Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsbund 02 - Dimitrij

Blutsbund 02 - Dimitrij

Titel: Blutsbund 02 - Dimitrij
Autoren: CatTheMad
Vom Netzwerk:
Ich werde die Technik, die ihr benötigt, hinbringen lassen. Ein Werwolf im Palast oder der Stadt ist undenkbar. Denk daran ihn dort so schnell wie möglich hinzubringen, Dima und niemand soll ihn in der Zeit zu Gesicht bekommen, verstanden?«, fragte Viktor. Der Vampir nickte nur. Ihm war klar, dass ein Werwolf auf den Straßen keinen Tag überleben würde.

    Dimitrij blickte erstaunt auf den jungen Mann, der das Flugzeug verließ. Er runzelte die Stirn, denn dieser sah für ihn nicht wie ein Werwolf aus. Er schätzte ihn auf maximal siebzehn. Die Gestalt war ausgesprochen schmal, hager und brachte es höchstens auf 1,75 Meter. Dimitrij konnte gerade noch erkennen, dass ihm halblange blonde Haare ins Gesicht hingen, da der andere den Kopf weitestgehend gesenkt hatte.
    Der Werwolf zog einen Koffer hinter sich her und trug einen weiteren aus Metall. Kurz vor Dimitrij kam er zum Stehen. Da der Fremde noch immer nicht aufblickte, sagte Dima freundlich: »Nikita Wolkow nehme ich an?«
    Der Junge nickte nur so knapp, wie es der gesenkte Kopf zuließ. Die Situation kam dem Vampir surreal vor. Er zuckte nur leicht mit den Schultern und stellte sich höflich vor: »Freut mich, ich bin Dimitrij Romanow. Soll ich Ihnen etwas von dem Gepäck abnehmen?«
    Statt einer Antwort erntete er nur ein zaghaftes Kopfschütteln.
    »Ähm, gut, wenn Sie mir dann bitte zum Auto folgen würden?«, fragte Dima und setzte sich in Bewegung ohne eine Erwiderung abzuwarten.
    Der Adrenalingeruch des Mannes war ihm nicht entgangen, aber nun, war es auch eine außerordentliche Situation. Ein Werwolf und ein Vampir, so eine Konstellation bekämpfte sich normalerweise. Zu seiner Überraschung roch der andere allerdings nicht nach Werwolf, zumindest nicht so, wie er es aus den Kriegen noch in Erinnerung hatte.
    Dimitrij steuerte den schwarzen BMW an und öffnete den Kofferraum. Ihm entgingen die zaghaften Blicke nicht, die der Junge auf das Auto warf. Der Werwolf hievte die beiden Gepäckstücke in das Innere des Wagens, und nachdem Dimitrij diesen wieder geschlossen hatte, öffnete er für Nikita die Beifahrertür und hielt sie ihm auf. Der Vampir schüttelte leicht den Kopf, es war ihm ein Rätsel, wie der andere es schaffte so lange nicht einmal richtig aufzuschauen, sondern alles mit halb gesenktem Blick zu machen.
    Er stieg auf der Fahrerseite ein und sagte knapp: »Anschnallen bitte.« Dima entging nicht, wie der Junge kurz zuckte, sich allerdings sofort angurtete.
    Nikita legte seine Hände auf den Schoss, schaute darauf und nestelte unruhig an seinen Fingern umher. Sein Körper schmerzte beim Sitzen, schließlich hatten Timur und Nikolaj sich gestern noch einmal an ihm vergnügt, wenn auch Gott sei Dank ohne Schläge. Nikita wusste, dass diese aber nur ausblieben, damit nicht erneut der Arzt gerufen werden musste. Dafür hatten sie ihn mit Worten mehr gedemütigt, als ihm je möglich schien. Nur zu genau hallten die Sätze in ihm wider, dass es kein Verlust sei, wenn er als Futter für die Vampire verrecken würde.
    Nikita sah, wie sich das Licht auf seinen Händen veränderte und hob vorsichtig den Kopf. Nowgorod, dachte er und schaute fasziniert hinaus. Er kannte lediglich das kleine Werwolfdorf, indem er aufgewachsen war, sowie die Burg Nikolajs und seiner Anhänger. Er war erstaunt, wie viel grün in dieser Stadt vorhanden war.
    »Hinter den Mauern ist der Nowgoroder Kreml, dort ist unser Regierungssitz«, sagte Dima leise, dem nicht entgangen war, dass der Junge aus dem Fenster schaute. Er wagte einen kurzen Blick auf das Profil Nikitas, konnte aber nicht viel erkennen, da dieser sich seitlich gedreht hatte. Ohne eine Reaktion von Nikita zu erhalten, erklärte Dimitrij von sich aus die Sehenswürdigkeiten, an denen sie vorbei kamen, und erzählte von der Geschichte der Stadt.
    Schmunzelnd sagte er zu sich selbst: »Ich habe mich noch immer nicht daran gewöhnt, dass Nowgorod inzwischen wieder Welikij Nowgorod heißt, ich war lange nicht mehr in Russland.«
    Leise hörte er das erste Mal Nikitas Stimme: »Ist mir die Frage gestattet, wo Ihr wart, wenn nicht in Russland?«
    Er sah kurz zu dem Werwolf hinüber und bemerkte, dass dieser erneut den Kopf gesenkt hatte und seine Finger betrachtete. Dima runzelte die Stirn, weniger über die Frage als solches, mehr über die Anrede und Demut, die ihm entgegen gebracht wurde.
    »Ich war die letzten Wochen in Deutschland, davor für fünfundzwanzig Jahre in den USA. Vor den Staaten noch in Italien
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher