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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3
Autoren: Asteroidenfeuer
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ausführlichen Bericht über die Friedenskonferenz an seine Frau zu schicken.
    »Ich glaube, dass es funktionieren könnte«, schloss er. »Ich glaube, dass es uns gelingen wird, es zu einem Erfolg werden zu lassen.«
    Er wusste, dass Edith auf dem Weg zurück zu ihm war. Sie hatte das Grauen bei Ceres körperlich unversehrt überstanden. Die Dokumentation mit den Computer-Simulationen des Angriffs – gestützt auf ihren Augenzeugenbericht – war die größte Sensation seit den Treibhaus-Fluten. Sie galt schon als Kandidatin für den Pulitzer-Preis.
    Doch nichts davon war für Stavenger von Bedeutung. Edith geht es gut, sagte er sich. Sie ist auf dem Heimweg. Ihr ist nichts zugestoßen. Es war ein emotionales Trauma für sie, aber körperlich ist ihr nichts geschehen. Sie wird sich wieder erholen. Ich werde ihr dabei helfen.
    Stavenger war sich bewusst, dass Ediths Dokumentation der Schlüssel zum Friedensvertrag war. Wo das Chrysallis -Massaker nun jedem Menschen im Sonnensystem vor Augen geführt wurde, hatten Humphries und die anderen gar keine andere Wahl, als eine Vereinbarung zu treffen und die Kämpfe zu beenden.
    Nun kommt der schwierige Teil, sagte Stavenger sich. Nun müssen wir den Vertrag erfüllen.
    Big George vermochte den Blick nicht von dem Wrack abzuwenden.
    Er hatte es ein Dutzend Mal nach Leichen durchsucht und die Suche erst eingestellt, als die sterblichen Überreste jedes der knapp über tausend Bewohner von Chrysallis gefunden und identifiziert worden waren. Über fünfzig wurden noch vermisst – sie waren weit von Ceres weggeschleudert worden, als die Module nach der Perforation durch die tödlichen Laserstrahlen explodierten.
    Er lebte nun an Bord eines der Schiffe der Internationalen Astronauten-Behörde, die in Umlaufbahnen um den Asteroiden geparkt waren. Es gab hier mittlerweile mehr Rettungskräfte, Schadensachverständige von Versicherungen und Rechtsanwälte als Felsenratten. Und ein Team von Psychologen, das entsandt worden war, um die Überlebenden zu betreuen.
    Es gibt aber nur einen Überlebenden, sagte George sich, und meine seelische Gesundheit steht auf Spitz und Knopf. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt, nach Selene zurückzukehren und Martin Humphries umzubringen, aber welchen Sinn hätte das gehabt?
    Er würde nie zu Humphries durchkommen, und selbst wenn es ihm gelänge – was für einen Sinn hätte es, die Zahl der Toten noch um einen zu erhöhen?
    Nein, er hatte Besseres zu tun. Noch während er das Wrack des Habitats durchsuchte, sprach George mit den restlichen Felsenratten, den Prospektoren und Bergarbeitern, die überall im Gürtel verstreut waren, als Chrysallis angegriffen wurde. Sie kamen nun alle zurück nach Ceres.
    »Wir werden noch einmal von vorn anfangen, George«, sagten sie ihm.
    »Wir haben es schon einmal gebaut, und wir werden es wieder bauen.«
    »Nur besser.«
    Als George ihnen mit einer Stimme – die zusammen mit seinem Herzen brach – sagte, dass er sich einem Neuanfang nicht mehr gewachsen fühlte, wollten sie das nicht glauben.
    »Komm schon, George, du bist unser Mann.«
    »Ohne dich wäre es nicht dasselbe, Big George.«
    »Wir brauchen dich, Georgie.«
    Nachdem er sich überzeugt hatte, dass er in den driftenden Wrackteilen keine Leichen mehr finden würde, wischte George sich die Tränen ab, hörte auf sich zu grämen und sprach mit den Versicherungsleuten über den Bau von New Chrysallis .
    Und dann bekam er einen Anruf von Doug Stavenger. »Was auch immer Sie brauchen, George, ich werde Ihnen dabei helfen, es zu beschaffen. Finanzmittel, Material, qualifiziertes Personal. Selene wird Ihnen jeden Zentimeter des Wegs ebnen, das verspreche ich Ihnen.«
    George nickte Stavengers feierlichem Bildnis auf dem Monitor des IAA-Schiffs zu. Im Bewusstsein, dass Stavenger seine Antwort frühestens in einer halben Stunde hören würde, sagte George nur:
    »Danke, Mr. Stavenger. Danke von uns allen.«
    Pancho packte gerade ihre Reisetasche, als der Anruf von Jake Wanamaker durchkam. Sie lud ihn ein, in ihre Residenz zu kommen.
    Als er an der Vordertür summte, hatte Pancho gepackt und war bereit zum Aufbruch. Sie ging mit der Reisetasche zur Tür und ließ sie auf den Boden fallen. Dann öffnete sie Wanamaker die Tür. In der schwachen Mondschwerkraft fiel die Tasche erst auf den Teppichboden, als Wanamaker schon in den Flur trat.
    »Sind Sie auf dem Sprung?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Pancho und führte ihn ins Wohnzimmer. »Aber ich habe viel
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