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Blind Date mit einem Cowboy

Blind Date mit einem Cowboy

Titel: Blind Date mit einem Cowboy
Autoren: Cindy Kirk
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geworfen und spontan ihre Anziehungskraft gespürt hatte? Oder als sie fasziniert seinem Geschwafel über das Wetter gelauscht hatte? Oder vielleicht, als ihre Augen beim Thema Welpen aufgeleuchtet hatten wie die Lichter an einem Weihnachtsbaum?
    Wie auch immer, sie auf die Ranch mitzubringen, war ein Fehler.
    Er warf ihr einen Seitenblick zu und stellte fest, dass sie sich mit großen Augen umsah. Als sie die abblätternde Fassade des Haupthauses musterte, wollte er ihr erklären, dass in der Scheune bereits sämtliche Materialien für einen neuen Anstrich bereitstanden, er aber erst das Vieh auf eine andere Weide treiben musste.
    Doch er schwieg. Was sie von seinem Zuhause hielt, war unwichtig. Es gehörte ihm, und er war stolz darauf. Das Land, das am Fuß der Crazy Mountains lag und an den Gallatin Nationalpark grenzte, befand sich seit fünf Generationen im Besitz seiner Familie.
    Bevor er Kristin als seine Braut in dieses Haus gebracht hatte, war es frisch gestrichen und renoviert worden. Trotzdem hatte sie es bekrittelt.
    „Das ist so … so …“
    Schäbig. Alt. Isoliert. Automatisch kamen ihm die Eigenschaften in den Sinn, die seine Frau – Exfrau, korrigierte er sich – ihm bei jedem Streit an den Kopf geworfen hatte.
    „… beeindruckend“, schloss Stacie. Ihr Blick ruhte auf der Wiese neben dem Haupthaus, die vor lauter Vergissmeinnicht blau leuchtete. „Wie Ihr eigenes kleines Stück vom Paradies.“
    Verwundert stieß Josh den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.
    „Oh!“, rief sie entzückt. Sie beugte sich vor, stützte die Hände auf das Armaturenbrett und beobachtete den kurzhaarigen Hund, der dem Truck entgegenlief. Abgesehen von einigen grau-weißen Flecken war sein Fell so schwarz, dass es beinahe blau wirkte. „Ist das Bert?“
    Er grinste und hielt vor dem Haus an. „Das ist sie.“
    „Ich kann es gar nicht erwarten, sie zu streicheln.“
    Aus den Augenwinkeln sah er sie nach der Türklinke greifen. Hastig fasste er sie am Arm. „Lassen Sie mich das machen.“
    „Schon gut.“ Sie versuchte, sich seinem festen Griff zu entziehen. „Ausnahmsweise erlasse ich es Ihnen, sich wie ein Gentleman zu benehmen.“
    Er schloss die Finger fester um ihren Arm. Als sie vielsagend auf seine Hand starrte, erklärte er hastig: „Bert zeigt bisweilen Revierverhalten. Sie sind eine Fremde. Ich bin nicht sicher, wie sie reagieren wird.“
    Er wollte ihr keine Angst machen, aber in der vergangenen Woche hatte Bert den Mann von UPS mit gebleckten Zähnen angeknurrt.
    „Ach so.“ Stacie sank auf den Sitz zurück. „Natürlich. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.“
    „Wahrscheinlich tut sie Ihnen gar nichts“, murmelte er schroff, weil er sich über seinen Beschützerinstinkt ärgerte. „Ich wollte nur kein Risiko eingehen.“
    Er gab vor, ihren dankbaren Blick nicht zu bemerken, und stieg aus. Er brauchte ihren Dank nicht. Er hätte es für jede Frau getan. Sogar für die alte Miss Parsons, die ihm in der dritten Klasse immer mit dem Lineal auf die Finger gehauen hatte. Nicht nur für ein hübsches Wesen, bei dem er sich wieder wie ein Schuljunge fühlte.
    Er bückte sich zu der Hündin, die vor ihm stand und wild mit der weißen Schwanzspitze wedelte, und kraulte ihr den Kopf. „Braver Hund.“
    Seine Mutter hatte ihm den Hund zum Geburtstag geschenkt. Sechs Monate später war Kristin ausgezogen. Sie hatte das Tier nie gemocht. Eigentlich hatte sie zum Zeitpunkt der Trennung nichts besonders gemocht. Nicht die Ranch, nicht das Haus, nicht ihren Ehemann.
    „Kann ich jetzt aussteigen?“
    Josh grinste über den ungeduldigen Unterton in Stacies Stimme. Er verdrängte die Gedanken an die Vergangenheit und ging zur Beifahrertür. Bert folgte ihm auf den Fersen. „Sitz!“, befahl er ihr.
    Sie gehorchte – die intelligenten bernsteinfarbenen Augen auf ihn geheftet, die Ohren gespitzt.
    „Miss Summers ist eine Freundin, Bert. Sei brav“, warnte er, bevor er die Tür öffnete.
    Trotzdem sträubte sich Bert das Fell im Nacken, als Stacie ausstieg. Vorsichtshalber stellte Josh sich zwischen die beiden.
    „Hallo, Birdie. Ich bin Stacie“, sagte sie leise und ruhig, während sie mit ausgestreckter Faust um Josh herumging.
    Zögernd schnupperte das Tier an ihrer Hand und leckte ihr schließlich die Finger.
    „Danke, Birdie. Ich mag dich auch. Ich kann es nicht erwarten, deine Babys zu sehen. Ich wette, sie sind genauso hübsch wie ihre Mama.“
    Verwundert
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