Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz der schwarze Hengst

Blitz der schwarze Hengst

Titel: Blitz der schwarze Hengst
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
Sie
natürlich für die Zeit, in der Sie Napoleon entbehren müssen.«
    Tony betrachtete Napoleon, der Kopf an Kopf mit
Blitz stand. Er schwieg eine Weile; dann runzelte sich sein dunkles Gesicht in
einem breiten Lächeln. »Ja, warum nicht?« erwiderte er. »Aber kein Geld, danke
bitte Er fünfzehn Jahre wackerer Arbeitspferd, jetzt er einmal Ferien machen.«
    »Großartig von Ihnen, Tony!« jubelte Alec. »Das
ist für Blitz ungeheuer viel wert — und für uns auch.«
    »Ich gern glauben«, sagte Tony stolz und
streichelte Napoleons Hals.
    »Nun wollen wir gehen«, ordnete Jim an.
    Henry führte Napoleon in den Wagen, und Alec
folgte mit Blitz. Der Hengst war jetzt ganz fügsam.
    Gleich darauf fuhren sie ab. Alec saß zwischen
Henry und Jim. Sie winkten der kleinen Gruppe, die beim Stall zurückgeblieben
war.
    »Viel Glück!« rief Joe Russo.
    »Sei vorsichtig, Alec!« rief Vater Ramsay.
    »Bitte gut für mein Napoleon sorgen!« rief Tony.
Dann rollten sie durchs Tor.
    »Nun geht’s also los«, sagte Henry.
     
     
     
    SIEBZEHNTES KAPITEL

In Chicago
     
    Jims Uhr zeigte auf halb drei, als sie in den
New Yorker Güterbahnhof einfuhren. »Gerade beizeiten«, stellte er fest.
    Mit lautem Hupen knatterten vollbeladene
Lastwagen herbei. Rufe erfüllten die Luft. Henry bremste den Wagen. »Ich will
sehen, wohin wir müssen«, sagte Jim. »Warten Sie hier.«
    Alec schaute durchs Fenster nach hinten. Er
konnte die beiden Pferdeköpfe sehen. Der Hengst stampfte. »Ich glaube, die
Fahrt und der Lärm machen Blitz ziemlich nervös«, sagte Alec zu Henry.
    »Ja, wir müssen auf ihn aufpassen. Möchte nicht,
daß er sich vor dem Rennen zu sehr aufregt.«
    Kurz darauf kehrte Jim zurück. »Unser Wagen ist
am Ende des Zuges«, meldete er. Henry schaltete und schlängelte sich durch den
von Menschen und Autos wimmelnden Güterbahnhof. Jim wies auf einen Eisenbahnwaggon.
»Das ist er.«
    »Ich kann rückwärts dicht heranfahren«, sagte
Henry und schlug das Steuerrad ein. »Blitz wird kaum merken, daß er umsteigen
muß.«
    Sowie der Wagen hielt, stiegen Jim und Henry
aus. Sie kletterten in den Waggon, und Henry folgte ihnen. »Hier ist’s wirklich
schön«, sagte Alec, während er sich umblickte. Am einen Ende befand sich eine
geräumige Box, und davor standen drei Feldbetten.
    »Keine schlechte Einrichtung«, stimmte Henry zu.
»Blitz dürfte sich hier wohlfühlen.«
    »Wir haben aber keine Box für Napoleon«, wandte
Jim ein.
    »Wir können ihn gleich neben Blitzs Box stellen
und dort Stroh auffüllen«, entschied Henry. »Unsere Feldbetten haben noch
genügend Platz.« Nachdem sie die Feldbetten weggerückt hatten, ging Alec den
Hengst holen.
    Er machte die Türe des Transportwagens auf und
trat zu Blitz. Der Rappe bewegte sich unruhig. »Hallo, Blitz.« Alec streichelte
ihm den Hals. Napoleon schob seinen Kopf vor, und Alec klopfte ihn ebenfalls.
»Ihr werdet jetzt beide eine lange Reise machen«, sagte er, ergriff Blitz’
Halfter und führte ihn rückwärts in die Box. Der Hengst streckte den Hals hoch
in die Luft und stampfte weiter. »Na, na, Blitz, reg dich nicht auf.«
    »Bring Napoleon noch nicht herein«, riet Henry.
»Ich brauche noch Stroh für ihn, damit er es bequem hat. Ich will sehen, ob ich
es irgendwo beschaffen kann.«
    »Ich komme mit, Herr Dailey«, sagte Jim. »Ich
muß noch Vereinbarungen für die Rückreise treffen.«
    Nachdem die beiden gegangen waren, schaffte Alec
Henrys Koffer und sein Gepäck in den Waggon. Er wußte, daß Henrys Koffer sein
knallgrünes Hemd und die Jockeymütze enthielt, die Henry beim Kentucky-Derby
angehabt hatte, beim letzten Sieg auf Chang! Am Samstag sollte er die Sachen
tragen! Dem Knaben schnürte sich die Kehle zu, als er daran dachte.
    Kurz darauf kam Henry mit einem Träger und einem
großen Ballen Stroh. Er schüttete das Stroh neben der Box auf. »So, nun bring
Napoleon her«, befahl er.
    Napoleon stellte die Ohren vor, als er Blitz
sah, und stieß die Nase zu ihm hinüber.
    Jim kletterte in den Waggon. »Alles in Ordnung«,
sagte er.
    »Chicago, wir kommen!« rief Alec.
     
    In dieser Nacht warf sich Alec auf dem Feldbett
hin und her. Das Rattern der Räder auf den Schienen hielt ihn wach. Er hörte
Blitz rastlos in der Box umherstampfen. Einmal stand er auf und ging leise zu
ihm hinüber. Henrys und Jims regelmäßige Atemzüge verrieten ihm, daß die beiden
fest schliefen. Napoleon schlief ebenfalls.
    Blitz wieherte gedämpft, als er den Knaben
gewahrte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher