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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition)
Autoren: Romana Grimm
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ausschließlich mit Portia über die Kunstszene in Florida. Das war Marlene ganz recht, so konnte sie nämlich Dante dabei zuhören, wie er sich über Arthurs Anhänglichkeit aufregte.
    Gerade, als die Gäste begannen unruhig zu werden, streute Patrick den nächsten Hinweis und es ging weiter mit der Mörderhatz. Ethan schleppte Leeland von einem Verdächtigen zum nächsten und die Geschichte, die sich bei ihren Aussagen spann, hätte jeden Berufsintriganten vor Neid erblassen lassen. Jeder hatte eine wichtige Schlüsselrolle, keine Figur war einfach nur da, weil ein Gast beschäftigt werden musste. Es kamen Affären und zwielichtige Geschäftsbeziehungen ans Licht und nicht selten brachen die Spieler in Gelächter aus, weil die Paarungen manchmal einfach zu abstrus waren. Marlene war fast froh, dass man sie bisher übersehen hatte.
    „Und?“, ertönte Patricks Stimme wie aus dem Nichts. „Hast du Spaß?“
    Ihr blieb vor Schreck fast das Herz stehen. „Patrick!“
    „Aha, du hast sogar einen Mords spaß“, witzelte er und küsste sie auf die Wange. „Ich hoffe, du bist mit deiner Rolle nicht unzufrieden.“
    „Wie könnte ich als geheimnisvolle, verwitwete Millionärin unzufrieden sein?“, erwiderte sie. „Unzufrieden bin ich höchstens damit, dass mein erst kürzlich entdecktes Protegé sich nach nur wenigen Wochen der  … ahem … Zusammenarbeit die Radieschen von unten angucken muss.“
    Patricks Lächeln wurde noch etwas breiter. „Wie gut, dass das nur temporär ist, hm? Jetzt, wo du mir gesagt hast, dass du wahnsinnig, wahnsinnig in mich verknallt bist. Da wäre tot sein eher ungünstig.“
    Marlene kicherte und genoss seine federleichten Küsse auf ihrem Gesicht. „Wirklich äußerst ungünstig.“
    „Mrs. Grindthorpe!“, rief Ethan durch die Galerie und kam wie ein Eisbrecher durch die beschwipste Menge auf sie zu.
    Patrick seufzte genervt. “Schnüffler können einem schon echt auf den Geist gehen.”
    Ethan war heran, bevor Marlene antworten konnte, und baute sich in bester Gesetzeshütermanier vor ihr auf. “Wo waren Sie zum Zeitpunkt des Mordes, Mrs. Grindthorpe?“
    Sie kratzte die Informationen zusammen, die sie sich gemerkt hatte und stammelte: „Im Atelier, auch wenn ich nicht weiß, was Sie das angeht.“
    Ethans Mund verzog sich angesichts dieser Herausforderung zu einem kleinen Grinsen. „Ich wurde vom Detektiv geschickt.“
    „Ach ja? Haben Sie eine Marke?“ Jetzt, wo sein einschüchternder Auftritt vorbei war, fand sie ihre Schlagfertigkeit wieder. „Andernfalls bin ich Ihnen keine Antworten schuldig.“
    Er kramte ein Stück Papier aus seiner Hosentasche, auf das er mit Kugelschreiber nicht besonders gut eine Polizeimarke gezeichnet hatte. „Bitte sehr, Ma’am.“
    Patrick lachte lautlos in ihr Haar und Marlene musste sich sehr zusammenreißen es ihm nicht gleichzutun. „Na bitte, geht doch, Constable.“
    „Ethan!“, zischte Thomas leise vom anderen Ende des Raums. „ Ethan !“
    Sie alle wandten sich zu ihm um. Thomas deutete ohne ein Wort zu sagen auf die angelehnte Tür, die zum Hintereingang führte.
    „Er macht komische Handzeichen“, murmelte sie. „Halsabschneiden? Oh, ich glaube er meint, dass gleich jemand–“
    Ethans Augen wurden weit. „Scheiße“, stieß er durch zusammengebissene Zähne hervor. Er drängte sich vor sie und Patrick. „Verdammte Sch–“
    In diesem Moment wurde eine Waffe abgefeuert und ein lauter Schrei ertönte. Wenige Sekunden später flog die Tür auf und eine Vision in roter Seide stolzierte auf enorm hohen, ebenfalls knallroten Highheels mit erhobener Pistole hinein.
    „Guten Abend alle zusammen!“, rief Evelina. Wie ein stumpfer Säbel durchschnitt ihr schwerer, russischer Akzent die schlagartig eingetretene Stille. Die Hintergrundmusik wurde von einer Sekunde auf die andere überlaut, wie Karussellmusik in einem gruseligen, verlassenen Vergnügungspark. „Wie schön, dass ihr mich eingeladen habt! Njet , bitte, bleibt doch noch ein bisschen.“ Sie winkte etliche Gäste mit der Pistole von der Tür weg, die sich geistesgegenwärtig hinter ihr hatten hinausschleichen wollen. „Ist schließlich Party, hm?“
    Sie gehorchten, wenn auch sehr widerwillig. Einige waren kreidebleich vor Angst, als Evelina die Tür schwungvoll zuwarf. Marlene konnte es ihnen nicht verübeln, wer wurde schon gerne mit vorgehaltener Waffe bedroht? Sie wollte sich gar nicht ausmalen, ob der Schuss eben jemanden getroffen hatte!
    Kelly, die
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