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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt
Autoren: Kari Erlhoff
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hundert Dollar!«
    Der Zweite Detektiv starrte auf das Papier. »Tatsächlich. Ganze hundert Dollar. Wer immer es ist: Er ist sehr interessiert daran, dich laufen zu sehen.«
    »Körperliche Ertüchtigung ist nicht gerade mein Spezialgebiet«, sagte Justus trocken.
    »Ach, bis zum Lauf hast du noch ein paar Wochen. Wenn wir rechtzeitig mit dem Training anfangen, schaffst du es vielleicht sogar bis ins Ziel«, bot Peter hilfsbereit an. »Außerdem ist das sicherlich wirkungsvoller als dein Kürbis-Quatsch! Wir könnten gleich anfangen. Cotta hat doch auch gesagt, dass wir die Ferien nutzen sollen.«
    »Nein! Ich rufe da jetzt an und mache das rückgängig!«, sagte Justus entschieden.
    »Das wäre schade. Denk nur an die Kinder, die von dem Geld profitieren. Es ist ja für einen guten Zweck«, wandte Bob ein.
    »Genau. Du hast jetzt eine soziale Verantwortung!«
    »Schon gut. Ich denke darüber nach«, versprach Justus grummelnd. »Aber heute bekommen mich keine zehn Pferde mehr zum Joggen.« Er wandte sich dem letzten Brief zu. Er war aus schwerem rotem Papier. Auf der Vorderseite stand in altmodischer Schreibschrift Justus’ Adresse. »Justus Jonas alias Sherlock Holmes«, las der Erste Detektiv verwundert. Auf der Rückseite, wo sonst der Absender stand, befand sich nur ein einziges Wort: »Moriarty«.
    »Von wem ist der?«, fragte Peter. Er beugte sich vor, um den Brief besser sehen zu können. »Noch ein Lauf für dich?«
    »Ich würde sagen, der kommt von dem Napoleon des Verbrechens!«, sagte Justus.
    Peter machte ein verdutztes Gesicht. »Wie? Von Napoleon?«
    »Vom Napoleon des Verbrechens«, korrigierte Justus seinen Freund. »Das ist die Bezeichnung, die Sherlock Holmes seinem Gegenspieler, Professor Moriarty, in den berühmten Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle gab.«
    »Ich weiß, wer Sherlock Holmes ist«, antwortete Peter.
    Justus riss den Umschlag auf. Er entnahm ihm ein Blatt Briefpapier, das mit blutroter Tinte beschrieben war. Eine hektisch hingekritzelte Notiz, die jemand aus einem Ringbuch gerissen hatte, flatterte zu Boden. Bob hob sie auf und reichte sie dem Ersten Detektiv. »Das lag dem Brief bei.«
    »Dazu kommen wir gleich.« Justus starrte auf die roten Buchstaben. »Ich fürchte, wir haben einen neuen Klienten!«, sagte er, nachdem er den Brief gelesen hatte.
    »Super! Was schreibt er denn?«, fragte Bob interessiert.
    »Haben wir einen neuen Fall?« Peter sah seinen Freund gespannt an.
    Justus hingegen wirkte alles andere als erfreut.
    »Ist es ein langweiliger Fall?« Peter griff nach dem Brief. »Edel!«
    »Soll ich ihn vorlesen?«, bot Bob an.
    »Nicht nötig, ich mache das schon.« Peter hob die Stimme:
     
    »Verehrter Holmes,
    Gratulation zu Ihrem neusten Meisterstück der Deduktion! Es ist bemerkenswert, dass Sie trotz Ihrer Jugend einen so scharfen Verstand besitzen. Ich bedauere sehr, dass mir ausgerechnet dieser Verstand in die Quere gekommen ist. Genauer gesagt, Ihre Arbeit hat meine Geschäfte negativ beeinflusst. Für gewöhnlich mache ich mit meinen Gegnern kurzen Prozess. Doch in diesem Fall sehe ich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit. Um es kurz zu machen: Ich möchte Ihre Dienste als Privatdetektiv in Anspruch nehmen.
    Gerade erst ist mir eine verschlüsselte Botschaft übermittelt worden, die ich zugunsten eines Freundes gerne dechiffriert hätte. Sie liegt diesem Brief bei. Nur so viel: Die Leute meines Freundes haben die Botschaft in einer Universität gefunden. Sehen Sie es einfach als ein kleines Rätsel von einem Studenten an einen anderen. Quasi ein kleiner Scherz. Aber bitte lösen Sie und Ihre zwei Watsons es umgehend!
    Damit Sie nicht auf falsche Gedanken kommen, habe ich mir erlaubt, Ihnen einige Unannehmlichkeiten zu bereiten. Vorerst ist es nur eine freundschaftliche Herausforderung. Mit jedem Tag, der ergebnislos verstreicht, werde ich jedoch zunehmend durchgreifen. Sie kennen meine Methoden noch nicht, aber ich kann Ihnen versichern, dass Sie mich nicht zum Feind haben wollen.
    Aber da Sie ja ein wahrer Sherlock Holmes sind, ist die Botschaft so eindeutig an Sie gerichtet, dass Sie sicherlich nicht scheitern werden.
    Ich behalte Sie im Auge. Sollten Sie Erfolg haben, werde ich es merken.
     
    Hochachtungsvoll,
    Professor James Moriarty
    PS: Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Lauf!«

Eine Studie in Scharlachrot
    »Ich habe nur die Hälfte verstanden«, sagte Peter unzufrieden, als sie ein paar Minuten später in ihrer Zentrale saßen. Die Zentrale
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