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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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Beziehung.
    Unserer Erfahrung nach kann es das Wundermittel sein, gerade wenn Sie das Gefühl haben: Es macht keinen Sinn mehr – ich habe alles versucht. Vielleicht steht gerade jetzt nicht die Scheidung an, sondern das Abgrenzen. Sie wollen Abstand zu all dem, wollen konsequent werden und Verantwortung für sich selbst übernehmen.
    Bei der Trennung in der Beziehung geht es vor allem um Disziplin sich selbst gegenüber. Sie beschäftigen sich nicht mehr länger mit dem, was der andere nicht macht. Sie konzentrieren sich auf das, was Sie brauchen, egal wie der andere sich gerade verhält.
    Diese interne, radikale Loslösung voneinander ist nicht kalter Krieg mit subtilen Waffen, sondern wir meinen: Geschütze einfahren und Rückzug vom Schlachtfeld. Hier bleiben zwei unter einem Dach, aber jeder ist nur für sich und sein Leben verantwortlich. Es geht darum, aktiv und bewusst aus den krankhaften Verwicklungen und Mustern auszusteigen.
    In den meisten Fällen rennen wir weg, wenn wir uns trennen. Wir gehen, ohne dass wir das Gefühl haben, aus eigener Kraft an unserer verfahrenen Situation etwas hätten ändern zu können. Ohne dass wir uns jetzt wirklich freier, sicherer oder kraftvoller fühlen. Ohne dass wir gelernt hätten, neue Wege zu gehen, ganz egal, ob sich der Partner bewegt hat.
    Wir meinen, wir müssen flüchten, um uns zu retten. Das sorgt dann trotz der Trennung meist nur für noch mehr Groll, Wut und Ohnmacht. Wir sind zwar gegangen, aber innerlich haben wir das Gefühl, das Monster nicht besiegt zu haben, sondern nur vor ihm weggelaufen zu sein. Kennen Sie nicht auch die Paare, die dann aus der Ferne immer noch völlig hilflos im Groll aneinandergekettet sind?
    Also – bei der Trennung in der Beziehung geht es darum, das Monster vor dem Schloss, in dem das Beziehungsglück wohnt, in uns selbst zu besiegen. Erst wenn wir das gelernt haben, finden wir zurück auf unseren Thron.
    Also ran an das Monster!
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Bleiben Sie und lösen Sie sich im ersten Schritt von allem, was Ihnen nicht guttut. Aber Achtung: Finger weg vom Partner! Keine Diskussionen und keine Kontrolle! Das Allerwichtigste: Es gibt keine gegenseitigen Ansprüche mehr. Der Partner kann machen, was er will. Und Sie auch! Stellen Sie sich einfach vor, es wäre schon nach der Scheidung, dann haben Sie auch keinen Einfluss mehr. Sie verhalten sich nur bereits jetzt schon so. Und das befreit.
    Dinge, die Sie nicht mehr tun wollen, die tun Sie nicht mehr. Dann bleibt die Wäsche eben liegen, und gekocht wird auch nicht mehr für den anderen – natürlich nur, sofern Sie das so wollen. Und Sie müssen auch nicht mehr mit zum obligatorischen Familienfest, bloß weil es Ihr Partner erwartet.
    Im zweiten Schritt geht es um Ihr neues Leben. Was hat Ihnen schon lange gefehlt? Was haben Sie aufgeschoben, sich nicht getraut? Jetzt ist die Zeit gekommen: für die Ausbildung, Umschulung, das Training. Jetzt können Sie Ihren Stil, die Kleidung, die Frisur, die Figur verändern. Den ersten Schritt tun, um einen lang gehegten Traum zu verwirklichen.
    Wenn der ganze Prozess Unsicherheit, Hilflosigkeit, Schmerz, Ohnmacht oder Angst bringt – dann geht es in dieser Phase vor allem darum, dass Sie diese Gefühle aushalten und annehmen lernen. Und dass Sie derweil trotzdem Schritt für Schritt weiter durch die Veränderung gehen.
    Aber Achtung! Mogeln Sie nicht! Das ist kein Freifahrtschein, um sich jetzt endgültig aus dem Staub und aus der Verantwortung zu machen. Hier geht es um einen gewaltigen Veränderungsprozess, der einem Entzug ähnelt. Er braucht extrem viel Klarheit und Konsequenz und die Bereitschaft, nach jedem Hinfallen wieder aufzustehen. All das sorgt im Gegensatz zum resignierten Weglaufen für echte Befreiung – und zwar in Ihnen.
    Vergebung – altmodisch, aber ungeheuer hilfreich
    V
ergeben – schon das Wort wirkt unmodern. Neben der Wahrheit gibt es allerdings nichts, was Ihr Leben drastischer verändern und Ihre Beziehung tiefer heilen kann, als Vergebung. Vergebung meint allerdings etwas anderes, als die meisten Menschen mit diesem Wort verbinden. Da geht es nicht um Großmut, Aufopferung oder Moral anderen gegenüber. Sondern darum, wie Sie sich praktisch und dauerhaft von Ihrem emotionalen Schmerz und alten ungesunden Verbindungen befreien.
    In jeder Partnerschaft gibt es Urteile und Verletzungen. Deshalb ist wirkliche Veränderung ohne Vergebung nicht möglich. Wie wollen Sie sonst die
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