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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller
Autoren: Stuart MacBride
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setzte ihn dann an die Lippen, um die Soße zu schlürfen.
»Ich verweigere die Aussage aufgrund der Tatsache, dass Insch mir die Eier abreißen wird, wenn er dahinterkommt.«
»Bilde ich mir das nur ein«, meinte Alec, »oder ist Insch wirklich so auf Hoden fixiert? Jedes Mal, wenn er eine Drohung gegen jemandem ausstößt, geht's irgendwie um die Klöten von dem Typ.« Der Kameramann warf seinen leeren Nudelbecher in den Abfalleimer. »Unter uns gesagt, ich glaube, er ist möglicherweise ein bisschen verklemmt.«
»Ja, sagen Sie ihm das ruhig. Er wird sicher begeistert sein.«
»Ich hab heute Morgen mit meinem Produzenten gesprochen: Mein Budget wird erhöht. Ein paar zusätzliche Leute fürs Kamerateam, mehr Bearbeitungszeit. Ich denke, wir könnten vielleicht sogar David Jason für den Off-Kommentar gewinnen.«
»Sie müssen ja richtig stolz sein.«
Alec seufzte. »Sie sind ja ein regelrechter Wonneproppen heute.«
»Wären Sie auch, wenn Sie Insch beibringen müssten, dass wir keinen blassen Schimmer haben, wo Ken Wiseman steckt.« Es gab Momente, da nervte es einfach nur, in Footdee zu wohnen oder in Fittie, wie die Aberdeener sagten. Gewiss, es war alles wunderbar malerisch und historisch hier - ein winziges Fischerdorf aus dem siebzehnten Jahrhundert, an der Einfahrt zum Hafen von Aberdeen gelegen; putzige Granithäuschen, die sich dicht um drei kleine Plätze drängten, als wollten sie sich gegen
seitig wärmen. Ein Stückchen lebendige Geschichte, auf zwei Seiten bedrängt von Lagerhäusern und Spülungstanks, während der Hafen und die Nordsee die dritte und vierte Seite bildeten.Wunderschön ... Aber nirgendwo in der Nähe der eigenen Haustür parken zu können, war wirklich total blöd. Schimpfend setzte Heather ihre prall gefüllten Einkaufstüten auf dem Kopfsteinpflaster ab und rieb sich die tauben Hände in der Hoffnung, das Blut wieder zum Fließen zu bringen. Sie sollte sich wirklich ein Fahrrad zulegen - am besten eins von diesen Oma-Rädern mit dem Korb an der Lenkstange. Dann könnte sie einfach zum Supermarkt radeln und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Einkäufe erledigen und endlich diesem verdammten Schwangerschaftsspeck zu Leibe rücken. Falls man geschlagene drei Jahre nach der Niederkunft immer noch von Schwangerschaftsspeck reden durfte. Sie wühlte in einer der Tüten und kramte eine Tafel Milchschokolade hervor, biss ein großes Stück ab und kaute trübsinnig darauf herum. Sich ein Fahrrad zulegen und zu den Weight Watchers gehen. Dann würde ihre Mutter, die olle Scharteke, vielleicht endlich damit aufhören, ihr bei jedem Besuch damit in den Ohren zu liegen, wie fett sie aussah. Heather nahm ihre Einkaufstüten wieder auf. Heute Abend würde sie sich eine Flasche Wein gönnen - zum Teufel mit den Antidepressiva. Vielleicht kam ja sogar etwas Gutes im Fernsehen? Vom Strand her tönte lautes Gebrüll. Sie seufzte. Wieder diese blöden Jugendlichen, die sich blöde Wettkämpfe darum lieferten, wer das blödeste Auto hatte. Da war wohl wieder mal Bouley-Bashing angesagt: Zu jederTages-und Nachtzeit rasten sie mit den aufgemotzten Kleinwagen, die ihre Mamis und Papis ihnen gekauft hatten, den Strandboulevard rauf und runter. Wie Schimpansen, die ihr Revier markieren, begleitet vom pausenlosen dumpfen Bumm-tssst, Bumm-tssst, Bumm-tssst ihrer blöden Auto-Stereoanlagen. Und sich bei den blöden Bullen zu beschweren, das konnte man gleich vergessen: Hat sich was mit den neu eingerichteten Sperrzonen für Jugendliche unter 16 ... Mein Gott, sie war fünfundzwanzig, und sie wurde schon langsam eine alte Frau. So lange war das doch gar nicht her, dass sie selbst mit ihren Freundinnen beim Bouley-Bashing mitgemischt hatte, und jetzt? Guck dich doch nur an, dachte sie, stehst da und jammerst über laute Musik und halsbrecherische Autorennen. Das kommt davon, wenn man einen Dreijährigen zu Hause hat. Da bist du nur noch fix und alle, im Bett tut sich gar nichts mehr, und du freust dich nur noch auf irgendwelche blöden Castingshows in der Glotze. Noch eine letzte Pause, noch einmal die Tüten abgesetzt - und dann stand sie vor ihrer Haustür und kramte in den Tiefen der Müllkippe, die sich ihre Handtasche schimpfte, nach dem Hausschlüssel. Justins Kürbis stand noch auf dem Fensterbrett, und das Teelicht flackerte zwischen den spitzen Zähnen. Natürlich hatte sie das eigentliche Schnitzen übernommen, aber er hatte das Gesicht mit einem blauen Kuli vorgezeichnet, und seine
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