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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott
Autoren: Alfred Bekker
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der undurchdringlichen Schwärze. Randy ließ den schwachen Lichtkegel kreisen. Es war wirklich nicht mehr viel Energie in den Batterien.
    "Lass es sein, Randy!"
    "Halts Maul!", zischte Randy etwas barscher, als er es eigentlich vorgehabt hatte.
    "Häh?" Doug glaubte wohl, sich verhört zu haben. "Spinnst du jetzt, oder was ist los, Alter?"
    Randy fand die Ratte schließlich mit dem Lichtstrahl. Sie huschte auf ihn zu.
    Aber sie war nicht allein. Ein gutes Dutzend Artgenossen kamen mit ihr. Sie griffen an!
    Randy brauchte eine Sekunde, bis ihm das klar wurde. Und da war es bereits zu spät. Die grauen Nager hatten ihn erreicht. Die erste schlug ihre Nagezähne in seine Wade. Randy schrie auf, wich zurück, trat um sich und versuchte das Tier abzuschütteln. Aber schon umringte ein Schwarm grauschwarzer Rattenleiber seine Füße. Sie sprangen hoch, verbissen sich in seinen Beinen. Eines der Tiere krabbelte an seinem Bein bis zum Knie empor. Der Stoff der Hose riss.
    "Scheiße!", kreischte Randy.
    Sein Kumpel starrte ihn nur an.
    Doug vergaß sogar den Rattenbraten herumzudrehen. Ein verbrannter Geruch verbreitete sich.
    "Ey, das glaubt doch keiner...", flüsterte er vor sich hin. Randy schlug wie panisch mit der Schleuder auf die Angreifer ein. Er trat um sich, schüttelte sie von sich. Mit kleinen Fleischstücken im Mund wurden sie durch den Subway-Tunnel geschleudert und gegen die nahe Betonwand geklatscht.
    "Hilf mir doch, Doug!", rief Randy.
    Jetzt endlich erwachte Doug aus seiner Erstarrung. Er holte einen Totschläger aus Hartgummi unter seinem ziemlich verdreckten Cool WoolMantel hervor, den irgendein reicher Pinkel der Kleiderkammer von St. Joseph's gespendet hatte. Doug schob sich seine Wollmütze etwas in den Nacken. Der Puls schlug ihm bis zum Hals. So etwas hatte er noch nie gesehen. Es überstieg alles, was er bisher miterlebt hatte. Selbst hier, in der unwirtlichen Welt der Mole People.
    Randy wehrte sich noch immer verzweifelt.
    "Nun mach doch was!", rief er. Es gelang ihm einfach nicht, mit den Tieren fertig zu werden. Sie waren hartnäckig und verbissen sich todesmutig in ihr Opfer. Sie waren sich ihrer Sache verdammt sicher. Irgendwann würden sie den um so viel größeren Menschen zur Strecke bringen...
    Doug rannte hinzu, schlug mit dem Gummiknüppel auf die Ratten ein. Kreischlaute durchdrangen das Gewölbe, hallten geradezu schauerlich zwischen den modrig-kalten Betonwänden wider. Wie ein Berserker wütete Doug unter ihnen. Sein Kumpel bekam dabei auch einige Knüppelschläge ab.
    Schließlich hatte er die kleinen Bestien erst einmal auf Distanz gebracht. Er zog Randy mit sich, in Richtung des Feuers.
    Die beiden Männer waren außer Atem.
    Randy hustete erbärmlich, bekam zunächst überhaupt keine Luft. Er lief puterrot an.
    Doug blickte sich um. Das Kratzen und Schaben, vermischt mit aggressiv klingenden, piepsigen Lauten war von allen Seiten zu hören. Es werden immer mehr!, durchzuckte es Doug. Die grauen Biester schienen sich zu einem Angriff zu sammeln.
    Doug stierte auf Randys Beine.
    Die Ratten hatten seinen Kumpel übel angegriffen. Die Hose war zerfetzt bis zu den Knien. Die Unterschenkel waren blutig. Dutzende von bösen Bisswunden klafften dort. Die Bissmale der Nagezähne waren deutlich zu sehen. Kleinere Stücke aus dem Muskel hatten die Biester regelrecht herausgerissen. Randys Hände waren auch blutig. Er zitterte leicht.
    "So etwas gibt es doch nicht!", flüsterte er. Dutzendfach hatten Randy und Doug die blutigen Geschichten gehört, die man sich über den Rattengott erzählte, jenes geheimnisvolle ETWAS, das da tief unter der Oberfläche New Yorks hauste. Eine Art Herr der Ratten, von dessen Opfern nichts weiter als abgenagte Knochen zurückblieben. Von Rattenschwärmen hatte er gehört, die wie von einer geheimnisvollen Macht gelenkt sich auf einzelne Mole People gestürzt und sie umgebracht hatten. Aber wirklich geglaubt hatte Randy diese Geschichten nicht. Niemand, den er kannte, hatte diese Stories wirklich ernst genommen. Aber jetzt... Aus der Dunkelheit heraus war das Kratzen und Scharren von unzähligen Ratten zu hören. Ihre trippelnden Schritte halten wider, machten es unmöglich, ihre Anzahl zu schätzen. Noch schienen sie sich bewusst auf Distanz zu halten. Die grauen Biester verharrten in der Zone der Dunkelheit...
    Randys blutige Linke hielt zitternd die Taschenlampe, ließ den schwachen, gelbstichigen Lichtkegel umherkreisen. Das Licht flackerte. Aber Randy sah
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