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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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nussbraunen Fingern hielt.
    »Sieh mal, was ich gefunden habe, massenweise Beruhigungspillen. Benzodiapine, Betablocker, Schlaftabletten. Was in aller Welt wollte sie mit all dem Zeug?«
    Rebekka griff nach den Schachteln und überflog schnell die Etiketten. Auf sämtlichen Pillenschachteln standen Kirsten Schack und die entsprechende Personenkennziffer.
    »Das grenzt ja schon an Sucht, wenn sie die regelmäßig genommen hat. Es dürfte interessant sein, sich die Toxikologieproben anzusehen.« Rebekka erzählte ihm kurz von dem Adressbuch und sagte, dass sie sich in der obersten Etage umsehen wolle.
    »Gut. Ich mache hier weiter«, antwortete Reza und verschwand im Schlafzimmer. Rebekka nahm sich den zweiten Stock vor, der aus drei kleineren Zimmern bestand: einem Arbeitszimmer, einem Gästezimmer und einer Kammer, die voller Umzugskartons stand.
    Sie begann im Arbeitszimmer, wo ein mit Büchern vollgestopftes Bücherregal eine ganze Wand einnahm, Fachbücher und Belletristik. Sie ließ die Finger über die Buchrücken wandern, eine große Menge Klassik gemischt mit moderner Literatur. Vor dem Fenster, von dem aus man eine schöne Aussicht über die Dächer der umliegenden Häuser hatte, stand ein länglicher weißer Schreibtisch mit einem Mac-Laptop. Rebekka packte den Computer zusammen, er musste näher untersucht werden. Sie ging einen Stapel Rechnungen durch. Eine Zahnarztrechnung über 6987 Kronen. Ein paar Gummistiefel der Marke Hunter für 800 Kronen, gekauft bei Nørgaard in der Strøget. Es waren die Stiefel, die Kissi angehabt hatte, als sie gefunden wurde.
    Rebekka zog die Schreibtischschubladen heraus. In der obersten war Papier für den Drucker, in der mittleren waren Briefpapier, Umschläge und mehrere Bögen Briefmarken, und in der untersten lagen eine Menge Papiere durcheinander. Sie nahm den Stapel mit an den Tisch, um besser sehen zu können, ob etwas Wichtiges darunter war. Zwischen den Papieren steckte ein schwarzes Notizbuch mit roten Seitenrändern aus dem Chinaladen. Sie hatte über die Jahre selbst viele dieser Notizbücher gehabt, sie gehörten zu den Dingen, die es immer gegeben hatte, auch in Ringkøbing. Rebekka schlug die erste Seite auf. Ihr Blick fiel auf diverse Daten in einer zufälligen Reihenfolge, wie es ihr schien. Und auf ein paar arabische Namen: Fatima, Iman, Ayse … Der Name Iman ließ sofort etwas bei ihr klingeln. Rebekka konnte sich nicht an die Details des Falls erinnern, doch soweit sie wusste, war vor einigen Jahren eine junge pakistanische Frau von mehreren Familienmitgliedern ermordet worden. Rebekka hatte den Fall nicht selbst bearbeitet, aber sie hatte von mehreren Kollegen, die der Mord alle tief berührt hatte, davon gehört.
    Haleema überprüfen stand mit einer Reihe Ausrufungszeichen in großen, schwarzen Buchstaben quer über die nächste Seite. Wer war Haleema? Der Name sagte ihr unmittelbar nichts. Sie ging die restlichen Papiere in dem Stapel durch, fand jedoch nichts Auffälliges. Drüben bei dem Bücherregal hing eine kleinere Pinnwand – ein altmodisches Teil aus hellbrauner Juteleinwand –, wie Rebekka als Kind selbst eine in ihrem Zimmer gehabt hatte. Sie wunderte sich kurz, warum Kissi sie nicht ebenfalls weiß angestrichen hatte, damit sie zum Stil des Hauses passte. An der Pinnwand hingen ein paar Fotos von lächelnden Menschen, wahrscheinlich Familienmitgliedern. Rebekka erkannte Kissi, sonnengebräunt und sommersprossig, den Arm um einen muskulösen, großen, dunkellockigen Typen mit einem intensiven Blick gelegt, der direkt in die Kamera sah. Das nächste zeigte Kissi, die mit der Brille auf der Nasenspitze wieder in die Kamera lächelte, zwischen einem kleinen Mädchen und einem etwas größeren Jungen. Sie las ihnen laut vor, das Mädchen zeigte auf etwas in dem aufgeschlagenen Buch, der Junge blickte traurig in die Kamera. Auf dem dritten Foto lehnte sich Kissi, immer noch lächelnd und sonnengebräunt, an einen großen, mageren Mann mit kräftigem stahlgrauem Haar. Die Stimmung auf dem Bild war intensiv, fast erotisch. Ob das wohl Kissis Geliebter war, dachte Rebekka, entfernte die Heftzwecke und drehte das Foto um, um zu sehen, ob etwas auf der Rückseite stand, das darauf schließen ließ, wer der Mann war. Das tat es nicht. Sie befestigte das Bild vorsichtig wieder. Die vierte Fotografie zeigte ein rot angestrichenes, von großen Steinen umgebenes Holzhaus, hinter dem man einen See und ein paar hohe, schlanke Tannen erahnen konnte. Dem
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