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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer
Autoren: Jason Dark
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kam näher.
    Umschmeichelt vom Licht des Blutmondes wirkte er wie eine gezeichnete Gestalt des Schreckens. Selbst in seinen Augen tanzten die dunkelroten Funken, und der sanfte Schleier hielt auch sein Gesicht überdeckt.
    Magisches Licht aus der magischen Zone. Ein Mensch sah äußerlich noch so aus wie ein Mensch und war dennoch zu einem Monstrum geworden, das den Tod wollte.
    Die Kraft der alten längst versunkenen Insel Atlantis hatte ihm Stärke gegeben.
    »Ich bin da!« sagte er mit einer Stimme, die an ein dumpfes Grollen erinnerte und tief aus den alten Gräberfeldern zu stammen schien. »Ich bin gekommen, um dich hinzurichten. Im Namen des alten Atlantis wirst du dein Leben lassen, Chinese!«
    Vielleicht hatte er eine Antwort erwartet, aber Suko hielt sich zurück und sagte nichts.
    Der andere lachte. »Hast du nicht gesehen, was mit deinen Freunden geschehen ist, auf die du so große Hoffnungen gesetzt hast? Es gibt sie nicht mehr, sie sind tot. Sie haben es nicht geschafft, der Kraft des Blutmondes zu widerstehen. Er, der einst über einem bestimmten Teil von Atlantis geschienen hat, ist einfach zu mächtig, um sich von den Menschen Paroli bieten zu lassen. Wir gewinnen immer. Das Alte ist stärker als das Neue, weil das Alte viel Wissen in sich vereinigt, wobei die Menschen der Neuzeit darüber nur lachen.«
    Suko nickte, ohne es selbst zu merken. Dragut nahm es als Aufforderung hin, noch näher zu gehen. Erlegte noch zwei Schritte zurück, dann blieb er vor Suko stehen.
    »Schau hoch!«
    Als der Inspektor den Kopf anhob, ging es Dragut zu langsam. Er packte in Sukos Haare, bückte sich und drückte den Kopf zur Seite, ohne den Griff zu lockern.
    Suko hielt die Augen geöffnet. Der Blick, mit dem er Dragut anschaute, wirkte alt, müde und leer. Er war an eine Stelle angelangt, wo ihm alles egal war.
    Dragut hatte seinen Spaß. »Mich«, flüsterte er, »haben sie zum Hohenpriester des Blutmondes erwählt. Ich bin ihr Vertreter in dieser Welt. Ich habe die Kraft des Grabes in mich aufnehmen können, und ich werde sie zu nutzen wissen.« Er bewegte die rechte Hand mit dem Messer und brachte die alte Steinwaffe so dicht an Sukos Hals, daß sie dort die straff gespannte Haut berührte.
    Suko rührte sich nicht.
    Dragut lachte. Die Kraft des Mondes hatte ihn verändert. Es war kein roter Schleier, der ihn umgab, das Licht blieb auf seiner Haut! Es hatte sie gerötet, so daß sie ebenso aussah wie der am Himmel stehende gefährliche Blutmond.
    Rot…
    Er bewegte das Messer. Suko spürte den kurzen, ziehenden Schmerz am Hals, er spürte auch, wie Blut aus der kleinen Wunde quoll, aber Dragut zog die Klinge zurück. »Jetzt hätte ich dich töten können!« wisperte er, »das aber werde ich nachholen, wenn wir den Opferplatz erreicht haben. Los, steh auf, Chinese!«
    Suko hatte den Befehl vernommen, Er wollte ihm auch folgen, nur schaffte er es kaum, aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen, Er fühlte sich zu schwach. In seinen Knochen steckte kein Mumm mehr. Wenn er sich erhob, sackte er auch wieder zusammen. Das freute Dragut. »Sieh mal an!« keuchte er. »So ergeht es dir also. Aber mich zu quälen, da!« Er schlug zu.
    Die Handfläche des Mannes traf Suko im Nacken und berührte noch sein Ohr. Der Kopf sank nach links, selbst der Körper bekam das Übergewicht und fiel zu Boden.
    Kopfschüttelnd stand der Killer vor ihm. »Schwächling!« keuchte er.
    »Verdammter Schwächling!« Er bückte sich, packte Suko am Kragen und hievte ihn hoch.
    Als der Inspektor stand, hatte er Gleichgewichtsprobleme. Dragut mußte ihn stützen, was dem wiederum nicht paßte. Fluchend schleifte er den Mann in die Finsternis des Grabes hinein.
    Er orientierte sich auch im Finstern. Zielsicher fand er seinen Weg. Suko merkte nicht, daß sie durch ein säulengestütztes und flankiertes Tor schritten, um den Ort zu erreichen, den Dragut als Opferstätte und Mittelpunkt des Grabes ansah. Frst als Suko mühsam die Augen öffnete, erkannte er das rote Licht, das diesen Raum ausfüllte.
    Es strahlte nicht aus der Höhe, sondern besaß seinen Ursprung am Boden.
    Suko zwinkerte, als er hinschaute, er wollte es nicht glauben, doch es gab kein Vertun.
    Auf dem Steinboden des Grabes zeichnete sich der runde Blutmond ab. Das war nicht alles.
    Sternförmig um den Mond verteilt lagen fünf Menschen, die Suko nicht unbekannt waren.
    Abbé Bloch hatte sie vermißt und sich schon damit abgefunden, sie nie mehr zu sehen.
    Es waren seine fünf
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