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Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO

Titel: Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
Autoren: Mari Mancusi
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Meine Schwester zieht missbilligend eine Augenbraue hoch.
    »Er ist der Meister des Blutzirkels, Rayne!«, rufe ich ihr ins Gedächtnis, fast ein bisschen entschuldigend. Wahrscheinlich, weil es nicht das erste Mal ist, dass wir dieses Gespräch führen. Genau wie die Sexgeschichte kommt es ziemlich häufig zur Sprache. »Er hat furchtbar viel um die Ohren. Ich meine, versuch du mal, einen Zirkel von fast hundert Vampiren zu leiten, ganz zu schweigen von den auszubildenden Neulingen, die sich dem Zirkel nach dem Zwischenfall in der Blutbar im vergangenen Frühling angeschlossen haben. Und dann ist da noch die große Konsortiumsgeschichte, auf die er sich vorbereitet. Und...«
    Rayne bedenkt mich mit einem mitfühlenden Blick, was ich hasse. Das Letzte, was ich von ihr will, ist Mitgefühl. Mein Leben ist in Ordnung. Große Klasse, um genau zu sein. Mein Freund ist eben in letzter Zeit etwas beschäftigt. Nach dem Konsortium wird wieder Ruhe einkehren. Keine große Sache.
    »Sunny, wenn du Angst hast, ihn zu verlieren, braucht ihr nicht Sex, sondern ein Gespräch«, sagt meine Schwester sanft. »Meinst du nicht auch?«
    »Wir reden ja miteinander«, gebe ich zurück. »Wir reden ständig.« Mein Handy klingelt. Gerettet vom Kanye-West-Klingelton. »Siehst du? Da ist er!« Ich drücke mit übertriebenem Gehabe auf »Gespräch annehmen«, um es ihr zu demonstrieren. Rayne verdreht nur die Augen und verlässt das Zimmer. Das ist ganz gut so, denn am anderen Ende der Leitung ist nicht wirklich mein Freund, sondern meine Freundin Audrey, die fragt, ob ich heute Abend mit ihr zu einer Party gehen will.
    »Tut mir leid, Aud«, sage ich bedauernd. »Ich denke, ich werde zu Hause bleiben. Ich... fühle mich nicht hundertprozentig.«
    »Ah, komm schon, Sun. Du gehst gar nicht mehr weg«, bettelt Audrey. »Du bist immer nur mit deinem Freund zusammen.« Sie hält inne, dann fügt sie hinzu: »He, warum fragst du ihn nicht, ob er mitkommen will? Es werden eine Menge Footballspieler da sein. Hast du gehört, dass Mike und Trevor zurück sind? Das ist echt komisch. Sie können sich nicht mal daran erinnern, wo sie die ganze Zeit gewesen sind, während sie verschwunden waren.«
    Ich kichere. Wenn sie wüssten, dass sie den vergangenen Monat in der Höhle eines aggressiven Werwolfs auf einem Berg in Nordengland verbracht haben. Obwohl ich mich frage, ob sie es zugeben würden, selbst wenn die anderen Werwölfe sie keiner Neuordnung ihres Gedächtnisses unterzogen hätten.
    »Also, was meinst du? Wollt ihr beide, du und Magnus, mitkommen?«, bedrängt mich meine Freundin.
    Ich schüttle bedauernd den Kopf, dann wird mir klar, dass sie meine Bewegung am Telefon nicht sehen kann. So gern ich ihre Einladung annehmen würde, Magnus würde auf keinen Fall zu einer Highschool-Party gehen wollen, auf der es von lästigen, unreifen Highschool-Jungen nur so wimmelt. Er mag so aussehen wie ein Teenager, aber er ist über tausend Jahre alt und seine Highschool-Party-Tage liegen lange hinter ihm. Wenn ich ihn auf eine solche Party schleppen würde, müsste ich mir das noch ewig anhören.
    »Tut mir leid, Aud, ich muss passen«, antworte ich und bemühe mich um einen unbeschwerten Tonfall. »Ein andermal.«
    »Klar. Was auch immer. Später.« Audrey legt auf.
    Ich starre das Handy an und bin traurig. Audrey ist die Einzige, die mich noch anruft. Die Einzige aus meinem alten, vorvampirischen Leben, die mich noch nicht aufgegeben hat. Der Rest meiner Freunde hat sich im Laufe des Sommers verflüchtigt, als ich so in Magnus verliebt war und wir jeden Tag zusammen waren und ich keine Zeit hatte, sie zurückzurufen. Klar, sie sagen immer noch Hallo, wenn sie auf irgendwelchen Fluren vorbeigehen, aber sie laden mich nicht mehr ein, mit ihnen auszugehen. Ich sehe nur am nächsten Tag die Fotos auf Facebook und ich bin nicht drauf.
    Ich schätze, ich habe noch meine Schwester, aber sie ist jetzt ein Vampir und vollkommen beschäftigt mit ihrer neuen Welt - besucht ständig Zirkelveranstaltungen und Seminare, zu denen ich aufgrund meines noch immer sterblichen Status keinen Zutritt habe. (Und an denen ich nicht würde teilnehmen wollen, selbst wenn ich könnte. So was wie »Blut abzapfen für Anfänger«. Hallo?) Und Jareth hat reichlich Zeit, die er mit ihr verbringen kann, da er ja nicht der Meister ist und all das.
    Mein Handy klingelt abermals. Diesmal schaue ich auf das Display, bevor ich rangehe. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich sehe,
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