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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2
Autoren: Asteroidensturm
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halten. Angebot und Nachfrage. Sie überschwemmen den Markt.«
    »Die Güterpreise sind derzeit generell niedrig, außer für Nahrungsmittel«, pflichtete Verwoerd ihm bei.
    »Und sie fallen weiter«, präzisierte Humphries. »Wenn wir aber die Rohstoffversorgung kontrollieren würden…«
    »Was bedeuten würde, die Felsenratten zu kontrollieren.«
    »Richtig.«
    »Wir könnten die Lieferungen an sie einstellen«, regte Verwoerd an.
    Humphries wedelte mit der Hand. »Dann würden sie ihre Waren eben von Astro kaufen. Das will ich nun auch wieder nicht.«
    Sie nickte.
    »Nein, ich glaube, unser erster Schritt sollte darin bestehen, auf Ceres eine Operationsbasis einzurichten.«
    »Auf Ceres?«
    »Offiziell wird es sich um ein Depot für die Vorräte handeln, die wir den Felsenratten verkaufen«, sagte Humphries und ließ sich in den gemütlichen hochlehnigen Sessel sinken. Wenn er es wünschte, massierte der Sessel ihn oder spendete ihm eine beruhigende Wärmebehandlung. In diesem Moment wollte Humphries jedoch keines von beiden.
    Verwoerd vermittelte den Eindruck, als ob sie für eine Weile über seine Worte nachdächte. »Und inoffiziell?«
    »Wird es sich um einen Brückenkopf für unsere Leute handeln; eine Basis, um die Felsenratten aus dem Gürtel zu vertreiben.«
    Verwoerd lächelte kalt. »Und wenn wir die Basis dann eröffnet haben, senken wir die Preise für die Güter, die wir den Prospektoren und Bergleuten verkaufen.«
    »Die Preise senken? Wieso das?«
    »Damit sie von HSS kaufen und nicht mehr von Astro. Das nennt man Kundenbindung.«
    Humphries nickte und sagte: »Außerdem könnten wir ihnen günstigere Bedingungen fürs Raumschiffleasing anbieten.«
    Nun setzte sie sich auf einen der Polsterstühle vor dem Schreibtisch. Sie schlug geistesabwesend die langen Beine übereinander und sagte: »Noch besser, wir senken die Zinsen für Ratenkäufe.«
    »Nein, nein. Ich will nicht, dass sie Eigentümer der Schiffe werden. Ich will, dass sie die Raumschiffe bei uns leasen. Ich will sie langfristig an Humphries Space Systems binden.«
    »Soll HSS sie unter Vertrag nehmen?«
    Humphries lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Hände hinterm Kopf. »Richtig. Ich will, dass diese Felsenratten für mich arbeiten.«
    »Zu Preisen, die Sie festsetzen«, sagte sie.
    »Wir sorgen dafür, dass die Preise für Roherz sinken«, sagte Humphries. »Wir ermutigen die Unabhängigen, so viel Erz zu fördern, dass die Preise zwangsläufig immer weiter sinken. Das wird sie früher oder später aus dem Feld schlagen.«
    »Sodass nur diejenigen übrig bleiben, die bei HSS unter Vertrag stehen«, sagte Verwoerd.
    »Auf diese Art erlangen wir die Kontrolle über die Kosten der Erschließung und des Bergbaus«, sagte er, »und am anderen Ende der Pipeline kontrollieren wir auch die Preise der veredelten Metalle und anderen Rohstoffe, die wir an Selene und die Erde verkaufen.«
    »Aber einzelne Felsenratten könnten doch noch auf eigene Rechnung an Unternehmen auf der Erde verkaufen«, gab sie zu bedenken.
    »Na und?«, sagte Humphries schroff. »Sie werden sich nur gegenseitig unterbieten und sich schließlich selbst aus dem Geschäft drängen. Sie schneiden sich selbst die Kehle durch.«
    »Angebot und Nachfrage«, murmelte Verwoerd.
    »Ja. Wenn es uns gelingt, die Felsenratten dazu zu bewegen, ausschließlich für uns zu arbeiten, werden wir das Angebot kontrollieren. Unabhängig von der Nachfrage werden wir dann in der Lage sein, die Preise zu diktieren. Und den Profit zu maximieren.«
    »Irgendwie eine krumme Sache.« Sie lächelte trotzdem.
    »Bei Rockefeller hat es jedenfalls funktioniert.«
    »Bis die Anti-Trust-Gesetze verabschiedet wurden.«
    »Es gibt aber keine Anti-Trust-Gesetze im Gürtel«, sagte Humphries. »Im Grunde ist er ein rechtsfreier Raum.«
    »Es würde aber einige Zeit dauern, um alle Unabhängigen zu vertreiben«, sagte Verwoerd nach kurzer Überlegung. »Und Astro gilt es auch noch zu berücksichtigen.«
    »Ich werde mich zu gegebener Zeit schon noch mit Astro befassen.«
    »Dann hätten Sie den Gürtel komplett unter Kontrolle.«
    »Was wiederum bedeuten würde, dass es uns langfristig nichts kosten würde, eine Basis auf Ceres zu errichten.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    »Die Buchhaltung wird das aber etwas anders sehen.«
    Er lachte. »Wieso tun wir es nicht einfach? Wir gründen eine Basis auf Ceres und bringen diese Felsenratten unter Kontrolle.«
    Sie musterte ihn prüfend.
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