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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun
Autoren: David Gilman
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Anweisung, niemandem zu erzählen, was die zwei Männer hier gewollt und getan hatten.
    Als ob das nötig gewesen wäre!
    M r Jackson wollte selbst entscheiden, wann er Max davon berichtete.
    Okay.
    Ob Sayid das verstanden habe?
    Ja, sicher.
    Aber mal ehrlich, wer würde seinem besten Freund so etwas verschweigen? War M r Jackson denn niemals jung gewesen?
    »Das hast du sehr gut gemacht, Max«, sagte M r Jackson, als der Major seinen durchnässten Schützling in der Dartmoor High abgeliefert hatte. »Und jetzt ab mit dir unter die Dusche! Hast du Hunger?«
    Trotz des Eintopfs hatte Max immer noch ein Riesenloch im Bauch. »Und wie, Sir!«
    »Gut. Wir treiben was für dich auf, sobald du wieder halbwegs zivilisiert aussiehst.«
    Der Major gab Max die Hand. »Du warst super, Junge! Ich wette, deine Eltern werden stolz auf dich sein.«
    Er bemerkte nicht, wie Max leicht zusammenzuckte. Max’ Vater Tom lebte in einem Sanatorium und konnte nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden. Max wollte unbedingt zu ihm und mit ihm reden. Ihn bewegten schwierige Fragen, auf die er eine Antwort brauchte, aber das ging nur, wenn das Sanatorium sich bei M r Jackson meldete. Für Besuche musste sein Dad nicht nur ansprechbar sein, sondern sich auch daran erinnern können, dass Max sein eigener Sohn war.
    M r Jackson wusste, wie sehr Max darunter litt, und nickte ihm aufmunternd zu.
    »Danke, Sir«, sagte Max zu dem Major. »Hat großen Spaß gemacht, aber ich bin echt froh, dass es nur ein Spiel war.«
    Als er mit seinen nassen Stiefeln die Steintreppe hinaufstapfte, hörte er, wie M r Jackson dem Major etwas zu trinken anbot und dieser dankend ablehnte, da er seine Leute in die Kaserne zurückbringen müsse.
    Sayid spähte vorsichtig um das Geländer, um nicht von M r Jackson gesehen zu werden.
    »Hey!«, flüsterte er, als Max oben ankam, und ging dann neben ihm den langen Flur entlang, der zu ihren Zimmern führte. »Hier sind unheimliche Dinge passiert! Jedenfalls ist was im Busch, ich weiß bloß nicht, was. Vorhin sind zwei Männer aufgekreuzt, echt übel aussehende Kerle, und der Direx hat ihnen mächtig was vorgespielt. Er ist zwar nicht gerade ein Johnny Depp, aber sie haben es ihm abgekauft.«
    »Wie es mir geht? Super. Alles bestens. Habe ich schon erwähnt, dass ich als Einziger nicht geschnappt wurde und den Wettbewerb gewonnen habe? Danke der Nachfrage, Sayid.« Max starrte seinen Freund wütend an.
    »Na schön, reg dich nicht auf! Schon gut. Zieh dich erst mal um, am besten schmeißt du die Sachen weg, sonst verstopft der ganze Schlamm noch die Waschmaschine.«
    »Sayid, quatsch nicht so kariert. Ich will jetzt bloß duschen, was essen und eine Woche lang schlafen.«
    »Wer ist Danny Maguire?«
    »Warum?« Sofort war Max ganz Ohr.
    »Das versuche ich dir die ganze Zeit zu sagen. Er ist tot.«
    Wasser trommelte auf Max’ Haut und spülte den Dreck von seinem Körper. Er stand mit gesenktem Kopf unter der Dusche und sah die braune Suppe im Abfluss verschwinden. Die vielen Kratzer und Schürfwunden brannten, aber die Schmerzen rissen ihn aus der Starre, in die ihn die Nachricht von Dannys Tod versetzt hatt e – der Schmerz machte ihn lebendig. Sehr lebendig und sehr unruhig.
    Hatte Danny ihm etwas geschickt? Sayid hatte nichts Genaueres mitbekommen, nur dass die Männer nach einem Brief oder Päckchen gesucht hatten. Aber wo war das? Vielleicht hatte Danny nicht mehr geschafft, es abzuschicken, bevor er starb. Falls doc h – wie lange brauchte die Post hierher? Dannys Tod schockte Max. Sein Gefühl sagte ihm, dass es kein Selbstmord war, wie Sayid behauptet hatte, sondern Mord.
    Max fragte sich, ob er nun völlig den Verstand verlor. Nichts wies darauf hin, dass Danny ermordet worden war. Sayid hatte ihm erzählt, dass von einem Gewaltverbrechen mit keinem Wort die Rede gewesen sei. Niemand hatte Alarm geschlage n – außer Max’ Bauchgefühl.
    Max hatte den vier Jahre älteren Danny kaum gekannt, als dieser noch auf die Dartmoor High gegangen war. Vor knapp zwei Jahren hatte Danny eine große Reise durch Südamerika unternommen, bevor er sein Studium in England anfing, wo er auf dem Gebiet der forensischen Anthropologie seinen Abschluss machen wollte. Vergangenes ausgraben, Tatsachen über alte Zivilisationen herausfinden, ermitteln, wie und warum sie untergegangen ware n – das hatte ihn interessiert.
    Max wusste dies seit Kurzem. Er hatte sich erst mit Dannys Vergangenheit beschäftigt, als der
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