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Bist du verliebt, Mami?

Bist du verliebt, Mami?

Titel: Bist du verliebt, Mami?
Autoren: Nora Roberts
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ausgesucht.«
    »Schon gut. Ich bin eben ganz verrückt nach ihr. Dabei ist sie ein Oakland-Fan.«
    »Solche Menschen muss es auch geben. Wie man hört, wollen die Angels Remirez verkaufen.«
    Ben winkte verächtlich ab. »Das kannst du mir nicht weismachen.«
    »So geht jedenfalls das Gerücht.« Cooper trank einen Schluck von seinem Bier. »Er soll nach Kansas City gehen. An seiner Stelle kommen Dunbar und der Nachwuchsspieler Jackson.«
    »Die Mannschaftsführung muss den Verstand verloren haben. Remirez hat in der letzten Saison 0,280 erzielt.«
    »0,285«, verbesserte Cooper. »Außerdem hat er vierundzwanzig Treffer einkassiert. Er war übrigens auch an der Spitze des Teams, was Fehler angeht.«
    »Schon, aber mit solch einem Schlag … Was hat Dunbar denn für eine Schlagzahl? 0,220?«
    »0,218, aber an der zweiten Position ist er wie ein Staubsauger. An ihm kommt nichts vorbei. Außerdem ist er noch entwicklungsfähig – ein kräftiger Bauernbursche mit einem Schlag, dass dir Hören und Sehen vergeht. Die Mannschaft braucht dringend frisches Blut. Die meisten der Stars sind über dreißig.«
    In vollkommener männlicher Harmonie tranken die beiden ihr Bier und debattierten dabei weiter über Baseball.
    »Ich muss gleich los und über ein Spiel berichten«, erklärte Cooper schließlich nach einem Blick auf die Uhr.
    »Heute? Ich dachte, die Orioles wären noch bis morgen in Chicago.«
    »Sind sie auch.« Cooper steckte seinen Kassettenrekorder, Block und Bleistift ein. »Ich gehe zu einem College-Spiel. Die Studenten haben einen Verteidiger, hinter dem sämtliche Talentsucher her sind. Den möchte ich mir mal anschauen. Vielleicht springt sogar ein Interview dabei raus.«
    »Was für ein Traumjob.« Ben rappelte sich hoch. »Du kommst umsonst in jedes Stadion rein.«
    »Wirklich ein hartes Leben«, bestätigte Cooper schmunzelnd und legte seinem Freund den Arm um die Schultern. »Wie kommst du mit deinem Artikel über die Sterilisation von Haustieren voran?«, erkundigte sich Cooper und trat auf die Terrasse. Tief sog er die Luft ein. Was für ein herrlicher Abend – mild bei klarem Himmel. Er konnte die gerösteten Erdnüsse und die Hotdogs beinahe schon riechen.
    »Erinnere mich bloß nicht daran«, entgegnete Ben seufzend. Dann hellte sich seine Miene auf. »Aber tauschen möchte ich trotzdem nicht mit dir. Während du dich in übel riechenden Umkleideräumen herumtreibst, werde ich behaglich an Sheila gekuschelt im Bett liegen.«
    »Unter einer geblümten Decke.«
    »Und wenn schon? Sie sagt, dass sie seitdem viel mehr Spaß am Sex hat, und ich kann dir versichern … Donnerwetter!«
    Als Ben tellergroße Augen bekam, drehte sich Cooper um.
    Zoe kam auf sie zu. Sie trug den kürzesten Rock, der diesen Namen noch verdiente. Darunter waren endlos lange Beine in schwarzen Netzstrümpfen zu sehen. Bei jedem Schritt wiegte sie sich in den Hüften. Wie auch nicht, wenn ihre Füße in Pumps mit mindestens zehn Zentimeter hohen Absätzen steckten?
    Eine knappe weiße Weste ließ sehr viel Ausschnitt sehen. Um den Hals trug sie eine glänzende schwarze Fliege – ein Anblick, der Coopers Blut in Wallung brachte.
    Ihr Haar fiel gerade auf die Schultern. Im warmen Abendlicht erinnerte ihn der Anblick an ein Reh im sonnenüberfluteten Wald.
    Sie blieb stehen, lächelte und sagte etwas, doch Coopers Verstand hatte sich abgeschaltet, als er ihre Beine sah.
    » … eingewöhnt haben.«
    »Äh …« Er schüttelte benommen den Kopf wie ein Mann, der aus dem Koma erwacht. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, ich hatte noch keine Gelegenheit nachzufragen, ob Sie sich schon ein bisschen eingewöhnt haben.«
    »O ja«, versicherte er. »Sehr gut sogar.«
    »Das freut mich. Keenan hatte eine starke Erkältung, deswegen war es ziemlich hektisch in den vergangenen Tagen. Neulich habe ich gesehen, wie Sie Möbel nach oben getragen haben.«
    »Ja«, entgegnete Cooper, weil ihm sonst nichts einfiel. »Ach, übrigens«, fügte er rasch hinzu, als sein Freund ihn mit dem Ellbogen anstieß, »das ist Ben. Er hat mir beim Umzug geholfen.«
    »Tag, Ben. Ich bin Zoe.«
    »Tag, Zoe«, entgegnete Ben. »Ich bin Ben«, setzte er überflüssigerweise hinzu.
    Sie lächelte nur. Sosehr sie das Kostüm hasste, manchmal war es höchst erheiternd, wie manche Vertreter des anderen Geschlechts darauf reagierten. »Arbeiten Sie auch bei der Zeitung?«
    »Ja. Ich … äh … Ich schreibe gerade an einem Artikel über die Sterilisation von
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