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Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut

Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut

Titel: Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut
Autoren: Theo Schwartz
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schaute zur Decke und erinnerte sich… Es war noch gar nicht so lange her, da hatte Bibi mit Benjamin Blümchen, dem sprechenden Elefanten, und Karla Kolumna eine Reise nach Indien gemacht, zum Maharadscha von Wischnipur. Dessen weißer Lieblingselefant war entführt worden. Bibi und Benjamin hatten damals den Bösewicht entlarvt und den Elefanten wieder gesund zurückgebracht. Und nun kam seine Hoheit, der Maharadscha, zum versprochenen Gegenbesuch nach Neustadt.
    »Also…«, begann der Bürgermeister, »zuerst halte ich am Flughafen eine große Begrüßungsrede. Dann werden die Gastgeschenke überreicht.«
    »Interessant.« Karla Kolumna blickte von ihrem Schreibblock auf. »Was werden Sie seiner Hoheit schenken?«
    »Ich was schenken?« Der Bürgermeister bekam Stielaugen. » Ich bekomme doch was geschenkt. Ich bin doch schließlich so was wie der Maharadscha von Neustadt!«
    »Hahaha!« Karla konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Vergessen Sie aber Ihren Turban nicht, wenn Sie zum Flughafen fahren, Bürgermeisterchen!«
    »Ja, ja, ja, ja! Sie und Ihre Scherze!« Der Bürgermeister verzog den Mund. Dann nieste er kräftig. »Ich glaube, jetzt ist der zweite Löffel Medizin fällig.«
    »Selbstmurmelnd«, beeilte sich Karla Kolumna zu sagen. Sie fand, dass sie auch eine weitere Dosis vertragen konnte, und goss die beiden Löffel voll. »Hier, einer für Sie… Und einer für mich.«
    Der Bürgermeister schluckte tapfer. Gleich darauf verzog sich sein Gesicht zu einem Strahlen. »Jaaa!«, rief er begeistert. »Jetzt scheint das Zeug zu wirken! Mir wird ganz warm. Im Kopf, in der Nase, im Hals! Ist ja plima! Meine Elkältung wild bessel!«
    Auch Karla Kolumna spürte eine Veränderung. »Bei mir tut sich auch was«, stellte sie fest. »Sensationell, was diese Hexen alles können. Mir wird’s auch schon ganz warm im Hals. Keine Kopfschmelzen mehl, und meine Heiselkeit ist velschwunden.«
    Der Bürgermeister blickte sie verdutzt an. »Wie splechen Sie denn plötzlich, Flau Kolumna?«
    »Ich?«, fragte die Reporterin erstaunt zurück. »Sie splechen komisch. Ich dachte, vol lautel Fleude übel die gute Hexenmedizin leden Sie plötzlich wie ein kleines Kind.«
    »Unvelschämtheit!«, polterte der Bürgermeister. »Wollen Sie mich auf den Alm nehmen? Können Sie kein ,L’ mehl splechen wie ein nolmalel Mensch?«
    Da wurde Karla Kolumna fuchsig. »Hell Bülgelmeistel!«, rief sie empört. »Von Ihnen lasse ich mil nicht volschleiben, wie ich zu splechen habe. Sie sind es, del kein ,L’ splechen will!«
    Da wurde es dem Bürgermeister zu dumm. »Pichlel!«, rief er. »Pichlel!!!«
    Die Tür zum Vorzimmer ging auf. »BürgermeisterChef?«
    »Wie spleche ich?«
    »Wie immer«, antwortete der Sekretär ehrerbietig. »Laut. Und äh… ein bisschen komisch. Wie in der Kindersprache.«
    »Pichilein…«, sagte Karla Kolumna so ruhig wie möglich, »jetzt hölen Sie mal zu, was ich Ihnen sage. Etwas mit ganz vielen ,L’s: Bül-gel-meis-tel!«
    Sekretär Pichler verzog keine Miene. »Ein Wort mit ganz vielen ,L’s wäre zum Beispiel ,Ballaballa’ oder ,Wolllappen’, Frau Kolumna«, antwortete er.
    »Pichlel«, sagte der Bürgermeister in strengem Ton und zeigte auf seinen Schreibtisch. »Geben Sie mil das Diktielgelät und schalten Sie es ein.«
    Pichler tat, was von ihm verlangt wurde. Der Bürgermeister sprach nun laut und deutlich in das Mikrophon des Geräts: »Pichlel, schleiben Sie folgenden Blief an den Helln Balon von Zwiebelschleck…«
    »Ich auch bitte«, sagte Karla und beugte sich zu dem Mikrophon. »Hiel splicht Kalla Kolumna, die lasende Lepoltelin auf ihlem Motollollel!«
    Nun ließ der Bürgermeister das Band zurücklaufen und drückte die Wiedergabetaste. Klar und deutlich, wenn auch ein wenig verzerrt, war zu hören, was die beiden soeben gesagt hatten. Beide sprachen dabei jedes »R« wie ein »L« aus.
    »Das ist ja sensationell katastlophal!«, stieß Karla Kolumna hervor.
    »Sehl lichtig!«, ächzte der Bürgermeister. »Wolt für Wolt eine Katastlophe.«
    »Wieso können wil plötzlich kein ,L’ mehl splechen?«, fragte sich Karla verzweifelt.
    »Haben Sie beide nicht vorhin eine Medizin gegen Ihre Erkältung eingenommen?«, erlaubte sich Sekretär Pichler zu fragen.
    »Natüllich!«, brüllte der Bürgermeister erbost. »Das ist es! Dieses Teufelszeug! Die kleine Hexe ist wiedel mal schuld!«
    »Hach, Bibilein!« Karla Kolumna ließ sich auf ihren Stuhl sinken. »Was hast du da bloß wiedel
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