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Breathless 01 – Gefährliches Verlangen

Breathless 01 – Gefährliches Verlangen

Titel: Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Autoren: Maya Banks
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wusste, dass Ash nie Zeit mit ihr verbrachte. Meistens war er mit Jace und Gabe zusammen, vor allem mit Jace. Der hatte Mia sehr deutlich erklärt, dass Ashs Verwandte – mit Jace’ Worten – Arschlöcher waren, und sie hatte das so stehen lassen, da sie sie ohnehin nie kennengelernt hatte. Seine Familie tat so, als gäbe es HCM gar nicht.
    Sie widerstand dem Impuls, sich umzudrehen und wegzulaufen, als zwei Männer lächelnd auf sie zukamen, wie auf der Jagd nach Beute. Zum einen hatte sie Jace noch nicht gefunden, und zum anderen wollte sie nicht so schnell wieder gehen, nachdem sie so lächerlich lange gebraucht hatte sich zurechtzumachen … für den Fall, dass Gabe ihr über den Weg lief, was zwar erbärmlich, aber nichts als die Wahrheit war.
    Sie lächelte und wappnete sich innerlich, entschlossen, ihren Bruder nicht in Verlegenheit zu bringen, indem sie sich wie eine Närrin aufführte.
    Doch dann erblickte sie völlig überraschend Gabe, der mit finsterer Miene durch die Menge auf sie zukam. Er trat zwischen sie und die herannahenden Männer, ehe die sie erreicht hatten, und griff nach ihrem Arm.
    »Ich wünsche dir auch einen guten Abend, Gabe«, sagte sie mit leicht zittriger Stimme.
    Der Mann hatte etwas an sich, das sie regelmäßig in eine stammelnde Idiotin verwandelte. Sie konnte nicht reden, nicht denken, keinen einzigen zusammenhängenden Gedanken fassen. Für ihn grenzte es wahrscheinlich an ein Wunder, dass sie tatsächlich einen Abschluss und dann auch noch cum laude gemacht hatte. Abgesehen davon, dass er und Jace ihr Diplom für vollkommen sinnlos hielten. Jace hatte gewollt, dass sie Wirtschaft studierte, um damit später in den »Familienbetrieb« einsteigen zu können. Aber sie war sich gar nicht sicher, was sie überhaupt machen wollte, und auch das ärgerte Jace.
    Deshalb hatte sie Schuldgefühle. Weil sie es sich leisten konnte, sich bei ihren Entscheidungen Zeit zu lassen. Jace hatte immer großzügig für sie gesorgt. Er hatte ihr eine Wohnung besorgt und auch sonst alles, was sie brauchte, obwohl sie sich nach dem Hochschulabschluss durchaus bemüht hatte, ohne seine Unterstützung auszukommen.
    Die Leute, mit denen sie den Abschluss gemacht hatte, arbeiteten alle schon und machten Karriere. Sie dagegen jobbte immer noch stundenweise in einer Konditorei und quälte sich mit der Überlegung, was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen wollte.
    Dieses Zaudern hatte höchstwahrscheinlich auch viel mit den verqueren Fantasien in Bezug auf den Mann zu tun, der sie jetzt am Arm wegzog. Sie musste diese Fixierung auf ihn überwinden und weitergehen. Sie konnte nicht ihr ganzes Leben lang von der lächerlichen Vorstellung beseelt sein, dass er sie eines Tages bemerken und dann beschließen würde, dass er sie haben musste.
    Gierig saugte sie seinen Anblick auf, um sich wie eine Süchtige daran zu berauschen – als hätte sie viel zu lange ohne ihren »Stoff« auskommen müssen. Er war ein Mann, dessen Präsenz jeden Raum, den er betrat, ausfüllte. Das schwarze Haar trug er kurz geschnitten und stylte es gerade einmal so viel, dass die Frisur elegant teuer wirkte.
    Er hatte dieses verruchte Aussehen eines Bad Boy, dessen Anblick jede Frau wild werden ließ. Außerdem legte er eine vollkommen arrogant-gleichgültige Haltung an den Tag; was Gabe wollte, das bekam er auch. Sein Selbstbewusstsein, gepaart mit seiner Arroganz, zog sie magisch an – hatte sie immer angezogen. Sie war nicht in der Lage, sich seiner Anziehungskraft auf sie zu erwehren. Gott allein wusste, dass sie es jahrelang versucht hatte, doch ihre Besessenheit zeigte keinerlei Anzeichen zu verschwinden.
    »Mia«, sagte er leise. »Ich wusste gar nicht, dass du kommen wolltest. Jace hat nichts gesagt.«
    »Er weiß es nicht«, erwiderte sie mit einem Lächeln. »Ich wollte ihn überraschen. Wo ist er überhaupt?«
    Er schien einen Moment von Unbehagen erfüllt, dann antwortete er. »Er musste weg. Ich weiß nicht, ob er noch einmal zurückkommt.«
    Ihr Lächeln erstarb. »Oh.« Verlegen sah sie an sich herunter. »Dann habe ich das Kleid wohl ganz umsonst angezogen.«
    Gemächlich ließ er den Blick über sie gleiten, und sie hatte das Gefühl, von ihm völlig mühelos entkleidet zu werden. »Das ist ein hübsches Kleid.«
    »Dann sollte ich jetzt wohl lieber gehen. Hat ja nicht viel Sinn zu bleiben, wenn Jace nicht da ist.«
    »Du kannst mit mir hier bleiben«, sagte er unverblümt. Sie starrte ihn an. Man konnte nicht gerade
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