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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe
Autoren: J.R. Ward
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Der Mann hatte wenig Elan. Keine Zielstrebigkeit. Und für die neue Marschrichtung, die im Krieg gegen die Vampirrasse nötig geworden war, fehlte ihm der Mumm.
    »Was sollen wir nur –«
    »Wir werden ihm überhaupt nichts sagen«, erklärte Mr O, während er sich im Keller umsah. Messer, Rasierklingen und Hämmer aller Art lagen wild verstreut auf dem billigen Sideboard in der Ecke. Hier und da sah man Blutlachen, nur nicht unter dem Tisch, wo sie hingehörten. Und in das Rot mischte sich ein glänzendes Schwarz, dank der Fleischwunde, die E davongetragen hatte.

    »Aber der Vampir konnte doch fliehen, bevor wir irgendwelche Informationen aus ihm herausbekommen haben!«
    »Vielen Dank für die Zusammenfassung.«
    Die beiden hatten gerade erst mit der Arbeit an ihrer Geisel angefangen, als O kurz herausgerufen wurde. Als er wieder zurückkam, hatte E die Kontrolle über den Gefangenen verloren, einige heftige Kratzer eingesteckt und saß mutterseelenallein blutend in der Ecke.
    Ihr Arschloch von einem Boss würde durchdrehen, wenn er das erfuhr, und obwohl O den Mann verachtete, hatten er und Mr X eines gemeinsam: Schlampigkeit konnten sie nicht tolerieren.
    O betrachtete noch eine Weile E, der hilflos durch den Raum zappelte, und hatte beim Anblick der ruckartigen Bewegungen plötzlich eine Eingebung; die Lösung sowohl für das unmittelbare als auch für ein langfristigeres Problem. Als Os Mund sich zu einem Lächeln verzog, wirkte E, dieser Dummkopf, sofort erleichtert.
    »Mach dir mal keine Sorgen«, murmelte O. »Ich sage ihm einfach, wir hätten die Leiche draußen im Wald abgelegt und von der Sonne beseitigen lassen. Keine große Sache. «
    »Heißt das, du sprichst mit ihm?«
    »Klar, Mann. Aber verzieh dich lieber. Er wird trotzdem stinksauer sein.«
    E nickte und stürmte zur Tür. »Bis dann.«
    Ja, gute Nacht, du Vollidiot, dachte O und begann, den Keller sauber zu machen.
    Das armselige kleine Häuschen, in dem sie arbeiteten, wirkte von der Straße her unscheinbar. Es lag zwischen einem ausgebrannten ehemaligen Grillrestaurant und einem zum Abriss vorgesehenen Mietshaus. In diesem Teil der Stadt gab es nur verwahrloste Wohnblocks und Billigläden; ideal für ihre Zwecke. Niemand ging hier nach Einbruch
der Dunkelheit auf die Straße, Pistolenschüsse waren so normal wie Autoalarmanlagen, und niemand sagte etwas, wenn jemand mal einen Schrei ausstieß.
    Auch war das Gelände unauffällig betretbar. Dank der übel beleumdeten Nachbarschaft waren sämtliche Straßenlaternen zerschossen, und das Licht aus den umliegenden Gebäuden schimmerte nur schwach. Ein zusätzlicher Vorteil war, dass das Haus über einen überdachten Außeneingang zum Keller verfügte. Mit einem gefüllten Leichensack über der Schulter ein- und auszugehen, war kein Problem.
    Und selbst wenn jemand etwas beobachten sollte, brauchte es nur eine Minute, um die Entdeckung ungeschehen zu machen. In dieser Gegend war man über so etwas nicht überrascht. Das Gesindel hier tendierte dazu, ein frühes Grab zu finden. Neben dem Prügeln der Ehefrau und dem Suff war das Sterben vermutlich die einzige weitere Kernkompetenz dieser Leute.
    O hob ein Messer auf und wischte schwarzes Blut von der Klinge.
    Der Keller war nicht besonders groß, und die Decke niedrig, aber trotzdem blieb ausreichend Platz für den alten Tisch, den sie zum Arbeiten benutzten, und das ramponierte Sideboard, in dem sie ihre Instrumente verwahrten. Dennoch war O nicht zufrieden mit diesem Standort. Es war einfach unmöglich, hier einen Vampir sicher für längere Zeit aufzubewahren, und das bedeutete, dass sie ein wertvolles Mittel der Überzeugung aufgaben. Die Zeit wirkte zermürbend auf mentale und körperliche Fähigkeiten. Das Verstreichen mehrerer Tage war ebenso wirkungsmächtig wie zersplitternde Knochen.
    Was O sich vorstellte, war ein Unterschlupf im Wald, etwas Größeres, um seine Gefangenen dort über längere Zeiträume verstecken zu können. Da Vampire bei Tageslicht in
Rauch aufgingen, mussten sie vor der Sonne geschützt werden. Wenn man sie aber einfach in einem Raum einschloss, konnte es passieren, dass sie sich einfach dematerialisierten. Er brauchte also einen Raum aus Stahl, um sie einzusperren …
    Über ihm hörte er die Hintertür zuklappen, und dann kamen Schritte die Treppe hinunter.
    Mr X trat unter die nackte Glühbirne.
    Der Haupt- Lesser war 1,95 Meter groß und hatte die Statur eines Footballspielers. Wie alle Vampirjäger, die schon
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