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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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ich mich lächerlich mache, dachte sie verzweifelt.
    „Mich interessiert nur deine Meinung“, antwortete er sanft, doch er behielt sie dabei scharf im Auge.
    Paige zuckte die Schultern. „Na gut. Das Wort, das sich mir aufdrängt, ist ‚würzig‘. Ein kräftiger, robuster Grundton mit einem Hauch von – ja, Pflaume, denke ich. Und dazu eine Spur von Anis.“ Sie zögerte und sagte dann kühn: „Alles in allem eine Herausforderung, ein Qualitätswein mit Tiefgang, der sich erst auf den zweiten Blick erschließt.“
    Lauren lachte hell auf. „Jetzt hat sie es dir aber gezeigt, Marc. Das war die cleverste Antwort, die ich seit Langem gehört habe.“
    Er zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Du hast Geschmack, Paige.“
    „Hat das nicht jeder?“, fragte sie locker und merkte verlegen, wie geschmeichelt sie sich fühlte.
    „Nicht jeder ist von Natur aus so sensibel.“ Er lächelte ihr zu.
    Sein Lächeln machte es ihr schwer, sich daran zu erinnern, dass er sie erst belogen und dann verführt hatte, obwohl er gewusst haben musste, dass seine Geliebte bereits auf dem Weg zu ihm war.
    Lauren lächelte auch, und Paige dachte, dass sie entweder gefühllos sein musste oder sich gar nicht klar darüber war, was für einen Mann sie liebte.
    „Danke.“
    „Es ist nur eine deiner vielen Qualitäten.“
    „Ein guter Geschmack ist wohl kaum etwas Besonderes.“
    „Die Antwort beweist, wie bescheiden du bist. Es wird Zeit, dass du ein wenig Stolz auf deine vielen Talente und Fähigkeiten entwickelst.“
    Paige schwieg.
    „Lauren hat mich auf deinen Sinn für Stil aufmerksam gemacht, und Sherry erzählte, du hättest einen grünen Daumen.“
    Warum lächelte Lauren bei diesen Worten so herablassend? Was hatten die beiden mit ihr vor?
    „Vielen Dank“, erwiderte Paige tonlos.
    Lauren machte eine harmlose Bemerkung über Gartenfreunde und brachte damit das Gespräch wieder in Gang.
    „Der Freund eines Bekannten von mir züchtet Rosen“, sagte Marc. „Vielleicht hast du schon von ihm gehört. Er heißt Adam Curwen.“
    „Er ist brillant“, sagte Paige. „Ein Trendsetter. Trotzdem sind seine Rosen nie überzüchtet, sondern kräftig und gesund. Und sie duften himmlisch.“
    „Ich werde …“
    Ein plötzlicher Regenguss schnitt ihm das Wort ab. Schwere Tropfen prasselten auf das Dach und gegen die Fensterscheiben.
    Als der Regen nachließ, bemerkte Lauren: „Wie schade, dass es während Ihres Aufenthalts hier so viel geregnet hat.“
    „Die Zeiten zwischen den Regenschauern waren herrlich. Außerdem war ich auf Regen eingestellt. Northland ist ja für seine hohe Luftfeuchtigkeit bekannt.“
    „Der Regen hat auch sein Gutes: hohe Fruchtbarkeit, überwältigende Fülle und eine selten schöne Natur.“ Marc hob sein Glas an die Lippen.
    Paige spürte, dass sie errötete, und legte ihre Gabel mit einem Klirren ab, das ihr sehr laut vorkam. Es war doch lächerlich, aus jedem Satz von Marc eine unterschwellige Botschaft herauszuhören! Oder war sie vielleicht übersensibel?
    „Soweit ich es kenne, ist Neuseeland überall sehr schön“, sagte Lauren leise. „Selbst die Großstädte wirken attraktiv.“
    „Ja, da können wir uns wirklich glücklich schätzen. Welche der vielen Städte, die Sie bisher besucht haben, gefällt Ihnen denn am besten?“
    „Paris.“ Sie schwieg einen Moment. „Aber es gibt so viele wunderschöne Orte auf der Welt. Ich finde es schade, dass ich sie nie alle werde besuchen können.“
    Nach dem Essen erkundigte sich Marc höflich, ob Paige einen Film sehen wolle.
    „Nein, danke. Ich bin müde und werde früh zu Bett gehen.“
    „Wie geht’s deinen Schultern?“
    „Sie sind noch ein bisschen steif.“
    „Dann nimm eine Dusche, ehe du dich schlafen legst!“
    „Ja, das werde ich tun“, antwortete sie und ging in ihr Zimmer.
    Nur noch zwölf Stunden, bis sie nach Hause fliegen und ihn vergessen konnte. Aber erst mal fragte sie sich ernstlich, wie sie die kommende Nacht durchstehen sollte. Denn sie fühlte sich einsam und verlassen. Sogar ihre zaghafte Liebe zu Marc erschien ihr verkehrt, seit sie miterlebt hatte, wie eng die unsichtbare Verbindung zwischen ihm und seiner Geliebten war. Noch schlimmer war die Eifersucht, die langsam, aber sicher ihr Herz beschlich.
    „Ach was, Grübeln hilft auch nicht weiter“, sagte Paige sich schließlich und ging ins Bad. Auf keinen Fall würde sie sich unterkriegen lassen. Sie wollte etwas aus ihrem Leben machen. Marc erwiderte zwar ihre
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