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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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ärgerte sich, dass sie rot geworden war. Hatte sie etwa Angst davor, dass der Anblick ihres Bettes Begierde in ihm aufflammen ließ, sodass er auf der Stelle über sie herfiel? Wahrscheinlich bemerkte er als Erstes die Regenflecken an der Decke, die Stelle, unter der ein Eimer stand und wo das Dach undicht war. Oder er entdeckte, dass die Ritzen im Fensterrahmen mit Zeitungspapier zugestopft waren, was aber auch nicht viel gegen die kalten atlantischen Stürme half.
    Er kratzte vorsichtig mit dem Fingernagel am Holz und betrachtete die zerbröckelten Reste, die sich dabei ablösten. „Das ist vollständig verrottet“, stellte er fest. „Das Fenster sieht aus, als würde es jeden Moment aus dem Rahmen fallen.“
    Sie machte eine abwehrende Geste zur Verteidigung der Hütte, die ihr Heim geworden war. „So war es schon, als ich eingezogen bin“, entgegnete sie. „Ich habe mich daran gewöhnt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Dies ist nur noch eine Ruine. Nicht einmal einen Hund sollte man darin wohnen lassen.“
    Sie wandte sich zu ihm um, eisern bemüht, ihre Fassung zu bewahren. „Ich habe mich nie über den Zustand des Hauses beschwert“, widersprach sie. „Ich zahle pünktlich alle zwei Wochen meine Miete und bin Ihnen keinen Penny schuldig. Ich bin sehr zufrieden hier. Warum können Sie nicht einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen?“
    Sie versuchte, sich an ihm vorbei durch den Türrahmen zu zwängen. Mit dem Küchentisch zwischen ihm und sich fühlte sie sich ein wenig sicherer. „So, das war’s. Ende der Führung“, verkündete sie mit einem Anflug von Galgenhumor. „Auf dem Weg nach draußen schauen Sie bitte auch in unseren Andenkenladen.“
    Bedauerlicherweise ging er nicht auf ihren angedeuteten Rauswurf ein, sondern ließ sich wieder am Tisch nieder. „Ich werde mir das in Ruhe überlegen. Ich möchte Sie wirklich nicht auf die Straße setzen, solange Sie keine andere Unterkunft haben. Aber andererseits kann ich es nicht riskieren, Ihnen ein Haus zu vermieten, das jeden Moment über Ihnen zusammenbrechen kann.“
    „Es fehlen doch nur ein paar Dachziegel“, widersprach Sam verzweifelt. Wahrscheinlich hatte es keinen Zweck, mit ihm zu streiten. Sein Entschluss schien bereits gefasst zu sein. Es war sein Haus, und er konnte damit machen, was er wollte.
    Aidan lachte trocken. „Und der Fensterrahmen“, sagte er betont und sah sich um. „Und der nasse Putz im Schlafzimmer … und die elektrischen Kabel. Und ich würde lieber nicht dagegen wetten, dass die Wasserleitung im Winter einfriert.“
    „Nicht solange ich den Ofen in Betrieb halte.“
    Er verzog spöttisch das Gesicht. „Und womit heizen Sie?“
    „Meistens mit Treibholz. Nach der Flut liegt eine Menge davon am Strand. Ich lasse es im Bootsschuppen trocknen. Und manchmal, wenn ich es mir leisten kann, hole ich mir Briketts aus dem Ort. Danny im Eisenwarenladen verkauft sie päckchenweise.“ Sie merkte, dass sie nur plapperte, aber dieser Mann machte sie nervös. Er saß da und betrachtete sie mit kühler, unbewegter Miene.
    „Fühlen Sie sich denn nie einsam, ganz allein hier draußen?“, fragte er jetzt. Sein Mund war faszinierend. Manchmal wirkte der Zug um seine Lippen streng und abweisend, dann wieder sehr sinnlich. Die nach unten verlaufenden Linien an seinen Mundwinkeln ließen ihn zuweilen zynisch erscheinen … bis er lächelte. Dieses Lächeln, nahm sie an, würde die meisten Frauen dahinschmelzen lassen. Hätte sie nicht seinen Bruder kennengelernt, würde es vielleicht sogar bei ihr funktionieren.
    „Ich bin gern allein“, erwiderte sie. In dem Bemühen, überzeugend zu wirken, gab sie ihrer Stimme einen ungewöhnlich spröden Klang.
    Er lachte, und das spöttische Funkeln in seinen Augen verriet, wie wenig er ihren Widerstand ernst nahm. „Und was ist mit den Männern in Ihrem Leben?“, forschte er weiter. „Dürfen die denn Ihre Einsamkeit stören?“
    „Es … gibt keinen Mann“, erwiderte sie und verfluchte insgeheim die erneut aufsteigende flammende Röte in ihrem Gesicht. „Das heißt … ach, das geht Sie nichts an.“ Sie atmete tief durch, um ihre Beherrschung wiederzufinden. „Also, wenn Sie jetzt im Haus alles gesehen haben …“
    Diesmal verstand er den Hinweis und erhob sich. „Natürlich. Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht allzu viel von Ihrer Zeit geraubt.“ Er klang formvollendet höflich. „Ich werde meinen Verwalter bitten, sich das Haus gelegentlich anzusehen, wenn es Ihnen recht
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