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Brandfährte (German Edition)

Brandfährte (German Edition)

Titel: Brandfährte (German Edition)
Autoren: Rose Gerdts
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müssen Ihren Mann sprechen. Ist er zu Hause?»
    Helene Geldmann warf einen verstohlenen Blick hinter sich. Dann schüttelte sie den Kopf.
    «Nein. Er ist weg. Bei Freunden.»
    Steenhoff schob die Tür auf und zwängte sich an der überraschten Frau vorbei in den Hausflur.
    «Sie haben sicherlich nichts dagegen, wenn wir im Wohnzimmer auf Ihren Mann warten.»
    Mit drei Sätzen war er an der Wohnzimmertür und riss sie auf.
    Horst Geldmann wollte gerade durch die Terrassentür in den Garten verschwinden.
    Langsam schloss er die Tür wieder und sah Steenhoff verlegen an.
    «Sie wissen, warum wir hier sind.»
    Geldmann nickte zögernd.
    «Du sagst jetzt gar nichts. Hörst du, Horst. Lass dich nicht von Frank in die Ecke treiben!», keifte seine Frau, die Petersen und Steenhoff hinterhergeeilt war.
    Unter dem lauten Gezeter der Frau bat Steenhoff Geldmann, ein paar Sachen für die Nacht einzupacken und mit ihm ins Präsidium zu fahren. Geldmann fügte sich ohne Widerspruch.
    «Gibt es jemanden, der sich heute Abend um Ihre Frau kümmern kann?», fragte Steenhoff, als er mit seinem früheren Nachbarn im Auto saß. Der schüttelte den Kopf.
    «Wir haben keine Freunde, und sie würde jetzt auch mit niemandem sprechen wollen.»
    Geldmann wirkte so matt, dass sich Petersen vor Beginn der Vernehmung besorgt nach seinem Gesundheitszustand erkundigte. Doch der alte Mann winkte ab.
    «Fragen Sie mich. Ich werde Ihnen alles beantworten.»
    Es war keine halbe Stunde vergangen, da hatte Geldmann gestanden, Martina Benke an dem Samstagabend beobachtet und, als sie ihn entdeckt und mit der Polizei gedroht hatte, mit einem Knüppel niedergeschlagen zu haben.
    Steenhoff und Petersen tauschten einen schnellen Blick.
    «Und warum?»
    «Sie wollte mich anzeigen. Das wäre mir entsetzlich unangenehm gewesen», erwiderte Geldmann leise.
    «Da war es Ihnen dann lieber, einen Menschen zu ermorden. Oder es zumindest zu versuchen», hielt ihm Petersen scharf entgegen.
    Geldmann zuckte zusammen.
    «Hat sie um ihr Leben gefleht? Oder haben Sie sie heimtückisch von hinten getroffen?»
    Geldmann knetete seine Hände, sodass sie knackten.
    «Antworten Sie! Wo hat sie gestanden, als Sie zuschlugen?»
    «Im Hauseingang. Sie schrie mich an, und da habe ich sie von vorn mit dem Knüppel getroffen.»
    «Woher hatten Sie den Knüppel?»
    «Der lag im Garten», antwortete Geldmann.
    «Wo?»
    «Irgendwo. Ich glaube, neben der Bank», erwiderte Geldmann vage.
    «Sie haben also Martina Benke im Hauseingang von vorn niedergeschlagen?»
    Der Mann nickte.
    «Und warum lag sie dann am nächsten Morgen nicht hinter der Haustür, sondern in der Küche?», hielt ihm Steenhoff entgegen.
    «Ich, ich habe sie dort hingezogen», sagte Geldmann und schloss die Augen.
    «Und wie kommt es, dass wir keine Schleifspuren entdeckt haben? Martina Benke hat geblutet. Stark sogar.»
    Geldmann zuckte hilflos mit den Achseln.
    «Was haben Sie mit dem Blut im Eingang gemacht?»
    «Weggewischt!»
    Geldmann starrte auf seine Hände.
    «Kompliment. Das ist Ihnen gelungen. Unsere Leute haben nicht einen Blutstropfen im Eingang entdeckt, und die haben Röntgenaugen», sagte Petersen sarkastisch.
    «Wo ist der Lappen?»
    «Welcher Lappen?»
    «Mit dem Sie aufgewischt haben.»
    «Ich habe ihn in den Hausmüll geworfen.»
    Wieder wechselten Steenhoff und Petersen einen Blick.
    «Und warum haben Sie sie zugedeckt?»
    «Sie zugedeckt?», fragte Geldmann verwirrt.
    «Ja.»
    Geldmann wirkte, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.
    «Ich habe mich so geschämt. Da habe ich mir irgendetwas von der Garderobe geholt und es über ihren Kopf gelegt.»
    «Und am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, da haben Sie so getan, als würden sie sich wundern, dass ihre Nachbarin noch nicht die Zeitung hereingeholt hat.»
    Geldmann nickte.
    «Und dem von Ihnen alarmierten Notarzt haben Sie dann gesagt, Sie hätten nur die Beine von Martina Benke gesehen und geglaubt, sie wäre gestürzt?»
    «Ja, so war es», sagte Geldmann.
     
    Steenhoff machte Petersen ein Zeichen, dann gingen sie beide hinaus. Als sie fünf Minuten später wieder zurückkehrten, sah Geldmann sie unsicher an.
    «Herr Geldmann, Sie sind ein Lügner», stellte Petersen ruhig fest. Geldmann wollte protestieren, aber Steenhoff setzte sofort nach.
    «Martina Benke ist von hinten von zwei kräftigen Schlägen getroffen worden, mit einem Hammer, nicht mit einem Knüppel. Und zwar in ihrer Küche. Da es keine Einbruchsspuren gab, muss sie
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