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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition)
Autoren: Zoë Beck
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dann.«
    Jay half Samir mit ein paar Freunden beim Umzug. Tobs, dessen Schlüsselbein noch nicht ganz verheilt war, kümmerte sich darum, dass alle genug zu essen und zu trinken hatten und koordinierte das Ein- und Ausräumen der Kisten. Es war bereits elf Uhr abends, als sie das meiste geschafft hatten. Sie nahmen sich die wackeligen Stühle, stellten sie vor den neuen Laden, ließen sich müde und kaputt nieder und beglückwünschten sich zu dieser Leistung. Es war ein warmer Tag gewesen, und die Nachtluft war angenehm.
    Ein Taxi schlich die Straße entlang und hielt vor dem Laden. Em stieg aus. Sie hatte eine Sporttasche voller Bierdosen und Weinflaschen dabei und stellte sie vor ihnen ab.
    »Dachte, ich schau mal, wie weit ihr seid.«
    »Kommst gerade richtig. Wir sind fertig«, sagte Samir und schüttelte ihr die Hand.
    »Dann muss ich nichts mehr helfen? Schade.«
    »Gib’s zu, du hast extra so lange gewartet.«
    »Ich hab extra so lange bei meiner Großmutter gesessen, bis sie eingeschlafen ist. Ihr geht es im Moment nicht so gut.«
    Alle schauten etwas unsicher zu Boden. Em nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen. »Will jemand?« Sie verteilte die Bierdosen und stieß mit allen an.
    »Wie geht’s Jono?«, fragte Jay.
    »Bei seinen Eltern in Südafrika. Er braucht dringend eine Auszeit, sagt er.«
    »Kann ich verstehen. Und du? Wie geht’s dir?«
    »Nächste Woche geht’s los, eine Veranstaltung. In Bristol.«
    »Klingt gut.«
    »Na ja. Ja.«
    Jay sah sie an. Sie erwiderte seinen Blick nicht und tat so, als würde sie sich sehr für die Bierdose interessieren. Als sie sich später in einem unbedachten Moment die Ärmel zurückschob, sah er, dass sie frische Schnitte hatte.
    Er widerstand dem Impuls, den Arm um sie zu legen.
    »Was ist das in Bristol?«, fragte er stattdessen.
    Sie sah ihn an, grinste und fing an zu erzählen. Die anderen rückten mit ihren Stühlen näher, um besser lauschen zu können.
    Jay hörte nur halb zu, dachte stattdessen an das, was sie sich in den vergangenen Wochen angetan hatte: die Schnitte.
    Sie würden heilen. Irgendwann.

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