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Bleib doch für immer!

Bleib doch für immer!

Titel: Bleib doch für immer!
Autoren: Susan Crosby
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sein. Ich schätze Sie als jemanden mit großer Menschenkenntnis ein. Warum treffen Sie sich nicht mit ihr und bilden sich selbst ein Urteil?“
    Interessant, dass Julia die Situation ihrer Klientin als „prekär“ beschrieb. Was mochte das bedeuten? „Und wenn ich diesen … Auftrag nicht annehme?“
    „Uns bleiben neun Tage. Dann werde ich weitersuchen müssen. Irgendjemand findet sich immer. Vielleicht nicht unbedingt ein Mann, der die Anforderungen so gut erfüllt wie Sie, aber das wäre ja dann nicht Ihr Problem, nicht wahr?“
    Oh, sie war wirklich gut. Appellierte an sein Gewissen – ein äußerst geschickter Schachzug. Kein Wunder, dass sie so erfolgreich war.
    „Gut, ich werde mich mit ihr unterhalten.“ Mehr würde er nicht versprechen.
    Julia reichte ihm zwei Formulare. Das eine berechtigte sie zur Überprüfung seiner finanziellen Verhältnisse, auf dem anderen standen bereits ein Name – Rebecca Sheridan – und eine Adresse. „Ich rufe Sie auf dem Handy an, falls es Probleme beim Finanzcheck geben sollte. Ansonsten wird sie Sie um sechs Uhr bei sich zu Hause erwarten. Ich werde Ihren Besuch ankündigen. Es wäre nett, wenn Sie mich nach dem Gespräch anrufen könnten.“
    „Selbstverständlich.“
    Zum Abschied reichten sie sich die Hand. Beim Blick in ihre Augen fragte Gavin sich, wie wohl ihr Privatleben aussah. Sie trug keinen Ehering. Auf ihrem Schreibtisch standen keine Familienfotos, wie er es bei Frauen so oft gesehen hatte, die sich mit Bildern ihres Mannes und ihrer Kinder umgaben …
    „Vielen Dank, Gavin. Shana hat einen Bonus verdient.“
    „Ich habe noch nicht zugestimmt.“
    Julia lächelte flüchtig. „ Noch nicht.“
    Gavin verließ das Büro. Er wartete nicht auf den Aufzug, sondern nahm die Treppe. Als er in den milden Aprilnachmittag hinaustrat, holte er tief Luft. Zum ersten Mal seit … seit einem Jahr, wenn er ehrlich sich selbst gegenüber war, hatte er das Gefühl, wieder frei atmen zu können. Seine Gedanken kreisten nicht ständig um dasselbe quälende Thema.
    Eigentlich hatte er das seiner Schwester zu verdanken. Eines Tages, beschloss er, würde er es ihr sagen.
    Becca Sheridan war wieder einmal spät dran. Wie alle ihre Kollegen kam sie selten vor sieben Uhr aus dem Büro. Heute hatte sie um sechs eine Verabredung. Bis zu ihrer Eigentumswohnung in der Innenstadt musste sie eine Viertelstunde laufen. Sie wollte noch etwas aufräumen, ehe der Kandidat eintraf. Wie hieß er noch gleich? Gavin. Gavin Callahan.
    Ein hübscher Name. Klang irgendwie professionell.
    Suki Takeda steckte den Kopf in ihr Büro. „Bist du aufgeregt?“
    „Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich mich auf dieses Spiel eingelassen habe.“
    „Denk an deinen Seelenfrieden. Wenn es klappt, lassen dich deine Brüder endlich in Ruhe.“
    „Sofern ich sie davon überzeugen kann, dass es etwas Ernstes ist.“ Becca griff nach ihrer Handtasche. „Du kennst sie doch. Sie sind grundsätzlich misstrauisch.“
    „Wenn du Eric erst einmal überzeugt hast, glauben dir auch die anderen drei.“ Sukis Pferdeschwanz hüpfte auf und ab, als sie sich rasch umsah, ehe sie in verschwörerischem Tonfall weitersprach. „Auf jeden Fall war es besser, sich an eine Vermittlungsagentur zu wenden, als einen der Jungs im Büro zu fragen.“
    „Das wäre zu riskant gewesen. So ist es eine rein geschäftliche Angelegenheit ohne jegliche Verpflichtung. Und ohne Nebenwirkungen.“
    „Ruf mich an, wenn er wieder weg ist.“ Suki zeigte mit dem Finger auf Becca. „Sonst stehe ich heute Abend vor deiner Tür. Ich finde ja, ihr hättet euch besser in einem Coffeeshop getroffen.“
    „Ich weiß. Aber die Agentur prüft jeden auf Herz und Nieren. Wird schon schiefgehen.“ Im Hinausgehen umarmte sie ihre beste Freundin. „Drück mir die Daumen.“
    „Viel Glück.“
    Sukis fröhliche Stimme hallte ihr noch in den Ohren nach, als sie auf dem Weg nach draußen an den anderen Büros vorbeilief. Craig spielte mit einem Basketball – wie immer, wenn er nachdenken musste, wie er behauptete. Jacob und Morgan recherchierten online. Chip, der Geschäftsführer, spielte vermutlich eine Partie Tischtennis im Aufenthaltsraum.
    Keiner fragte, warum sie so früh ging. Alle konnten sich ihre Dienstzeiten einteilen, wie es ihnen passte. Hauptsache, am Ende des Tages war die Arbeit erledigt. Hitzige Diskussionen gab es nur über berufliche Probleme und Herausforderungen, die zu bewältigen waren.
    Zu dieser Stunde waren die
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