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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung
Autoren: Enid Blyton
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sie.“
    „Prima“, freute sich Hanni. „Damit wäre alles klar.“
    Sie schwangen sich von der Brüstung, ein paar schlüpften in ihre Schuhe, die sie ausgezogen hatten, um besser mit den Beinen baumeln zu können.
    Als Hanni und Nanni zurück in den Aufenthaltsraum kamen, bemerkten sie sofort Anjas angespannten Blick. Sie hatte begriffen, dass irgendetwas im Gange war, und sie litt darunter, ausgeschlossen worden zu sein. Dabei wusste sie, dass sie albern war, viel zu empfindlich. Nicht die ganze Dritte hatte auf der Terrasse getagt, nur ein paar Mädchen. Es gab überall Cliquen. Man war mal drin und mal draußen, es gab keinen Grund, sich aufzuregen.
    Anja wusste das alles, sie war intelligent, und sie hatte viel Zeit gehabt nachzudenken. Aber seit dem Unfall waren ihre Nerven so dünn geworden, manchmal meinte sie, sie wären wie aus Glas, zart und zerbrechlich. Und auch ihr Herz war dünnhäutiger als früher. Hanni und Nanni hatten gesagt, sie wären ihre Freundinnen. War es ihnen vielleicht schon langweilig geworden, ein Mädchen auf Krücken und im Rollstuhl zur Freundin zu haben?
    Anja strickte hastig und merkte nicht, dass ein paar Maschen fielen.
    Dann kam Nanni zu ihr herüber, legte ihr leicht die Hand auf die Schulter.
    „Alles in Ordnung“, sagte sie. „Frag mich jetzt nicht, ich erzähl‘s dir nachher.“
    Anja lächelte ihr zu. Niemand hörte den Stein, der ihr vom Herzen kullerte.
    Später, im Zimmer, berichteten die Zwillinge.
    „Glaubst du, du traust dich die Leiter runter?“, fragte Hanni.
    Anja lachte. Sie war so froh darüber, dass Jenny sie eingeladen hatte, dass sie keine Angst haben wollte.
    „Warum sollte ich nicht eine kleine, blöde Leiter runterrutschen können, wenn ihr mir dabei helft! Keine Sorge, ich bin dabei. Tut ihr mir einen Gefallen?“
    „Klar.“
    „Dann kauft bitte morgen für jede einen Mohrenkopf mit Schlagsahne. Ich hab noch fünfzehn Mark übrig.“
    „Musst du doch nicht“, meinte Nanni.
    „Will ich aber.“
    „Na schön, wird erledigt“, versprach Nanni.
    „Richtig prima!“, ergänzte Hanni.

Sardinenbrot und Torte
     

    Vor dem Mittagessen gratulierten sie Jenny, gaben ihr die Geschenke. Jenny freute sich sehr über das Herbstbild der Zwillinge, über die Schallplatte von Roy Bernhard, über das Taschentuch mit dem gestickten J, über Pralinen, einen bunten Häkelschal, eine Muschel, in der man das Meer rauschen hörte, und ein SchneiderBuch. Aber den Vogel schoss Anja ab. Sie hatte Jenny neulich mal skizziert, als sie auf der Terrasse lag und las. Es war ein hübsches Bild geworden, mit zartem Strich gezeichnet und in sanften Farben koloriert.
    Von Frau Theobald gab es Plätzchen und einen Herbstblumenstrauß. Und im Unterricht verlangte eine geheiligte Lindenhof-Tradition, dass das Geburtstagskind nicht geprüft und nicht aufgerufen wurde. Man nahm die Betreffende nur wohlwollend zur Kenntnis, wenn sie sich von selbst zu Wort meldete. Die Hausmutter hatte Vanillepudding mit Brombeeren gekocht und Jenny konnte davon so viel essen, wie sie wollte. Sie schaffte drei Portionen.
    Kurz vor dem Abendessen brachten die Mädchen alles Nötige für die Mitternachtsparty in das Gartenhäuschen auf der Buchenlichtung: Decken, Taschenlampen, Kerzen, Pappteller, Besteck, Becher und natürlich die Hauptsache: das Essen und die Getränke. Hanni trug zum Schluss Anjas Mohrenköpfe hinüber.
    Das Problem bei den Mitternachtsfesten war immer dasselbe: Man musste die Mädchen, die eingeladen waren, wachkriegen, ohne die nicht eingeladenen zu wecken oder eine Lehrerin aufmerksam zu machen. Für Hanni, Nanni und Anja gab es jetzt dieses Problem nicht. Sie waren alle drei dabei und außerdem die Zentrale des gesamten Unternehmens, denn von ihrem Balkon aus würde man starten. Außerdem besaß Anja einen Wecker. Er wurde auf Viertel vor zwölf gestellt. Die anderen mussten sehen, wie sie zurechtkamen, notfalls würde man zu ihnen schleichen und sie aus dem Bett holen.
    Der Wecker rasselte. Nanni sprang hoch und wollte ihr Kopfkissen darüberwerfen, aber Anja hatte ihn schon abgestellt.
    „Dann mal los, Kinder“, flüsterte Hanni und schlüpfte in ihre Jeans.
    Die beiden anderen nickten kichernd und zogen sich an, Anja etwas langsamer als Nanni. Es war alles gut organisiert, schließlich hatten die Lindenhoferinnen Erfahrung mit Mitternachtsfesten. Die Gartenleiter lag unter dem Balkon, Anjas Rollstuhl stand daneben.
    Die drei waren kaum fertig angezogen, da erschienen
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