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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele
Autoren: J.R. Ward
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änderte natürlich alles.
    Nachdem bekanntgeworden war, zu wem John gehörte, durfte er nicht nur bewaffnet in den Club hinein, sondern wurde zusammen mit seinen zwei Jungs, die ihn stets begleiteten, auch als besonderer Gast behandelt. Von da an war er regelmäßig ins ZeroSum gekommen und hatte sie stets genau beobachtet. Seine blauen Augen waren ihr auf Schritt und Tritt gefolgt. Und dann hatte seine Transition stattgefunden, bei der er sich in einen verdammt riesigen Kerl verwandelt hatte. Und plötzlich lag in seinem sonst so sanften, scheuen Blick echtes Feuer.
    Es hatte einiges gebraucht, um seine Liebenswürdigkeit abzutöten. Aber getreu ihrer Killernatur war es ihr schließlich gelungen, das Feuer in seinem Blick zu ersticken.
    Xhex blickte auf die Straße hinunter und dachte an die Zeit, die sie zusammen in ihrer Wohnung verbracht hatten. Nach dem Sex, als er versuchte, sie zu küssen und seine blauen Augen sie mit der für ihn typischen Verletzlichkeit und voller Mitgefühl anblickten, hatte sie sich schnell von ihm losgemacht und sich abgekapselt.
    Sie hatte einfach die Nerven verloren. Sie fühlte sich von dem ganzen romantischen Kram zu sehr unter Druck gesetzt … und von der Verantwortung, die man auf sich nahm, wenn man mit jemandem zusammen war, der so für einen empfand … und von der Tatsache, dass sie in der Lage war, seine Liebe zu erwidern.
    Das Ergebnis war, dass dieser spezielle Blick aus seinen Augen verschwunden war.
    Sie tröstete sich damit, dass von den Männern, die jetzt wahrscheinlich nach ihr suchen würden – Rehvenge, iAm und Trez … die Mitglieder der Bruderschaft – keiner einen Kreuzzug für sie veranstalten würde, auch John nicht. Falls er nach ihr suchte, dann deshalb, weil er als Soldat dazu verpflichtet war, und nicht, weil er sich zu einem persönlichen Himmelfahrtskommando gezwungen sah.
    Nein, John Matthew würde sich bestimmt nicht wegen seiner Gefühle für sie auf den Kriegspfad begeben.
    Und so würde sie wenigstens nicht noch einmal mit ansehen müssen, wie sich ein Mann von Wert beim Versuch, sie zu retten, selbst zerstörte.
    Als der Duft von frisch gegrilltem Steak durchs Haus zog, unterbrach sie ihre Gedankengänge und versammelte ihre gesamte Willenskraft um sich wie eine Ritterrüstung.
    Ihr » Liebhaber« würde nun jeden Moment auftauchen. Deshalb musste sie mental ihre Schotten dicht machen und sich auf den abendlichen Kampf vorbereiten. Tiefe Erschöpfung drohte, sie zu übermannen, aber sie kämpfte mit eisernem Willen dagegen an. Was sie noch mehr benötigte als ordentlichen Schlaf, war frisches Blut. Aber weder das eine noch das andere würde sie in der nächsten Zeit bekommen.
    Im Moment ging es nur darum, einen Schritt nach dem anderen zu machen, bis etwas zerbrach.
    Und darum, den Kerl umzubringen, der es wagte, sie gegen ihren Willen festzuhalten.

2

    Chronologisch betrachtet kannte Blaylock, Sohn des Rocke, John Matthew seit etwas mehr als einem Jahr.
    Aber das konnte kaum ausreichend sein für die innige Freundschaft, die sie miteinander verband.
    In Blaylocks Leben gab es zwei Zeitachsen: die absolute und die gefühlte Zeit. Die absolute Zeit entsprach dem universellen Tag-und-Nacht-Zyklus, was in Summe dreihundertfünfundsechzig Tage und Nächte pro Jahr bedeutete. Und dann gab es da noch die Art und Weise, wie diese Zeitspanne verlaufen war: die Ereignisse, die Todesfälle, die Zerstörung, das Training und die Kämpfe.
    Wenn man all dies berücksichtigte, kam er für sie beide auf eine Freundschaft von ca. vierhunderttausend Jahren.
    Und es wurden immer mehr, dachte er, als er zu seinem Kumpel hinübersah.
    John Matthew betrachtete die Tattoo-Entwürfe an den Wänden des Studios. Er ließ seine Augen über die Totenschädel und Dolche, die amerikanischen Flaggen und chinesischen Symbole wandern. Durch seine enorme Körpergröße ließ er das Studio mit seinen drei Räumen winzig wirken. Im Gegensatz zu seinem früheren Körperbau als Prätrans verfügte er nun über die Muskelmasse eines Profi-Wrestlers. Allerdings war diese Muskelmasse aufgrund seines riesigen Skeletts gleichmäßig über seine langen Knochen verteilt, was ihn eleganter aussehen ließ als diese aufgequollenen Kerle in ihren Strumpfhosen. Die dunklen Haare waren kurzgeschoren, wodurch seine Gesichtszüge allerdings härter und weniger attraktiv wirkten, und die dunklen Ringe unter seinen Augen unterstrichen noch den Eindruck eines Schlägertyps.
    Das Leben hatte ihn
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