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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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geht es gut“, versicherte Nell. „Aber sie hat Ja gesagt.“
    Er fragte nicht nach, sondern wartete einfach darauf, dass sie es ihm erklärte. Er war wieder ganz in Schwarz gekleidet. Anstatt eines T-Shirts trug er jedoch einen Rollkragenpulli gegen die winterliche Kälte.
    Die meisten Männer sahen in einem einfachen schwarzen Rollkragenpullover ganz passabel aus. William Hawken aber sah umwerfend darin aus.
    Der Pullover schmiegte sich um seine Schultern und Arme und betonte seine kräftigen Muskeln. Es war irgendwie lustig. Nell hatte immer gedacht, er sei viel dünner. Das lag wahrscheinlich daran, dass er meist recht lässige Kleidung trug. Seine T-Shirts saßen eigentlich nie eng und seine Hosen hingen ihm irgendwie immer lose auf den Hüften.
    Aber in Wahrheit war er gebaut wie ein Fels in der Brandung.
    Nell spürte, wie sie erneut rot anlief, als sie sich dabei ertappte, ihn anzustarren. „Sie sehen heute sehr gut aus“, stammelte sie schließlich. „Ihr Pullover gefällt mir.“
    „Vielen Dank“, erwiderte er. Falls sie ihn überrascht hatte, ließ er sich jedenfalls nichts anmerken. Aber, um genau zu sein, er ließ sich ja meistens überhaupt nichts anmerken. Man konnte ihm eigentlich selten in die Karten gucken. Die einzige Ausnahme war jener bittere Tag in seiner Wohnung gewesen.
    „Ich brauche Ihre Hilfe!“, rief Nell ihm zu, während sie sich daranmachte, die Treppen in den zweiten Stock zu erklimmen. Dort lag das Büro, das sie mit Daisy teilte. „Kennen Sie zufällig eine Swing-Band? Oder einen Partyservice, der Bioprodukte verwendet? Oder wissen Sie vielleicht, wo ich einen Floristen finde, der sich auf Weihnachtssterne und Stechpalmen spezialisiert hat?“
    „Na ja, jeder Florist sollte doch eigentlich fähig sein, eine Weihnachtsdekoration zusammenzustellen“, gab Crash zu bedenken, während er sich bemühte, mit Nell Schritt zu halten. „Was den Partyservice angeht, bin ich leider der falsche Ansprechpartner, und was die Swing-Combo betrifft … Ich stand schon immer auf Benny Goodman.“
    „Benny Goodman ist großartig, aber leider tot.“ Nell schaltete das Deckenlicht im Büro ein und setzte sich vor den Computer an ihren Schreibtisch. Kaum dass Crash sich versah, hatte sie sich bereits ins Internet eingewählt. „Ich brauche jemanden, der noch am Leben ist und am Abend vor Weihnachten für einen Auftritt buchbar.“ Sie sah Crash erneut eindringlich an. „Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wer mir sechs große Weihnachtsbäume mit Wurzelballen liefert? Und dann sind da ja auch noch die Lichterketten und das Dekomaterial … Aber wir können auf gar keinen Fall einen Dekorateur anheuern, denn die machen immer nur diesen ‚Ton-in-Ton-Müll‘ – das ist ein wörtliches Zitat … Alles in Rot oder Silber, und das geht keinesfalls. Wir brauchen richtigen Christbaumschmuck, in allen Farben und Größen.“
    Crash setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. „Feiern wir eine Weihnachtsparty?“
    Nell lachte auf. Und dann, zu ihrem großen Entsetzen, schossen ihr Tränen in die Augen. Sie unterdrückte sie rasch, doch er hatte sie gesehen. Kein Zweifel, denn über sein Gesicht huschte für einen Moment Bestürzung und Schmerz.
    „Keine Angst, ich werde nicht weinen“, beruhigte sie ihn und zwang sich, ihr Versprechen einzuhalten. „Ich bin einfach so …“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Es tut mir einfach so leid für Jake. Wissen Sie, auf eine Art und Weise hat es Daisy leichter. Jake ist schließlich derjenige, der irgendwie weiterleben muss. Und manchmal, wenn Daisy gerade nicht in der Nähe ist, sehe ich ihn an und finde diesen Blick in seinen Augen. Das bricht mir beinahe das Herz.“
    Nell ließ ihren Kopf für einen Moment auf ihren Schreibtisch sinken.
    Crash wusste, dass sie erneut mit den Tränen kämpfte und dass sie nicht wollte, dass er das sah. Er war wirklich beeindruckt von Nells Loyalität Jake und Daisy gegenüber. Loyalität war eines der Gefühle, die er verstand. Die er sich tatsächlich erlaubte, selbst zu empfinden.
    „Sie wissen, dass Sie nicht hierbleiben müssen“, sagte er.
    Sie hob ihren Kopf und sah ihn entgeistert an. „Natürlich muss ich! Daisy braucht mich jetzt mehr als je zuvor.“
    „Aber dafür sind Sie nicht eingestellt worden.“
    „Ich bin ihre persönliche Assistentin.“
    „Sie wurden nur eingestellt, um sich um ihre Geschäfte zu kümmern, damit Daisy mehr Zeit für ihre Kunst bleibt.“
    „Eine gute persönliche
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