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Blutsbund 02 - Dimitrij

Blutsbund 02 - Dimitrij

Titel: Blutsbund 02 - Dimitrij
Autoren: CatTheMad
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über den Tisch. »Das Archiv befindet sich im Keller des Palastes. Diese Karte gewährt dir Zugang. Du kannst weder in die Räume hinein springen, noch hinaus. Die Wände sind mit Silber gesichert. Unterlagen, die älter als 250 Jahre sind, werden nicht in diesem Archiv aufbewahrt. Diese sind gesondert konserviert. Alle früheren Unterlagen sind allerdings eingescannt und befinden sich auf dem im Keller stehenden Server.«
    Dima beschränkte sich erneut auf ein Nicken und stand auf. Sie verabschiedeten sich kurz aber freundlich voneinander und Dimitrij ging unmittelbar hinab in den Keller zu dem Archiv, von dem er bisher nur gehört hatte.
    Nachdem er die Chipkarte durch ein Lesegerät zog, öffnete sich eine Fahrstuhltür und brachte ihn in ein zweites Untergeschoss. Die Türen glitten auf und der Vampir stand vor hohen Regalen, die bis zum Rand mit Kisten und Ordnern angefüllt waren. Langsam ging er die Gänge entlang und entdeckte am Ende des Raumes einen summenden Server, daneben einen Schreibtisch mit einem Computer und diversen Schreibutensilien. Er ließ sich in den Schreibtischstuhl fallen und startete das Gerät.
    Dima wusste nicht, wie lange er sich durch die unterschiedlichen Texte wühlte. Die Unterlagen, die er vorfand, reichten allerdings nicht zurück bis zum Kriegsbeginn. Immerhin war dieser etwa im Jahr 500 nach Christi Geburt ausgebrochen. Er fand einen weiteren Ordner, auf dem » mündliche Überlieferungen « stand, und öffnete diesen neugierig.
    Er arbeitete sich durch die Zeilen, stieß aber auf nichts Aufschlussreiches, außer, dass immer wieder von Jewdokim dem Ersten gesprochen wurde, dem Ältesten, der alles wisse und von einem Werwolf namens Nikanor.
    Da er eindeutig nicht weiterkam, nahm er sich vor, mit dem König zu sprechen, schließlich war Viktor bereits 1200 Jahre alt und könnte ihm vielleicht weiterhelfen.  Dima warf einen Blick auf seine Uhr und hoffte, dass der König noch für ihn zu sprechen sei, auch wenn es bereits 21.00 Uhr war. Er verließ das Archiv und begab sich nach oben in den Palast.   Wo tagsüber reges Treiben herrschte, war nun unheimliche Stille eingekehrt und nie war sich Dima der Geräusche seiner Schuhsohlen so bewusst gewesen, wie in diesem Moment.  Gerade, als er beschloss in Michails Palais zurückzukehren und morgen mit dem König zu sprechen, kam ein Diener um die Ecke und sah ihn erstaunt an.  Der Vampir wusste, dass der Palast durch Sicherheitsvorkehrungen abends so abgeschirmt war, dass ein Sprung innerhalb des Gebäudes nicht mehr möglich war. Somit überraschte ihn der Blick des Dieners nicht.
    »Ich war so lange im Archiv, ist seine Majestät vielleicht noch zu sprechen? «, fragte Dima höflich.
    Der Diener sagte nur knapp: »Einen Moment bitte! «, und verschwand eine Treppe hinauf.
    Er setzte sich auf einen der Stühle, die am Rand der Halle standen, und schaute gedankenverloren an die mit Stuck verzierte Decke. Er fragte sich, was König Ferdinand dazu bewog, die Ursprünge des Krieges aufdecken zu wollen. Er hoffte heimlich, nichts zu finden, was die Wogen der beiden Fronten wieder hochschlagen lassen würde. 
    Es waren 1500 dunkle Jahre zwischen Werwölfen und Vampiren gewesen und letztendlich wurde nur Waffenstillstand geschlossen, um die Menschen zu schützen, unter denen sie lebten.  Zu Beginn des Krieges konnten die verfeindeten Parteien noch an fast jedem Ort aufeinanderprallen, doch mit fortschreiten der Zivilisation wurde dies zunehmend schwerer. Beiden Rassen war trotz der Auseinandersetzungen wichtig, dass die Menschen nicht von ihrer Gegenwart erfuhren. Später gab es nur noch festgelegte Areale, in denen sie aufeinandertrafen. Die abgelegensten Orte der Welt waren Schauplatz ihrer Differenzen.  Nachdem die Menschen aber auch dort Einzug hielten, und sei es auch nur zu Forschungszwecken, hatten die verfeindeten Parteien den Krieg ruhen lassen. Es kam zwischendurch lediglich zu leichten Auseinandersetzungen bei erhöhten Grenzüberschreitungen.
    Dimitrijs Mundwinkel zuckte, als er daran dachte, wie in der Presse immer von Bandenkriegen gesprochen wurde, die in Wahrheit aber auf Kämpfen zwischen Werwölfen und Vampiren beruhten.
    »Wenn Sie mir bitte folgen möchten?«, sagte der Diener vom oberen Absatz der Treppe zu ihm hinab.
    Dimitrij erhob sich und folgte dem Angestellten, bis sie vor einer Tür zum Stehen kamen. Mit einer knappen Verbeugung verschwand der andere und Dima betrat, nach einem dezenten Anklopfen, den
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