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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2
Autoren: Asteroidensturm
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ob du eine Augenbinde möchtest oder nicht.«

    Martin Humphries wartete nicht erst, bis Dorik Harbin in Selene eintraf. Stattdessen ließ er sich von einem HSS-Schiff zu einem Treffpunkt mit dem Schiff fliegen, auf dem Harbin sich befand. Beim Gedanken an die horrenden Kosten verzog er zwar das Gesicht, aber er wollte diesen Söldner, diesen Auftragskiller sprechen, ohne dass Verwoerd dabei war.
    Obwohl Humphries Harbins Personaldatei minuziös studiert hatte, war er dennoch überrascht, als er dem Mann dann gegenüberstand. Er hat etwas von einer Dschungelkatze, sagte Humphries sich, als er Harbins Abteil betrat. Selbst in der winzigen Schiffskabine erinnerte Harbin ihn an einen Panther, ein rastloses Energiebündel in schlanker, muskulöser Gestalt.
    Man vermochte ihn als eine derbe, fast brutale Schönheit zu bezeichnen. Harbin hatte sich für die Begegnung mit Humphries den Bart abrasiert und ein langärmliges Hemd und eine khakifarbene Hose angezogen. Die Kleidungsstücke hatten so scharfe Bügelfalten, dass sie auch als Uniform hätte durchgehen können. Humphries hatte in seinem saloppen Rundhalspullover und der Whip-Cordhose das Gefühl, als Zivilist einem Soldaten gegenüberzustehen.
    Sie schüttelten sich die Hand und murmelten Begrüßungsfloskeln. Harbin bot Humphries die einzige Sitzgelegenheit in der Kabine an, einen Plastikstuhl. Er selbst setzte sich auf die Bettkante; er wirkte so steif, als ob er sich in Hab-Acht-Stellung befände. Sogar wenn er sich hinsetzte, sagte Humphries sich, schien er seine Beute anspringen zu wollen.
    »Ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht«, sagte Humphries leutselig und wies auf den Wandbildschirm des Abteils. »Zugang zu allen, äh… Medikamenten, die Sie benötigen.«
    »Sie meinen Drogen«, sagte Harbin.
    »Ja. Designerdrogen, Stimulanzien - alles, was das Herz begehrt. Meine Pharmazeuten in Selene werden sie für Sie herstellen.«
    »Danke.«
    »Nichts zu danken«, sagte Humphries.
    Dann trat Schweigen ein. Harbin saß nur da und taxierte Humphries mit seinen stechenden eisblauen Augen. Ich muss sehr vorsichtig sein mit diesem Mann, wurde Humphries sich bewusst. Er ist wie eine Flasche mit Nitroglyzerin: Eine falsche Bewegung, und er explodiert.
    Schließlich räusperte Humphries sich und sagte: »Ich wollte mich persönlich mit Ihnen treffen und Ihnen zu Ihrer erfolgreichen Arbeit gratulieren.«
    Harbin sagte nichts.
    »Sie haben sich einen ordentlichen Bonus verdient.« »Danke.«
    »Dass Sie Kopien Ihrer Logbücher an Freunde auf der Erde geschickt haben«, fuhr Humphries fort, »war sehr clever. Es ist ein Beweis für Ihre beachtliche Intelligenz.«
    Harbins Gesichtsausdruck änderte sich geringfügig. Ein Anflug von Neugier flackerte in seinen Augen.
    »Sehr clever«, fuhr Humphries fort. »Aber im Grunde auch unnötig. Sie haben nämlich nichts von mir zu befürchten. Ich bin Ihnen dankbar, und ich schade niemandem, der gute Arbeit leistet. Fragen Sie Grigor. Sie können überhaupt jeden fragen.«
    Harbin schien sich das für einen Moment durch den Kopf gehen zu lassen. »Ich wollte mich nur absichern«, sagte er dann.
    »Ich verstehe. In gewisser Weise stimme ich Ihnen sogar zu. An Ihrer Stelle hätte ich wahrscheinlich das Gleiche getan - auf die eine oder andere Art.«
    »Sie erwähnten einen Bonus.«
    »Eine Million Internationale Dollar, zahlbar an die Bank Ihrer Wahl.«
    Harbin rührte sich keinen Millimeter, doch er schien sich zu versteifen wie ein Tier, das plötzlich Gefahr wittert.
    »Ich hätte mehr erwartet«, sagte er.
    »Wirklich? Ich finde, dass eine Million sehr großzügig ist.«
    »Diane sagte, da sei noch mehr drin.«
    Bingo, jubelte Humphries stumm. Er hat ihren Namen erwähnt.
    »Diane? Etwa Diane Verwoerd?«
    »Ja, Ihre persönliche Assistentin.«
    »Sie ist nicht berechtigt, Ihnen ein Angebot zu machen, das ich nicht genehmigt habe«, sagte Humphries streng.
    »Aber sie hat mir doch gesagt…« Harbin verstummte verwirrt.
    Humphries setzte ein verständnisvolles Lächeln auf. »Diane überschreitet manchmal ihre Kompetenzen. Das ist eben das Problem mit den Frauen«, fuhr er mit einem Augenzwinkern fort. »Wenn sie das Bett mit einem teilen, betrachten sie einen gleich als ihr Eigentum.«
    »Sie teilt das Bett mit Ihnen?«
    »Wussten Sie das denn nicht? Sie hat es Ihnen nicht gesagt? Um Gottes willen, die Frau trägt doch mein Kind aus.«
    Harbin stand langsam auf. »Sie trägt… Ihr Kind?«
    Humphries blieb sitzen und bemühte
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