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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine
Autoren: Jo Clayton
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zum Stadtrand gelangten, hielt Danny sie an. »Felsa, es ist für dich am besten, du hältst den Mund und machst ansonsten das gleiche wie ich. Auf gewisse
    Weise ist es schlecht, daß du infolge der Transition nun Interlinga beherrschst, wenn die Möglichkeit besteht, Unwissenheit mit Stummheit zu übertünchen, kann so was durchaus 'n Vorteil sein.«
    Sie schenkte ihm einen Blick, der deutlich verriet, wie sie innerlich vor Wut kochte, beschränkte jedoch ihre Reaktion darauf, ihm nunmehr in einem Schritt Abstand zu folgen; sie enthielt sich sogar jeden Kommentars, als sie mit ihm in ein Ribbajit stieg. Er ließ sich auf die verschlissene Sitzbank fallen, rückte ein Stück seitwärts, als er unter sich eine gesprungene Feder spürte. »Raumhafen«, sagte er, lehnte sich zurück, als das Gefährt anrollte.
    Felsrawg legte die Hände auf ihre Knie, beobachtete unter gesenkten Wimpern die Skry-Ringe. Danny lachte auf. »Sie werden nichts anzeigen, Felsa. Das ist eine Maschine, sie wird nicht durch Magie, sondern mit Batterien betrieben. Nicht ungewöhnlicher als ... ahm ... 'n Webstuhl oder 'n Mühlrad.«
    »Es ist nichts da, was es bewegt, und kein Kutscher.«
    »Es bewegt sich trotzdem, oder nicht? Nimm die Dinge, wie sie kommen, Fey.«
    Einige Minuten lang, während das Ribbajit auf der Ringstraße die Stadt umquerte, schwieg Felsrawg. »Wieso bin ich hier, Danny?« erkundigte sie sich schließlich.
    »Soll ich dir das ganze Multiversum erklären?«
    »Narr! Du weißt, was ich meine. Du gehörst in diese ... Welt. Ich nicht.«
    Danny berührte die Tasche, in die sich Klukesharna während der Transititon zwischen den Realitäten irgendwie geschoben hatte; sein Verdacht war, daß der Talisman irgendeine Art von Verbindung zwischen ihm und Felsrawg unterstellt hatte, nur weil sie vorhin mit ihm zusammen in der Höhle materialisierte. Typisches Computerdenken, wenn man einmal annahm, daß ein Stück Metall überhaupt denken konnte.
    »Von jetzt an gehörst du auch her. Es dürfte besser sein, du gewöhnst dich dran.«
    »Schick mich zurück.«
    »Kann ich nicht. Hier gibt's keine Magie.« Danny antwortete ihr völlig unverblümt, erstickte von vornherein jeden Widerspruch. Er glaubte tatsächlich, daß er mit seiner Argumentation im wesentlichen richtig lag, ging davon aus, daß er sich Tungjiis Erscheinen, seinen Abschiedswink, nur eingebildet hatte. Das Ribbajit stoppte vor den Hitsatchee-Pfählen außerhalb des Maschenzauns, der die MetabetonFläche umgab, die die Einheimischen als Raumhafen bezeichneten. »Wir sind da«, sagte Danny. »Komm mit.«
    »Was tun wir denn hier?«
    »Ich weiß 's noch nicht. Wir werden sehen.«
    Eine hochgewachsene, knochige, blonde Frau, deren Miene Entschlossenheit und Verärgerung widerspiegelte, rief in barschem Ton einer Gruppe Skinker Anweisungen zu, die mit Hilfe motorisierter Lastkarren Frachtkisten und - ballen die Rampe hinauf und in den Rumpf des verbeulten Freihändler-Raumschiffs beförderten; ab und zu machte die Frau halblaut wütende Bemerkungen zu dem kleinwüchsigeren Mann, der neben ihr stand.
    »Nein, nein, nicht da, die Nummern stehn doch drauf, kannst du nicht lesen, oder was?« Sie wandte sich an den Mann. »Wenn der Fiesel je wieder sein Gesicht in meinem Raumschiff blicken läßt, werd ich ihm das Fell streifenweise über die Ohren ziehn, ihn nudeln und schmoren.«
    Der knochige kleine Mann kratzte sich mit drei Fingern in einer schwammigen Wucherung, die einen Großteil seines Oberkörpers bedeckte; er blinzelte einige Male, zuckte die Achseln, schwieg. »Sssaaah!« Die Frau sprang zu den Frachtarbeitern, schimpfte in einem halben Dutzend Sprachen, fuchtelte mit den Armen, ließ die Arbeiter den letzten Karren noch einmal beladen. Unvermindert wütend kehrte sie anschließend an die Stelle zurück, wo sie zuvor gestanden hatte. »Diesmal werde ich die Annullierung deines Diploms beantragen, ich schwör's, Blauer Danny, du mieser Druuj, ich werd's tun, das ist das letzte Mal, daß du mich oder sonstwen versetzt hast.«
    »Der Blaue kömmt, der Blaue jeht«, nuschelte der Mann. »So hatters immer jeiruxht, so wird's bleim.«
    »Ha! Na schön, Maus, wenn du so zufrieden mit ihm bist, dann hilf doch du Sandy beim Verladen.«
    »Isch hab nix zu duhn mit Kisten.«
    Die Frau starrte ihn erbittert an, verkniff sich jedoch die Äußrung, die ihr auf der Zunge lag, stapfte davon und beobachtete die Kisten, die die Arbeiter vorbeikarrten.
    Danny umrundete, zögerlich
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