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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute
Autoren: Margie Orford
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Dezember 2006
    Â 
    Clare Hart, die Protagonistin von Margie Orfords Thriller Blutsbräute , ist eine attraktive Mittdreißigerin, im Hauptberuf Journalistin und halbtags als Profilerin für die südafrikanische Polizei tätig. Captain Riedwaan Faizal engagiert sie, als es darum geht, einen Serienkiller dingfest zu machen, der in den wohlhabenden Vororten von Kapstadt sein Unwesen treibt.
    Clares Intelligenz und Intuition und ihre besondere Kenntnis der durch ausgedehnten Menschenhandel florierenden Sexindustrie Kapstadts lassen sie Zusammenhänge erkennen, auf die man durch gewöhnliche Polizeiarbeit nicht kommen kann. Riedwaan, sensibel und nach zehn Jahren Ehe seit kurzem wieder solo, ist sehr anziehend, und Clare hat ein Faible für gut aussehende Männer mit schlechten Eigenschaften. Das Knistern zwischen ihnen ist auf den Buchseiten förmlich zu spüren.
    Während man den Roman mit atemloser Spannung liest, eröffnen sich tiefe Einblicke in die Risse der wohlhabenden Oberfläche von Kapstadt.

    1999 reiste Orford mit einem Fulbright-Stipendium nach New York. Zwei Jahre verbrachte sie dort mit literaturwissenschaftlichen Studien.
    Zwei Jahre im Ausland machten Orford hellsichtig für die schrecklichen Dinge, die in Südafrika zum Alltag gehören.
    Â»Man ist völlig überwältigt davon, besonders in Johannesburg, wo man jeden Tag mit dem Gedanken aufwacht: ›In dieser Nacht hat mich niemand umgebracht, ich lebe!‹ In New York gibt es das nicht.«
    Blutsbräute beginnt mit dem Bild eines toten Mädchens, das vergewaltigt worden war.
    Â»Dieses Mädchen tauchte plötzlich in meiner Vorstellung auf, einfach so, und ging nicht wieder weg.«
    Doch der Wunsch, Thrillerautorin zu werden, entstand schon in Orfords Jugendjahren. Damals, 1979, wurde in ihrer Schule ein Mädchen vergewaltigt und ermordet.
    Der Täter wurde nicht gefasst, und Orford behielt das Bild jener Mitschülerin lange Jahre im Gedächtnis.
    Kurz bevor sie mit der Niederschrift von Blutsbräute begann, las sie in einer Zeitungsnotiz, dass der Mörder endlich verhaftet worden war; seine Freundin hatte ihn der Polizei verraten, nachdem er ihr eine Uhr geschenkt hatte, in die der Name des toten Mädchens eingraviert war.
    Das inspirierte Margie Orford: »Im Thriller gibt es immer eine Auflösung. Wenn Verbrecher gefasst werden, ist das eine fiktive Gerechtigkeit. Ein Kriminalroman ist ein Produkt der Fantasie, bei dem das Vergnügen darin besteht, dass Gerechtigkeit geübt wird – etwas, was im wirklichen Leben selten passiert.«

    Blutsbräute speist sich aus der Wut, die Orford empfand, als sie sich bei journalistischen Recherchen mit dem Thema Menschenhandel beschäftigte.
    Â»Ich war so empört über die Gewalt, die diesen Frauen angetan wurde. Die Täter werden nur selten gefasst, und die Strafen, die sie bekommen, sind lächerlich gering, wenn man sie mit dem lebenslangen Leiden vergleicht, das sie verursachen.«
    Eine besonders eindringlich gezeichnete Figur ist Clares Zwillingsschwester, die nach mehrfacher Vergewaltigung durch eine Gang bleibende psychische Schäden davonträgt. Clare plagen Gewissensbisse, weil sie einen Bestseller über die grausige Erfahrung ihrer Schwester geschrieben hat.
    Neben der moralischen Haltung ist für Orfords Roman kennzeichnend, dass sie sich eingehend mit dem Denken und Fühlen von Kriminellen befasst.
    Â»Wir sind von der Unterwelt fasziniert. Ich will Ambivalenz und Zweifel säen und nicht richten; ein Stripclub oder die Fünfzehnjährigen auf der Straße, das alles kann ja durchaus einen verführerischen Reiz haben.«
    Um anschauliche, lebensechte Charaktere zu schaffen, musste Orford sich in ihre moralisch zerrütteten Figuren hineinversetzen. »Es ist, als betrete man einen dunklen Raum, aber dieser Raum setzt auch Kreativität frei, weil man die Grenzen der Moral durchbricht.«
    Blutsbräute ist eine Studie über die Dynamik von Macht. Die Verbrecher töten ihre Opfer nicht nur, sie genießen es auch, mit deren Ängsten zu spielen und ihnen Schmerzen zuzufügen.
    Â»Zuerst habe ich mich gefragt, wie sich eine Vergewaltigung
für die Frau anfühlt. Dann wollte ich wissen, welche Gefühle sie im Täter auslöst. Es muss ihnen doch Spaß machen, wenn sie so etwas immer wieder tun.
    Ich wollte mehr herausfinden über die Intimität zwischen
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