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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle
Autoren: Stefan Wilfert
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Bradford hinüber.
    Der gab ihm seinen Hut und nahm dafür Nikos. Er schaute genauso dumm drein wie sein Bruder.
    »Wessen Pferd als letztes ankommt, ist Erster!«
    Bradford war nicht sehr helle, aber was er da gerade gesagt hatte, stimmte. Das bestätigte ihnen auch der Richter und entließ sie. Wenn sie den Wettkampf austragen wollten, sollten sie sich aber vorher bei ihm melden, er müsse laut Testament den Schiedsrichter machen.
    Niko und Bradford gingen erst mal in den Saloon, brachten aber vor Aufregung keinen Schluck runter. Dann gingen sie zum Sheriff. Aber Big Bill schlief und ließ sich nicht wecken. Da hatte Niko die Idee, die Sache mit dem Testament Reverend Hungerford vorzutragen. Sie gingen in die Kirche und klagten dem Reverend ihr Leid.
    »Heiliges Hufeisen! Was hat sich denn euer Vater dabeigedacht?!«, stöhnte der Reverend entgeistert. »Foppalock war immer schon merkwürdig. Schon als er noch der junge Foppalock war.«
    Die Brüder schauten den Reverend Hilfe suchend an.
    »Wir wollen ja den letzten Willen unseres Vaters erfüllen«, meinte Niko. »Aber wie? So langsam kann doch keiner reiten, dass der andere nicht noch langsamer reiten kann!«
    »Meine Söhne«, meinte der Reverend, »wie habe ich euch immer gepredigt: Vertraut auf das Wort Gottes.« Damit nahm er die Bibel in die Hand, schaute nach oben und blätterte, hielt plötzlich inne, legte ohne hinzuschauen wahllos einen Finger auf eine Stelle der rechten Seite und begann dann zu lesen: »Geben ist seliger denn nehmen! Geben!! Jeder muss geben!« Reverend Hungerford klappte die Bibel zu und legte seine Hände auf die Schultern von Niko und Bradford. »Das ist die Lösung, meine Kinder! Denkt darüber nach und ihr wisst, was ihr tun müsst! Nämlich geben! Und denkt unbedingt an die Hüte!«

    Niko und Bradford waren nicht sehr hoffnungsvoll nach Hause gegangen. In ihren Köpfen ging es rund: Derjenige, dessen Pferd als letztes ankommt, erbt! – Geben ist seliger denn nehmen! Geben, Geben! Hüte, Hüte! Wieder und wieder dachten sie über diese Worte nach. Bradford wurde schon ganz schwindlig vor lauter Denken! Niko ging es auch nicht viel besser.
    Und doch: Eines Tages fand das große Erbschaftsrennen statt. Es war ein Sonntagnachmittag, einige Leute aus dem Ort hatten sich auf der Ranch des alten Foppalock versammelt. Richter Stratzenkoy war als Schiedsrichter anwesend, und auch der Reverend ließ es sich nicht nehmen, bei der Erbschaftsentscheidung dabei zu sein.
    »Ist es nicht schön, zu sehen, dass der letzte Wille des alten Foppalock jetzt erfüllt wird?«, meinte der Reverend zum Richter. Der nickte.
    »Aber sagen Sie mal, Reverend, haben Sie den beiden erklärt, wie sie es machen sollen?«
    Reverend Hungerford schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein. Das war ER da!« Und er deutete nach oben.
    Der Richter schaute hoch. »Ach so, Sie meinen . . . IHN.«
    »Ja, ER sagt uns in der Bibel ›Geben ist seliger dennnehmen‹. Und das machten die beiden dann auch. Ein jeder gab dem anderen sein Pferd. Sodass jetzt jeder auf dem Pferd des Bruders sitzt.«
    Der Richter nickte. »Ach, deswegen sollten sie an die Hüte denken. Die Pferde tauschen wie die Hüte! Da hat der alte Foppalock ja schon einen Tipp gegeben.«
    Reverend Hungerford lächelte glückselig.
    »Die Brüder können so ein richtiges Rennen durchführen. Wer als Erster ins Ziel kommt, wird erben, weil sein Pferd, auf dem ja sein Bruder sitzt, als Letztes ankommt. Da bin ich aber mal . . .«
    Er wurde unterbrochen von dem Startschuss, den Big Bill soeben gegeben hatte. Die Leute schrien und brüllten los. »Auf geht’s, Bradford . . . Niko, hopp, hopp, hopp . . . schneller . . . ihr schafft es . . . yippieee!«
    Es war eine äußerst knappe Entscheidung. Bradford gewann um Pferdenasenlänge. Und bekam damit auch die Ranch des Vaters. Aber – und darüber war besonders Reverend Hungerford glücklich – er und Niko einigten sich, die Farm gemeinsam zu betreiben.

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    EINE SCHWESTER UND DER SHERIFF SEHEN ROT

    Langsam rumpelte der große Karren Fox Town entgegen. Ein »Brrrr« ließ die zwei Pferde am Flussufer anhalten. Ein großer Mann stieg vom Kutschbock herab und streckte sich. Ein zweiter, ziemlich kleiner Mann mit einer gelbrot karierten Weste stieg hinten aus dem Wagen.
    »Sind wir bald da, Barnabas?«, fragte er.
    Der Große nickte. »Da vorne beginnen schon die ersten Häuser von Fox Town.«
    »Waren wir schon mal dort?«
    »Nein, zum Glück noch nicht.«
    Der
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