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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan
Autoren: Walter Farley
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Tür; er rief hinter ihnen her, aber Alec hörte nicht hin.
    Im Freien war der Geruch von brennendem Holz sehr intensiv. Das dunkle Rot eines ausgedehnten Waldbrandes beleuchtete den Himmel in westlicher Richtung. „Unsere Pferde!“ schrie Alec mit sich überschlagender Stimme. „Das Feuer steht genau in Richtung der Farm!“
    „Aber viel weiter hinten!“ rief Henry. „Rasch, laß dir von deinem Vater die Wagenschlüssel geben.“
    Der Junge rannte zurück. Als er die Stufen hinaufwollte, lief er Jim Neville in die Arme. „Komm mit, Alec, wir nehmen meinen Wagen!“ rief Jim. „Er ist schneller.“
    Alle drei setzten sich auf die Vordersitze, und der Reporter fuhr rasch davon.
    Als sie die Brücke erreichten, sagte Neville erregt: „Unglücklicherweise kommt der Wind von Westen und treibt das Feuer direkt auf uns zu. Wahrscheinlich wird man es erst eindämmen können, wenn es das Tal erreicht!“
    In Jims Worten lag Unheil, denn der Himmel vor ihnen wurde immer heller — und die Staatsfarm lag genau im Wege des von dem starken Wind getriebenen Feuers...
    „Schneller, Jim! Wir müssen um jeden Preis früher dort sein als das Feuer!“
    „Ich hole alles aus dem Motor heraus, was er hergibt!“ versicherte der Reporter. Ohne die Geschwindigkeit zu mäßigen, schwenkte er von der festen Straße auf den sandigen Waldweg ab. Die Luft wurde wärmer und wärmer, je mehr sie sich der Front des Brandes näherten. Auch Rauchschwaden waren schon zwischen den Bäumen zu sehen, aber noch kein Feuerschein...
    „Bis jetzt hat es den Stall noch nicht erreicht, dessen bin ich sicher!“ rief Henry. „Schnell, Jim, bloß schnell! Wir schaffen es noch!“
    Stoßend und springend jagte der Wagen durch den Sand. Als sie endlich nach links auf das letzte Wegstück einbogen, das unmittelbar zur Farm führte, hörten sie das Brausen des Feuers bereits unheimlich nahe. Und als sie die Farm erreichten, sahen sie es! Der große Fichtenwald hinter dem Stall begann gerade zu brennen. Flammen schossen an den Stämmen empor, bereit, alles zu verschlingen, was in ihrem Wege stand.
    Die Blicke der drei im Wagen gingen von den Flammen weg zum Stallgebäude, aus dessen Tor die Pferde kamen, eines nach dem anderen.
    „Sicher ist der Tierarzt drin mit seinen Gehilfen!“ rief Henry.
    Phar Fly kam als erster. In panischem Schrecken galoppierte er auf das geöffnete Tor des eingezäunten Weidestreifens zu. Avenger folgte ihm, und unmittelbar hinter ihnen kamen Cavaliere, Sea King und Kashmir.
    „Aber sie können ja dort nicht weiter!“ schrie Alec, als Jim den Wagen brüsk stoppte. „Dort werden sie vom Feuer eingeschlossen! Der einzige Ausweg ist der Weg, auf dem wir gekommen sind! Dorthin müssen wir Blitz und Vulkan und die anderen treiben.“ Er sprang aus dem Wagen und rannte auf den Stall zu. Gerade kam Vulkan herausgestürmt mit geweiteten Nüstern, in der rauchgeschwängerten Luft verzweifelt schnaubend. Alec rief ihn an, aber der riesige Rappe stürzte an ihm vorbei den anderen nach auf die Weide. „Vulkan! Vulkan!“ schrie Alec so lauter konnte; aber das Pferd beachtete die Rufe nicht. Jetzt verließ Napoleon den Stall, und Alec versuchte verzweifelt, ihm den Weg abzuschneiden; der alte Wallach war jedoch ganz verstört; er wich ihm aus und rannte den anderen nach auf die vom Feuer eingeschlossene Weide...
    Als Alec den Stall betrat, sah er ein schweres braunes Pferd auf sich zukommen, in dem er das zweite Testpferd erkannte. Er packte es an dem Halfter und hielt es fest, bis Henry herzugesprungen kam. „Führe es auf den Weg, Henry, vielleicht findet es ins Tal!“ sagte er hastig.
    Drinnen war der Rauch noch dichter als draußen, und das Heulen des Feuers war schon fast über ihnen. Durch die Rauchschwaden sah Alec den Tierarzt und seine Helfer undeutlich hinten bei der letzten Box in der Reihe. Gleich darauf öffnete sich die Tür der Box und Blitz preschte laut wiehernd heraus, den Stallgang entlang. Alec stürzte auf ihn zu; er packte das Halfter mit beiden Händen und klammerte sich fest; aber Blitz rannte weiter und schleifte Alec mit.
    In diesem Augenblick erreichte das Feuer das Stallgebäude.

Ein Rennen auf Leben und Tod!

    Unmittelbar vor der Stalltür hielt Blitz abrupt inne, und Alec hörte Henry schreien: „Laß ihn los, ich habe ihn fest! Renn du zum Wagen! Schnell!“
    Alecs Hände ließen jedoch das Halfter nicht los. Er mühte sich ab, wieder auf die Füße zu kommen.
    Soeben kam der Tierarzt mit seinen
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