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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
Autoren: Iska Lavin
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gewaschen. Kjells schöne alte Schlafgiraffe konnten wir danach wegschmeißen.«
    »Wie traurig«, warf Caroline ein.
    »So ist das Leben«, sagte Frau Fuchs und klopfte mit einer frischen Zigarette auf dem Tisch herum.
    »Die andere hieß, glaub ich, Sybille. Die wollte aber eine offene Beziehung. So mit Partnertausch. Das wollten wir aber nicht.« Sie sah Caroline an. »Und das war’s.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich jetzt hier bin«, sagte Caroline freundlich. »Ich werde Ihnen jetzt alles ganz genau erklären.«

*
    »Es tut mir alles so schrecklich leid.« Imogen saß an Renés Krankenhausbett und war verzweifelt.
    »Erst wollten sie mich gar nicht zu dir lassen, aber jetzt doch. Du musst dich noch schonen und darfst dich auf keinen Fall aufregen.«
    René lag im Bett. Sein rechtes Bein war angebrochen, die Schulter von dem Sturz geprellt. Und sein Gesicht sah aus, als hätte jemand auf ihn eingeschlagen, was ja auch der Wahrheit entsprach.
    Über dem linken Auge hatte er genäht werden müssen, seine Lippe war aufgeplatzt und überall waren Schwellungen.
    »Ich dachte schon, du reißt mir auch noch das Ohrläppchen ab«, sagte René. »Zusammen mit dem silbernen Ring, den du mir damals geschenkt hast.«
    Imogen traten die Tränen in die Augen. »Himmel, der Ohrring. War das nicht zu deinem Geburtstag?«
    »Nein, Kennenlerntag.«
    »Ach ja.« Sie dachte kurz an früher, wie schön alles gewesen war. Bis ihre Eltern krank wurden, und René sich plötzlich nicht mehr gemeldet hatte.
    »Ich habe dich gesucht«, sagte sie. »Monatelang.«
    »Ich war im Ausland«, erklärte René. »In Frankreich. Da habe ich Schlösser restauriert und neu ausgestattet. Ich wollte damals was Neues lernen, nur Posamentierer zu sein, war mir zu langweilig. Also bin ich weg von zu Hause und habe Innenarchitektur studiert. Frankfurt war doof. Und dann habe ich mich mit meinem Schuldfreund Andreas, du kennst ihn noch, auf Schlösser spezialisiert. Anhand von alten Gemälden und Bilder bauen wir die komplette Inneneinrichtung nach.«
    »Wie toll«, sagte Imogen.
    »Ich habe dich nie vergessen«, sagte René und wollte sich aufsetzen, was aber nicht ging. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ er sich wieder in sein Kissen fallen.
    »Bleib doch bitte liegen, das ist ja furchtbar«, sagte Imogen. »Soll ich dir was holen? Wasser, Kaffee?«
    »Morphium«, sagte René. »Einfach nur Morphium.«
    »Können wir bitte darüber sprechen?« Imogen faltete vor Aufregung die Hände. »Also ich meine, darüber, was war?«
    »Mir ist schon klar, was du meinst. Aber du hast mir doch damals alles geschrieben.«
    »Ich? Was soll ich dir denn geschrieben haben?«
    »Imogen, bitte. Willst du mir jetzt allen Ernstes erzählen, dass du nicht den, wie du es nanntest, großen Schlussmach-Brief geschrieben hast? Willst du mich noch weiter verletzen?«
    Imogen wurde blass. »René, ich schwöre dir, ich habe keinen Brief geschrieben.«
    »Wer soll denn das sonst gewesen sein bitte? Der heilige Geist? Der Brief muss von dir gewesen sein. Da standen Details drin, die nur du und ich wissen konnten.«
    »Ich weiß es nicht.« Sie wusste es wirklich nicht. »Hast du diesen Brief noch?«
    »Zu Hause. In meinem Nachttisch. Komm schon, Imogen. Du hast mir den Brief im Dezember 1991 geschickt. Kurz vor Weihnachten, falls du dich bitte erinnern möchtest.«
    »Ja, da warst du plötzlich weg. –Aber ich habe dir keinen Brief geschrieben. Bist du deswegen fortgegangen?«
    René nickte. »Ja. Was dachtest du denn? Nachdem ich das alles gelesen hatte, bin ich erst mal zu Andreas gefahren, und wir haben beschlossen, alles hinter uns zu lassen.«
    »Aber warum denn?«
    »Weil du mir geschrieben hast, dass ich aus deinem Leben verschwinden und dir nie wieder unter die Augen treten soll. Du hast gemeint, dass du jetzt endlich die Wahrheit über mich herausgefunden hättest und wüsstest, dass ich die Luft nicht wert sei, die ich atme. Aber am Ende des Tages wäre es besser, dass es so gekommen sei. All deine Freundinnen würden das genauso sehen, und so weiter und so weiter. Klingelt es jetzt vielleicht mal bei dir?«
    Imogen war kalkweiß und versuchte, gleichmäßig zu atmen.
    »Scheiße, René, Scheiße«, sagte sie. »Stand da echt »am Ende des Tages«?«
    Er nickte. »Das kam sogar mehrmals vor.«
    »Das war kein Brief von mir. Der war von meiner Mutter. Unsere Handschriften gleichen sich sehr.«
    »Was?«
    Imogen nickte. »Du weißt doch, dass sie nie wollte, dass wir
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