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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz
Autoren: J.R. Ward
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stürzen.
    »Hallo, mein Freund.« V ließ sich betont langsam auf dem Stuhl nieder. Jetzt bloß keine plötzlichen Bewegungen. »Was geht ab?«
    Butch kippte seinen Scotch, ohne die erstklassigen Arschlöcher nebenan aus den Augen zu lassen. »Wie läuft’s, V?«
    »Gut, gut. Wie viele von den Lagavulins hattest du denn schon?«
    »Nicht genug. Ich bin immer noch in der Vertikalen.«
    »Willst du mir erzählen, was los ist?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Du wurdest gebissen, Kumpel.«
    Als die Kellnerin vorbeikam und das leere Glas abräumte, tastete Butch nach der Wunde an seinem Hals. »Nur, weil ich sie dazu gezwungen habe. Und sie hat sofort wieder aufgehört. Sie wollte mich nicht nehmen, nicht richtig. Also ist sie bei einem anderen. Und zwar genau in dieser Sekunde.«
    »Verdammt.«
    »So kann man es zusammenfassen. Während wir hier sitzen, ist meine Frau bei einem anderen Kerl. Er ist übrigens ein Aristokrat. Hatte ich das bereits erwähnt? Supermann begrapscht … ist ja auch egal … Wer auch immer er sein mag,
er ist stärker als ich. Er gibt ihr, was sie braucht. Er nährt sie. Er …« Butch brach ab. »Und, wie läuft es bei dir so?«
    »Ich hab dir doch erklärt, dass das Trinken nicht unbedingt etwas Sexuelles haben muss.«
    »Ja, das weiß ich ja.« Der Ex-Cop lehnte sich zurück, als sein nächster Whiskey serviert wurde. »Willst du einen Wodka? Nein? Okay … dann sauf ich für uns beide.« Noch bevor die Kellnerin sich umgedreht hatte, war das Glas schon wieder halb geleert. »Aber es geht nicht nur um den Sex. Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass das Blut eines anderen in ihr ist. Ich möchte sie nähren. Ich möchte sie am Leben erhalten.«
    »Das ist unlogisch, mein Freund.«
    »Scheiß auf die Logik.« Butch starrte in seinen Whiskey. »Hatten wir das nicht gerade erst?«
    »Wie bitte?«
    »Ich meine … wir waren doch erst letzte Nacht hier. Selbes Getränk. Selber Tisch. Selbes … alles. Es ist, als wäre ich in einer Endlosschleife gefangen, und es hängt mir zum Hals raus. Ich hänge mir zum Hals raus.«
    »Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause bringe?«
    »Ich will nicht nach …« Butchs Stimme erstarb, und er versteinerte auf seinem Sitz. Ganz langsam stellte er das Glas auf dem Tisch ab.
    Sofort war V in höchster Alarmbereitschaft. Beim letzten Mal, als sein Freund diesen starren Gesichtsausdruck bekommen hatte, hatten Lesser auf sie gelauert.
    Doch er konnte nichts Besonderes entdecken, nur den Reverend, der durch den VIP-Bereich zu seinem Büro lief.
    »Butch? Kumpel?«
    Butch stand auf.
    Er war so schnell, dass V keine Zeit blieb, ihn festzuhalten.

3
    Butchs Körper befand sich außerhalb seines Kontrollbereichs und agierte scheinbar völlig selbstständig, als er quer durch den Raum auf Rehvenge zuschoss. Er wusste nur, dass er Marissas Duft aufgeschnappt und ihn zu dem Vampir mit dem Irokesenschnitt zurückverfolgt hatte. Woraufhin er auf ihn zustürzte, als wäre er ein Massenmörder.
    Er riss den Reverend heftig zu Boden. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Als die beiden auf den Holzdielen auftrafen, fluchte der Vampir lautstark: »Was zum Henker! «, und sofort rasten Rausschmeißer aus allen Richtungen herbei. Bevor Butch von seinem Gegner weggezerrt wurde, gelang es ihm noch, Rehvenges Hemdkragen aufzureißen.
    Da waren sie. Bisswunden direkt an der Kehle.
    »Nein … verflucht, nein …« Butch wehrte sich gegen die stählernen Hände, die ihn umklammerten, er trat und schlug um sich, bis jemand vor ihm auftauchte, eine Faust hob und sie ihm mitten ins Gesicht donnerte. Während in seinem linken Auge ein irrsinniger Schmerz explodierte,
stellte er fest, dass es die krasse Vampirin gewesen war, die ihm den Hieb verpasst hatte.
    Rehvenge bohrte seinen Stock in den Fußboden und erhob sich, die Augen glitzerten in einem bösartigen Violett. »In mein Büro. Sofort.«
    Jetzt fand eine Art Gespräch statt, der Butch allerdings nicht ganz folgen konnte. Er konnte sich nur auf den Kerl vor sich und den sichtbaren Beweis an seinem Hals konzentrieren. Er stellte sich diesen massigen Körper unter Marissa vor, ihr Gesicht an seiner Kehle, während ihre Fänge die Haut durchbohrten.
    Ohne jeden Zweifel hatte Rehvenge sie befriedigt. Ohne jeden Zweifel.
    »Warum ausgerechnet du?«, schrie Butch. »Ich mag dich, verdammt noch mal. Warum du?«
    »Zeit zu gehen.« Energisch nahm V Butch in den Schwitzkasten. »Ich bringe dich jetzt nach Hause.«
    »O nein, noch
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