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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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können sich genauso wie Menschen vermehren. Wie das geht, muss ich dir ja wohl nicht erklären«, entgegnete sie augenzwinkernd und mir stieg sofort die Röte ins Gesicht.
    »Aber Vampire sind unsterblich und altern nicht. Wie soll das gehen?«, widersprach ich ihr.
    »Vampirkinder wachsen ganz normal heran, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie die Blüte ihres Lebens erreichen.«
    »Die Blüte ihres Lebens?«, wiederholte ich fragend. »Wann ist das?«
    »Das ist unterschiedlich«, antwortete sie, »bei einigen ist es mit 20 Jahren, bei anderen erst mit 25. Jedenfalls altern sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr.«
    Unweigerlich musste ich an Aiden und Robert denken, die ich beide auf Mitte zwanzig schätzte und da ich wusste, dass Baobhan Shin ihre Mutter war, mussten sie also gezeugte Vampire sein.
    Ich hatte immer angenommen, dass Vampire keine Kinder bekommen konnten, es sei denn, man hieß Edward und Bella. Ich hatte eindeutig zu viele Vampirromane gelesen, wie ich wieder einmal feststellen musste.
    Diese neue Erkenntnis beflügelte mich derart, dass ich regelrecht euphorisch wurde. Ich hatte mir immer Kinder gewünscht und mich in den letzten beiden Monaten damit abgefunden, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen würde, doch jetzt auf einmal erfuhr ich, dass es doch möglich war.
    Natürlich war da nicht das Verlangen sofort Mutter zu werden, aber in ein paar Jahren konnte ich mir dies durchaus vorstellen. Sobald ich die Gelegenheit dazu hatte, würde ich James auf dieses Thema ansprechen, denn ich wollte wissen, wie er darüber dachte.
    Da ich nichts mehr weiter sagte, widmete sich Berta wieder ihrer Strickarbeit und auch ich vertiefte mich erneut in meine Lektüre, jetzt jedoch um einiges besser gelaunt. Nach ein paar Minuten hob ich den Kopf und richtete mein Wort wieder an die beiden Geisterfrauen auf dem Sofa.
    »Was sind Lykanthropen?« Das Wort war schon einige Male erwähnt worden und ich war mir sicher es auch schon einmal gehört zu haben, kam jedoch nicht auf seine Bedeutung.
    »Werwesen«, antwortete Berta knapp.
    »Was bitte sind Werwesen?«, fragte ich mit gerunzelter Stirn. Berta legte ihr Strickzeug neben sich, faltete die Hände ineinander und überlegte kurz.
    »Werwölfe«, entgegnete sie nach einer kurzen Pause und Emma nickte zustimmend. Ein Zucken durchfuhr mich bei dem Gedanken, dass es wirklich Werwölfe gab und automatisch erinnerte ich mich an verschiedene Filmszenen, in denen solche widerlichen Bestien ganze Dörfer ausgerottet hatten.
    Auch wenn ich selbst jetzt ein Vampir war, hatte ich mich noch immer nicht daran gewöhnt, dass es auch noch andere Wesen gab. Bis vor Kurzem existierte diese Welt nur in meiner Phantasie, nun war sie plötzlich Realität und ich befand mich mittendrin, war ein Teil davon.
    »Ich mag die Chimären viel lieber als die Werwölfe«, stellte Emma ganz beiläufig fest, ohne von ihren klappernden Stricknadeln aufzusehen.
    »Chi... was?« Fragend sah ich zu Berta, die gerade an ihrer Tasse Tee nippte.
    »Das sind tierköpfige Mischwesen, also z.B. ein Löwenkopf auf einem Männerkörper«, erklärte sie, trank erneut einen Schluck Tee und fuhr dann fort. »Chimären sind recht friedliebende Wesen, ganz im Gegensatz zum Mantikor oder den Dämonen.« Ich sah sie mit großen Augen an und hob abwehrend die Hand.
    »Danke, das ist genug für heute«, bemerkte ich und vergrub meine Nase wieder in der alten Schrift, die vor mir auf dem Tisch lag. Zu viele Informationen auf einmal überforderten mich und ich hatte noch genug Zeit mich mit der Existenz von Dämonen, Chimären und Werwölfen auseinanderzusetzen. Erst vor einer Woche hatte ich eine Hexe kennengelernt, die regelmäßig nach Castle Hope kam, um die Schutzbanne rund um die Burg zu erneuern. Staunend hatte ich ihr dabei zugesehen und die Magie, die sie wirkte, war auch für mich spürbar gewesen. So wie es aussah, würden wohl noch einige Überraschungen auf mich zukommen, dachte ich.
     
    Eine Stunde später verließen Berta und Emma, kichernd und gackernd, die Bibliothek. Auf meine Nachfrage, was denn so lustig sei, hatte Emma mir zugeflüstert, dass Berta ein Rendezvous hatte und sich für ihren Begleiter zurecht machen musste. Bevor ich ihr entlocken konnte, um wen es sich dabei handelte, waren die beiden Geisterfrauen auch schon verschwunden. Achselzuckend schlug ich das Buch vor mir zu, stellte es zurück in das Regal und machte mich ebenfalls auf den Weg nach draußen.
    Zu meiner Überraschung traf
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