­dens erst et­wa 36 Ta­ge nach Ein­tritt des To­des fest­ge­stellt wer­den kann. Ei­ne me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung scheint un­mög­lich zu sein. Nichts, ab­so­lut nichts, kann die­se teuf­li­sche Wir­kung des ro­ten Leuch­tens ver­hin­dern. Ge­gen die­se Waf­fe hilft kein Raum­an­zug, kein Kampf­an­zug, kein Schutz­helm, kein In­di­vi­du­al­schirm – ab­so­lut nichts.«
    Er fuhr sich mit der Hand über die Au­gen, die plötz­lich feucht ge­wor­den wa­ren.
    »Ich weiß jetzt, daß al­le mei­ne Freun­de mit die­ser Waf­fe er­mor­det wer­den. Die Mar­sia­ner ha­ben kein Mit­tel, mit dem sie ein Gleich­ge­wicht her­stel­len könn­ten. Sie sind dem ro­ten Leuch­ten wehr­los aus­ge­setzt.«
    Er blick­te mich ver­zwei­felt an. Sei­ne Lip­pen öff­ne­ten sich, aber er preß­te sie wie­der zu­sam­men, oh­ne et­was ge­sagt zu ha­ben. Ich wuß­te, warum. Die in­stink­ti­ve Bit­te um Hil­fe hat­te auf sei­nen Lip­pen ge­le­gen, aber ich hät­te sie ihm nicht er­fül­len kön­nen. Wenn die Mar­sia­ner kein Ge­gen­mit­tel ge­gen das ro­te Leuch­ten ge­fun­den hat­ten, wie hät­ten wir dann ei­nes ent­wi­ckeln sol­len?
    Kei­ne Rück­sicht , be­fahl ich dem Zwerg te­le­pa­thisch. Die De­ne­ber wer­den ver­nich­tet, wo im­mer wir sie an­tref­fen. Wir dür­fen nicht ris­kie­ren, daß sie das ro­te Leuch­ten ir­gend­wann ge­gen die Mensch­heit rich­ten.
    Wir stan­den mit dem Rücken zur Wand.
    Den De­ne­bern auch nur die kleins­te Chan­ce zu bie­ten, konn­te zum Un­ter­gang der ge­sam­ten Mensch­heit füh­ren. Die Bio-Schlä­fer war­te­ten nur dar­auf, einen von ih­ren Art­ge­nos­sen ent­völ­ker­ten Pla­ne­ten über­neh­men zu kön­nen.
    We­nig spä­ter er­reich­ten wir einen Raum, der meh­re­re Schalt­pul­te mit po­sitro­ni­schen Ein­rich­tun­gen ent­hielt. Ta­ka­lor öff­ne­te wie­der­um einen Schrank.
    »Nichts«, sag­te er ent­täuscht.
    Er war­te­te, bis ich bei ihm war.
    »Ich glau­be, es bleibt nur ei­ne Lö­sung für uns, Thor. Wir müs­sen durch einen Trans­mit­ter zum Mars. Dort sind mit Si­cher­heit Schwing­quar­ze vor­han­den. Ich schla­ge vor, daß wir sie erst ho­len und uns dann auf den Kampf ge­gen die De­ne­ber kon­zen­trie­ren.« Er lä­chel­te düs­ter. »Es wä­re schlimm für Sie, wenn wir um­ge­kehrt vor­ge­hen wür­den. Ich könn­te er­schos­sen wer­den. Dann wä­re es dop­pelt schwer für Sie, die Quar­ze zu be­kom­men und zum Zeit­de­for­ma­tor zu­rück­zu­keh­ren.«
    Be­vor ich et­was da­zu sa­gen konn­te, eil­te er an mir vor­bei. Wir folg­ten ihm über meh­re­re Gän­ge und durch ei­ni­ge Räu­me bis in ei­ne Hal­le, in der ein mar­sia­ni­scher Trans­mit­ter stand. Ei­ni­ge Rei­ni­gungs- und Ver­sor­gungs­ro­bo­ter wa­ren da­bei, Schä­den zu be­he­ben, die wäh­rend der ver­flos­se­nen Jahr­tau­sen­de ein­ge­tre­ten wa­ren. Ta­ka­lor prüf­te den Trans­mit­ter und be­rei­te­te den Sprung zum Mars vor.
    Ich zö­ger­te.
    Er hat recht , teil­te der Klei­ne mir mit. Es wä­re tat­säch­lich zu ris­kant, den Kampf ge­gen die De­ne­ber auf­zu­neh­men, be­vor wir die Quar­ze ha­ben.
    Als Ta­ka­lor wort­los in das ma­te­rie­auf­lö­sen­de Feld trat, folg­te ich ihm. Ich spür­te kei­nen Über­gang, als wir um­ge­wan­delt und als fünf­di­men­sio­nal schwin­gen­de Ener­gie­spi­ra­le zum Mars ab­ge­strahlt wur­den. Le­dig­lich ein leich­ter Schau­er über­lief mei­nen Rücken, als ich auf dem vier­ten Pla­ne­ten aus dem Trans­mit­ter trat.
    Auch hier war ich zum ers­ten­mal.
    Ich durf­te je­doch vor­aus­set­zen, daß ZON­TA mit NEW­TON Ver­bin­dung auf­ge­nom­men hat­te. Wie weit die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen die­sen bei­den Groß­hir­n­en ging, war mir un­be­kannt. Wirk­li­che Schwie­rig­kei­ten er­war­te­te ich je­doch nicht.
    Wir hiel­ten uns nicht
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