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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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sich ebenfalls um. »Ha! Mich juckt der Daumen schon…«, sagte er so laut, dass Hawker es hören konnte.
    Der Mann war Arnold Moore, der Direktor des NRI.

6
    »Wonach suchst du?«, schrie ein Mann, der sich in der Dunkelheit verbarg.
    Danielle bemühte sich, die Quelle der Stimme ausfindig zu machen. Sie zitterte am ganzen Leib, ihr war extrem heiß und kalt zugleich, als würde Gift durch ihre Adern fließen.
    Ein greller Lichtblitz versengte ihre Augen.
    »Wonach suchst du?«, fragte die Stimme erneut.
    Es war wie in einem Alptraum. Ihr war schwindlig, als würde sie stürzen. Sie langte hinter sich, nach etwas, woran sie sich festhalten konnte, aber der Stuhl hatte keine Lehne, nur Kanten wie eine Arbeitsfläche oder ein Tisch.
    Das grelle Licht verschwand, und ein gedämpfteres Licht ging an. Ein Gesicht schob sich nahe an ihres. Es war asiatisch in Hautfarbe und Zügen, schmal und feinknochig. Der Mann kam so nahe, dass sie nichts mehr sah außer seinen Augen. Seine Hände packten sie. Sie waren kalt und zitterten. Er blickte ihr in die Augen, als wollte er ihre Seele erforschen.

    »Keine Angst«, sagte er lächelnd. »Wir wissen, wonach du suchst. Nach weiteren Artefakten wie dem, das ihr in Brasilien gefunden habt.« Er löste sich von ihr und lachte widerwärtig.
    Sein Lachen wurde immer heftiger, und es machte ihr Angst. Sie zwang sich, nach hinten zu rutschen, bis sie fiel. Der Aufprall auf dem Boden schärfte ihre Sinne für kurze Zeit. Sie blickte zurück zu ihrem Unterdrücker. Er saß in einem motorisierten Rollstuhl, sein ganzer Körper war verkrümmt und hinfällig, und er zitterte leicht von innen heraus.
    So merkwürdig es anmutete, überkam Danielle Mitleid mit ihm. Und als der Mann es zu bemerken schien, wurde sein Gesicht von Wut verzerrt.
    »Packt sie«, befahl er.
    Zwei kräftige Männer ergriffen sie und klatschten sie zurück auf den Untersuchungstisch. Ein dritter Mann näherte sich mit einer Nadel, aus der eine Flüssigkeit tropfte.
    »Nein!«, schrie sie und versuchte verzweifelt, sich loszureißen.
    Die Männer drückten sie auf die Unterlage. Das grelle Licht ging wieder an, dann drang die Nadel in ihr Fleisch, und alles ringsum verschwand.
     
    Sie erwachte mit hämmerndem Herzen, in einer embryonalen Stellung zusammengekrümmt. Es war mehr als ein Traum gewesen, aber wie viel mehr wusste sie nicht. Als die Bilder verblassten, versuchte sie, sie einzuordnen, Wirklichkeit von dem zu trennen, was alptraumhafte Einbildung sein musste. Doch sosehr sie sich bemühte, sie konnte nicht sagen, wo die Grenze lag.
    Sie setzte sich langsam auf. Weiße Wände und beigefarbene Möbel umgaben sie, einschließlich eines Art-déco-Schreibtisches
und mehrerer Sessel auf der anderen Seite des Raums. Der Raum war fensterlos. Es gab keine Uhren, keinen Fernseher, kein Radio. Auf dem Schreibtisch stand kein Computer. Es war, als wäre sie in einem Bürogebäude im Geschäftsviertel eingeschlafen und in einer Twilight Zone- Version davon aufgewacht.
    Wenn es nur so gewesen wäre.
    Sie war eine Gefangene. Eine, die man eine Weile grob behandelt hatte, ein paar Tage lang oder vielleicht sogar ein paar Wochen. Sie hatte keine Vorstellung davon, wie lange es gewesen war, wo sie sich befand, oder was sie ihnen möglicherweise erzählt hatte.
    In ihrer letzten klaren Erinnerung sah sie Professor McCarter tot an diesem Hang liegen, um einen Baum gewickelt wie ein Fahrzeug, das über eine Böschung gestürzt war.
    Niedergeschlagenheit durchflutete sie.
    Sie fühlte sich in hohem Maße verantwortlich für McCarter. Zunächst einmal war er mit dem NRI überhaupt nur in Berührung gekommen, weil sie ihn vor zwei Jahren zur Teilnahme an dieser Expedition nach Brasilien überredet hatte. Er war Zivilist gewesen, und zu diesem Zeitpunkt hatte er noch nicht einmal den wahren Grund für das Unternehmen erfahren dürfen. Doch zusammen hatten sie einen Vorläufer der Maya-Religion entdeckt, der mindestens tausend Jahre älter war als der Rest ihrer Kultur.
    Und dann waren sie angegriffen worden, erst von einer Gruppe Söldner, dann von einem Stamm fremdenfeindlicher Eingeborener und zuletzt von einem unbarmherzigen Rudel mutierter Bestien, die direkt der Unterwelt der Maya entsprungen zu sein schienen.
    Sie hatten nicht gefunden, wonach sie eigentlich suchten: Elemente, von denen die NRI-Wissenschaftler glaubten,
sie könnten zu einer funktionierenden kalten Fusion führen. Doch kurz bevor sie wieder aufbrachen, hatten
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